Reflexzonenmassage

Bringt die Massage von bestimmten Reflexzonen an den Füssen mehr als blosse Entspannung?

Fussreflexzonenmasseur massiert die Füsse einer Klientin
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Grundlage der Reflexzonenmassage ist, dass die Füsse (seltener auch die Hände, der Kopf oder die Ohren) den menschlichen Organismus wie eine Landkarte widerspiegeln. Die Massage soll die Selbstheilungskräfte aktivieren sowie Blockaden und Ungleichgewichte im Energiefluss beseitigen. 

Was versteht man unter Reflexzonen?


Die Massage von bestimmten Punkten, insbesondere an den Füssen, hat in vielen Kulturen eine lange Tradition. Die Reflexzonenmassage, wie sie heute angewendet wird, wurde durch den US-amerikanischen Arzt William Fitzgerald (1872 bis 1942) begründet. Er ging davon aus, dass die Füsse ein Abbild des menschlichen Körpers sind und teilte den Körper in zehn Längszonen ein, zu denen später noch Querzonen hinzukamen. Diese Zonen sollen in einer energetischen Wechselwirkung mit den ihnen zugeordneten Organen und Körperregionen stehen.

Mithilfe von stimulierenden und beruhigenden (sedierenden) Massagegriffen soll die Reflexzonenmasseurin auf Organe und Körperstellen einwirken können. Treten dabei an einer bestimmten Stelle Schmerzen auf, soll dies auf Beschwerden oder Erkrankungen in dem entsprechenden Organ oder Körperbereich hindeuten. Seriöse Masseurinnen leiten daraus jedoch keine Diagnose ab. 

Wie wird Reflexzonenmassage eingesetzt?


Die Reflexzonenmassage wird bei Kindern und Erwachsenen ergänzend zu anderen Therapieformen eingesetzt und hat zum Ziel, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktiveren. Ihr wird eine lindernde Wirkung bei zahlreichen körperlichen Beschwerden wie Rückenschmerzen, Menstruationsbeschwerden, Verdauungsproblemen und Atemwegserkrankungen zugeschrieben. Sie wird aber auch bei Angstzuständen, Erschöfpung, chronischem Stress, Schlafstörungen etc. angewendet. Bei Babys soll die Massage z. B. gegen Schmerzen beim Zahnen oder gegen Bauchschmerzen helfen, bei grösseren Kindern beispielsweise bei Konzentrationsstörungen oder Bettnässen. 

Reflexzonenmassage wird auch zur Behandlung von Schwangerschaftsbeschwerden, zur Förderung der Wehentätigkeit und zur Unterstützung der Rückbildung nach der Geburt empfohlen. Reflexzonenmasseure raten jedoch dazu, bei einer Risikoschwangerschaft auf die Massagen zu verzichten. 

Gibt es Risiken?


Reflexzonenmassagen sind nicht mit gesundheitlichen Risiken verbunden; sie wirken vielmehr entspannend und wohltuend. 

Für die Verbindung zwischen den Reflexzonen und einzelnen Organen und Körperregionen gibt es allerdings keinen wissenschaftlichen Beweis. Dass Reflexzonenmassagen eine therapeutische Wirkung haben, die über den Entspannungseffekt hinausgeht, ist folglich nicht erwiesen. 

Was ist Alternativmedizin?

Als Alternativmedizin bezeichnet man Diagnose- und Behandlungsmethoden, die anstelle von naturwissenschaftlich begründeten Therapieformen zum Einsatz kommen. Werden sie ergänzend zu "schulmedizinischen" Behandlungen eingesetzt, spricht man von "Komplementärmedizin". Obschon sich die einzelnen Methoden stark unterscheiden, gibt es einige Gemeinsamkeiten:

  • Sie basieren auf Grundprinzipien, die sich nicht mit dem aktuellen Wissensstand der Forschung decken. Oft sind sie auch durch weltanschauliche Überzeugungen geprägt.
  • Ihre Wirkungsweise kann nicht mithilfe der Naturwissenschaft erklärt werden.
  • Ihre Wirksamkeit ist nicht zweifelsfrei durch wissenschaftliche Studien, deren Ergebnisse reproduziert werden konnten, belegt. Aus naturwissenschaftlicher Sicht wirken die Therapien nicht über den Placeboeffekt hinaus.
  • Werden die Diagnose- und Therapiemethoden als Ersatz für nachweislich wirksame Behandlungen eingesetzt, besteht das Risiko, dass schwere Krankheiten unerkannt bleiben und zu spät behandelt werden.
Letzte Aktualisierung: 16.09.2024, TV