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                              Top Five – die wich­tigs­ten Rat­schlä­ge aus der Kin­der­arzt-Pra­xis

                              Kinderärztin untersucht einen kleinen Jungen
                              ©
                              GettyImages

                              Päd­ia­trie Schweiz, die Fach­ge­sell­schaft der Schwei­zer Kin­der­ärz­tin­nen und –ärz­te hat eine Lis­te mit The­ra­pie­emp­feh­lun­gen ver­öf­fent­licht. Da­bei geht es vor al­lem dar­um, was bei fünf der häu­figs­ten Pro­ble­me in der Kin­der­arzt­pra­xis NICHT ge­tan wer­den soll­te. We­ni­ger Me­di­zin kann manch­mal mehr sein, denn un­nö­ti­ge Be­hand­lun­gen, Me­di­ka­men­te oder Un­ter­su­chun­gen kos­ten nicht nur, oft scha­den sie auch den klei­nen Pa­ti­en­ten. An­statt des­sen kann in vie­len Fäl­len auf die Selbst­hei­lung ver­traut wer­den.

                              1. Brech­durch­fall


                              Bei Kin­dern mit mitt­le­rem oder gros­sem Flüs­sig­keits­ver­lust (z. Bsp. bei ei­ner Ma­gen-Darm-Grip­pe mit Er­bre­chen und/oder Durch­fall) soll­te die feh­len­de Flüs­sig­keit via Mund zu­ge­führt wer­den.

                              Der Er­satz des Flüs­sig­keits­ver­lus­tes über den na­tür­li­chen Weg via Mund oder Ma­gen ist eben­so wirk­sam wie die Gabe der Flüs­sig­keit über die Vene (In­fu­si­on) und hat we­ni­ger Ne­ben­wir­kun­gen. Bei un­ge­nü­gen­der Trink­men­ge wird im Spi­tal eine fei­ne Son­de via Nase und Spei­se­röh­re in den Ma­gen vor­ge­scho­ben und da­mit die Flüs­sig­keit zu­ge­führt. Für eine In­fu­si­on muss ein fei­nes Schläuch­lein di­rekt in eine Vene ein­ge­legt wer­den. Da die Ve­nen bei die­sen Kin­dern schlecht ge­füllt sind, braucht es manch­mal meh­re­re Ver­su­che. Dies kann schmerz­haft und be­las­tend sein. In wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en hat sich ge­zeigt, dass ca. 95 % al­ler Kin­der mit Brech­durch­fall er­folg­reich via Mund oder Ma­gen be­han­delt wer­den kön­nen.

                              Das kön­nen Sie als El­tern tun:

                              • Ein­löf­feln oder schluck­wei­se trin­ken las­sen von ver­dünn­tem Ap­fel­saft, Mut­ter­milch oder an­de­ren, dem Kind be­kann­ten Ge­trän­ken

                              • Auch re­zept­frei er­hält­li­che Elek­tro­lyt­lö­sun­gen kön­nen pro­biert wer­den

                              2. Ohr­ent­zün­dung


                              Eine aku­te Mit­tel­ohr­ent­zün­dung bei Kin­dern soll­te nicht rou­ti­ne­mäs­sig mit ei­nem An­ti­bio­ti­kum be­han­delt wer­den.

                              Eine Mit­tel­ohr­ent­zün­dung (Oti­tis me­dia) ist häu­fig die Fol­ge ei­ner Vi­rus-Er­kran­kung und be­darf kei­ner The­ra­pie mit ei­nem An­ti­bio­ti­kum. Der un­ge­recht­fer­tig­te Ein­satz von An­ti­bio­ti­ka führt zu ver­schie­de­nen un­er­wünsch­ten Ne­ben­wir­kun­gen wie All­er­gi­en, Re­sis­tenz­bil­dung, Durch­fall oder an­de­ren Kom­pli­ka­tio­nen. Vie­le Mit­tel­ohr­ent­zün­dun­gen hei­len im Ver­lauf selbst ab.

                              Das kön­nen Sie als El­tern tun:

                              • Gabe von ent­zün­dungs­hem­men­den Schmerz­mit­teln (z. Bsp. Ibu­pro­fen)  in al­ters­ent­spre­chen­der und ge­wichts­ad­ap­tier­ter Do­sie­rung

                              • Na­sen­pfle­ge mit iso­to­ni­scher Koch­salz­lö­sung

                              • Bei feh­len­der Bes­se­rung nach 2-3 Ta­gen ist eine er­neu­te Vor­stel­lung beim Kin­der­arzt emp­foh­len

                              3. Hus­ten


                              Ge­ben Sie Ih­ren Kin­dern kei­ne Hus­ten­me­di­ka­men­te!

                              Hus­ten ist im All­ge­mei­nen ein nor­ma­ler Ab­wehr­me­cha­nis­mus des Kör­pers. Pflanz­li­che und che­mi­sche Hus­ten­me­di­ka­men­te sind ge­gen Er­käl­tun­gen nicht wirk­sam. Sie kön­nen ge­fähr­lich sein. Sie be­stehen häu­fig aus meh­re­ren Wirk­stof­fen. Zu­sam­men mit an­de­ren Me­di­ka­men­ten kann es zu Über­do­sie­run­gen kom­men.

