Kann man den Eisprung spüren?
Wenn Sie Ihren Körper genau beobachten, werden Sie etwa in der Zyklusmitte Signale für Ihre fruchtbare Zeit erkennen.
Die Hormonveränderung während des Eisprungs wirkt sich auch auf Ihren Körper aus. Sensible Frauen, die ihren Körper gut kennen, spüren die Symptome: Ein Anstieg der Körpertemperatur, der Mittelschmerz im Becken oder eine Veränderung des Zervixschleims.
Temperaturanstieg nach dem Eisprung
Bei einem normalen Zyklus steigt die Körpertemperatur (Basaltemperatur) nach dem Eisprung an drei aufeinanderfolgenden Tagen um etwa ein halbes Grad an. Diese Veränderung merken Sie normalerweise nicht. Wenn Sie aber eine Schwangerschaft planen und wissen möchten, wann die Chance darauf besteht, können Sie Ihre Temperatur täglich messen und wissen dann im nächsten Zyklus, wann ungefähr mit dem Eisprung zu rechnen ist.
Der Mittelschmerz
Eine von fünf Frauen spürt den sogenannten Mittelschmerz, einen Schmerz im Unterleib, der durch den Eisprung hervorgerufen wird und wenige Minuten bis zu mehreren Stunden dauern kann.
Eisprung verursacht spinnbarer Zervixschleim
Ein anderes Zeichen ist die Veränderung des Schleimpfropfs, der den Gebärmutterhals (Zervix) nach aussen hin verschliesst.
Zu Beginn des Zyklus, nach der Menstruation, ist die Scheide eher trocken und es tritt wenig Zervikalschleim aus. Der Schleimpfropf ist zähflüssig und praktisch undurchdringbar für Spermien.
Gegen den Eisprung hin entfaltet das Hormon Östrogen seine Wirkung: Es befindet sich mehr Schleim am Scheidenausgang und er ist dünnflüssiger und durchsichtiger. Zwei Tage vor dem Eisprung, also an den ersten fruchtbaren Tagen, zieht er sogar Fäden zwischen Daumen und Zeigefinger, man nennt das „spinnbar“. Viele Frauen vergleichen den Vaginalschleim in dieser Zeit mit rohem Eiweiss.
Am Tag nach dem Eisprung ist der Schleim dann wieder zäher bis sogar fast trocken. Die fruchtbaren Tage sind damit vorbei.
Eisprungrechner
Erster Tag der letzten Blutung
Zykluslänge in Tagen
28Weiter körperliche Anzeichen des Eisprungs
Der Gebärmutterhals bewegt sich in den Tagen vor dem Eisprung nach oben und wird weicher und offener und die Lymphknoten in der Leiste schwellen etwas an. Die Leistenlymphknoten sind kleine Drüsen auf beiden Seiten des Beckens. Die Schwellung ist auf derselben Seite des Körpers, auf der die Eizelle in diesem Zyklus freigesetzt wird.
Der Herzschlag wird schneller – in den Tagen vor dem Eisprung um etwa zwei Schläge pro Minute.
In den Tagen vor dem Eisprung der kann hohe Östrogenspiegel die Libido verstärken. Die Brüste und Brustwarzen sind darum bei einigen Frauen empfindlicher oder schmerzen sogar.
Manche Frauen erleben eine schwache Schmierblutung (Spotting) um den Zeitpunkt des Eisprungs. Im ersten Teil des Zyklus steigt der Östrogenspiegel, wodurch die Gebärmutterschleimhaut wächst. Nach dem Eisprung steigen die Progesteronwerte an, wodurch sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt und reift. Spotting um den Eisprung herum kann dadurch verursacht werden, dass die Gebärmutterschleimhaut aufgrund des hohen Östrogenspiegels schon gewachsen ist, sich jedoch noch nicht verdickt hat, da das Progesteron noch nicht seinen Höhepunkt erreicht hat.
Der LH-Test oder Ovulationstest
Wenn Sie sich nicht auf die Zeichen Ihres Körpers verlassen können oder möchten, können sie alternativ einen Ovulationstest aus der Apotheke machen. Die Teststäbchen werden in den Urinstrahl gehalten und messen die zunehmende Konzentration des Hormons LH in den 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung. Das Ergebnis besagt leider nur, ob LH nachweisbar ist, aber nicht, ob es danach auch wirklich zu einem Eisprung kommt – es gibt auch einen LH-Anstieg ohne Ovulation. Ein anderes Testverfahren misst den CO2-Gehalt in der ausgeatmeten Luft.