Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft

Was kann man mit Ultraschall in der Gebärmutter sehen? Was kann man sonographisch messen? Und spürt das Baby etwas von den Schallwellen?

Ultraschallbild auf Monitor

Ultraschalluntersuchungen werden aus verschiedenen Gründen durchgeführt. Vor allem lässt sich damit feststellen, ob sich Ihr Kind normal entwickelt und ob Sie Mehrlinge erwarten. Die Ultraschallmessungen liefern wichtige Hinweise auf die derzeitige Schwangerschaftswoche und den Geburtstermin.

Wie oft wird sonographisch untersucht?


Zur normalen Schwangerschaftsvorsorge gehören zwei Ultraschalluntersuchungen, bei denen durch standardisierte Messungen bestimmter körperlicher Merkmale (z.B. der Scheitel-Steiss-Länge bzw. später des Kopfdurchmessers) die zeitgerechte kindliche Entwicklung des ungeborenen Kindes beurteilt werden kann. Das gilt in einer normal verlaufenden Schwangerschaft ohne Risikofaktoren auch als ausreichend. Bei Unsicherheiten wird Ihr Frauenarzt, Ihre Frauenärztin Sie in ein spezialisiertes Ultraschallzentrum überweisen. Seit Juni 2008 gehören unbeschränkt viele Ultraschalluntersuchungen (allerdings nur in einer Risikoschwangerschaft) ebenfalls zu den von den Krankenkassen übernommenen Leistungen.

Ultraschall in der Frühschwangerschaft


Mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen kann man Blutungen am Anfang der Schwangerschaft beurteilen, die recht häufig sind und nicht bedeuten müssen, dass es Ihrem Baby schlecht geht. Die intakte Herzaktion wird Sie in einem solchen Fall schnell beruhigen können. Auch kann schon in den allerersten Wochen eine Einnistung ausserhalb der Gebärmutter, eine sog. extrauterine Schwangerschaft ausgeschlossen und Ihnen damit eine typische Sorge abgenommen werden.

Was sieht man auf dem Ultraschallbild?


Bei Ultraschalluntersuchungen sehen Sie den Herzschlag Ihres Kindes und können die fetalen Bewegungen beobachten. Das ist nicht nur von medizinischer Bedeutung, sondern lässt Sie die Schwangerschaft noch bewusster erleben. Besonders werdende Väter geniessen diese frühe Kontaktaufnahme zu Ihrem Kind und bauen damit eine intensivere Vater-Kind-Beziehung auf. Bei der Ultraschalluntersuchung in der 20. Schwangerschaftswoche können Sie, wenn Sie wollen und die Geschlechtsteile sichtbar sind, möglicherweise das Geschlecht Ihres Kindes erfahren. Wenn Sie sich überraschen lassen möchten, sollten Sie das vor der Untersuchung deutlich sagen.

Ausserdem lassen sich die Lage des Kindes (Kopf- oder Beckenendlage) und der Plazenta genau erkennen. Liegt die Plazenta tief, kann dies ein Anzeichen für Placenta praevia (vorgelagerte Plazenta) sein, was bei der Geburt zu Komplikationen führen könnte. Die Fruchtwassermenge lässt sich ebenso feststellen wie die Durchblutung der Nabelschnur.

Die Sonographie wird natürlich auch eingesetzt zur Feststellung von kindlichen Fehlbildungen, besonders an Kopf und Wirbelsäule, wie der offene Rücken, sowie angeborene Herzfehler. Sollte dabei etwas Auffälliges gefunden werden, sind in manchen Fällen vorgeburtliche Operationen unter Ultraschallsicht eine lebensrettende Massnahme.

Ultraschall ist Teil des Ersttrimestertests


Ultraschalluntersuchungen werden darüber hinaus zur Hilfestellung bei diagnostischen Tests wie dem Ersttrimestertest verwendet. Die Messung der fetalen Nackenfalte mit Ultraschall ist ausserdem unerlässlich bei der Risikoeinschätzung für die Chromosomenanomalie Down-Syndrom, wenn eine Schwangere dies wünscht. 

Doppler-Sonographie für Herz und Gefässe


Ausserdem bieten manche Einrichtungen bei speziellen Problemen wie Wachstumsverzögerungen als Teil der regulären Untersuchung Doppler-Sonographien an, mit denen das Strömungsverhalten des Blutes gemessen und farblich dargestellt wird. Hiermit können potentielle Erkrankungen, wie Präeklampsie oder eine Sauerstoffmangelversorgung des Kindes, in ihrem Schweregrad näher bestimmt werden.

Ist Ultraschall schädlich?


Manche Schwangere fragen sich, ob das Baby etwas vom Ultraschall spürt und haben Bedenken wegen möglicherweise schädlicher Auswirkungen des Ultraschalls. Bis jetzt (d.h. nach fast 50 Jahren) gibt es jedoch keinen Anhalt dafür. Im Gegenteil: Die Schwangerschaftsvorsorge konnte durch den Einsatz von Ultraschalluntersuchungen noch weiter verbessert werden und Millionen von Kindern haben davon profitiert. Und noch heute wird die Ultraschalltechnik (dazu gehört z.B. die Doppler-Sonografie zur Darstellung von Blutgefässen, aber auch die 3D- und 4D-Ultraschalluntersuchung wie auch spezielle Untersuchungen am kindlichen Herzen mit der Echokardiografie) ständig weiter entwickelt.

Häufige Fragen zum Thema

Wenn Sie gerne wissen wollen, welches Geschlecht Ihr Baby haben wird, gelingt das am besten bei der Ultraschalluntersuchung im zweiten Drittel der Schwangerschaft. Die Geschlechtsdiagnostik ist aber natürlich davon abhängig, wie Ihr Baby liegt oder sich bewegt und ob es seine relevanten Bereiche, …
Letzte Aktualisierung: 01.09.2022, BH