                              Das kön­nen Sie als El­tern tun:

                              • Ab 12 Mo­na­ten Ho­nig ge­ben vom Löf­fel oder im Tee

                              • Zi­ga­ret­ten­rauch ver­mei­den

                              • Gu­tes Raum­kli­ma (Luft­feuch­tig­keit 50-60 %, Zim­mer­tem­pe­ra­tur 18 °C.)

                              • Ober­kör­per hoch­la­gern

                              4. Bron­chio­li­tis


                              Ver­wen­den Sie bei Säug­lin­gen mit ei­ner Vi­rus­in­fek­ti­on der klei­nen Atem­we­ge nicht rou­ti­ne­mäs­sig kor­ti­son­ähn­li­che Me­di­ka­men­te oder Asth­ma-Me­di­ka­men­te!

                              Bron­chio­li­tis ist eine Ent­zün­dung der kleins­ten Atem­we­ge der Lun­ge, ver­ur­sacht durch Er­käl­tungs­vi­ren. Es sind vor al­lem Kin­der un­ter 1 Jahr be­trof­fen. Sie zeigt sich durch star­ken, schlei­mi­gen Hus­ten, Schnup­fen und meist Fie­ber. Manch­mal at­men die Säug­lin­ge an­ge­strengt und trin­ken we­ni­ger gut. Auch wenn die At­mung Ih­res Kin­des wäh­rend ei­ner Bron­chio­li­tis ähn­lich aus­sieht wie bei ei­nem Asth­ma, hel­fen Asth­ma-Me­di­ka­men­te in die­ser Si­tua­ti­on nicht. Sie ver­min­dern we­der das Ri­si­ko, dass Ihr Kind ins Spi­tal auf­ge­nom­men wer­den muss, noch ver­kür­zen sie den Spi­tal­auf­ent­halt. Die In­ha­la­ti­on mit Asth­ma­mit­tel ver­bes­sert auch nicht den Sauer­stoff­ge­halt im Blut und hat kei­nen Ein­fluss auf die Dau­er der Er­kran­kung. Hin­ge­gen kön­nen die­se Me­di­ka­men­te Ne­ben­wir­kun­gen ha­ben wie Ver­schlech­te­rung des Sauer­stoff­ge­hal­tes, schnel­ler Herz­schlag oder Zit­tern.

                              Das kön­nen Sie als El­tern tun:

                              • Be­feuch­ten der Nase mit iso­to­ni­scher Koch­salz­lö­sung

                              • Las­sen Sie Ihr Kind klei­ne­re, da­für häu­fi­ge­re Por­tio­nen trin­ken.

                              • Bie­ten Sie Ih­rem Kind die nö­ti­ge Ruhe und Zeit, die es braucht, um sich zu er­ho­len. 

                              5. Spei­en


                              Ver­ab­rei­chen Sie kei­ne Säu­re­blo­cker zur Be­hand­lung des Rück­flus­ses von Ma­gen­in­halt bei Säug­lin­gen!

                              Der Rück­fluss von Ma­gen­in­halt im Säug­lings­al­ter ist ein nor­ma­ler Vor­gang und er­for­dert kei­ne Be­hand­lung mit Säu­re­blo­ckern. Die Hälf­te al­ler Säug­lin­ge ha­ben ei­nen Rück­fluss. Die­ser be­ginnt im Ver­lauf des 1. Le­bens­mo­nats, mit ei­nem Hö­he­punkt im Al­ter von 4 bis 5 Mo­na­ten. Die Säug­lin­ge ge­ben ei­nen Teil ih­rer Mahl­zei­ten wie­der raus. Dies ist un­ter an­de­rem die Fol­ge ei­nes noch nicht aus­ge­reif­ten Ver­dau­ungs­sys­tems. Die Un­ter­drü­ckung der Ma­gen­säu­re­pro­duk­ti­on ver­bes­sert we­der un­er­klär­li­ches Schrei­en noch Auf­stos­sen. Der Ein­satz von Säu­re­blo­ckern kann schäd­lich sein und häu­fi­ge­re In­fek­tio­nen der Atem­we­ge, Ver­än­de­run­gen der Darm­flo­ra und eine Schwä­chung der Kno­chen be­wir­ken. Bei schwall­ar­ti­gem Er­bre­chen, un­still­ba­rem Schrei­en oder un­ge­nü­gen­der Ge­wichts­zu­nah­me soll das Kind ärzt­lich un­ter­sucht wer­den.

                              Das kön­nen Sie als El­tern tun:

                              • Nach der Füt­te­rung soll der Säug­ling in auf­rech­ter Po­si­ti­on ge­hal­ten wer­den.

                              • Häu­fi­ge­re, klei­ne­re Füt­te­run­gen/Still­mahl­zei­ten

                              Letzte Aktualisierung: 09.08.2021, BH

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