Wer be­treut die Kin­der in den Schul­fe­ri­en?

Mädchen mit dem Skateboard
©
Shutterstock

Schul­fe­ri­en - für vie­le El­tern noch im­mer eine der gros­sen Her­aus­for­de­run­gen, wenn es dar­um geht, Fa­mi­lie und Be­rufs­tä­tig­keit un­ter ei­nen Hut zu brin­gen. Wäh­rend die Kin­der zwölf oder drei­zehn Wo­chen im Jahr frei ha­ben, ste­hen den El­tern nur vier bis sechs Wo­chen Ur­laub zu. Kin­der­hor­te und Mit­tags­ti­sche sind wäh­rend der Schul­fe­ri­en meist ge­schlos­sen, Kin­der­krip­pen ha­ben in der Re­gel nicht ge­nü­gend Per­so­nal und Platz, um die­se Lü­cke zu schlies­sen. Zwar wur­de das Pro­blem in­zwi­schen in man­chen Ge­mein­den er­kannt, zum Bei­spiel in der Stadt Bern, wo wäh­rend der Schul­fe­ri­en in so­ge­nann­ten "Fe­ri­en­in­seln" Ta­ges­be­treu­ung für die Kin­der be­rufs­tä­ti­ger El­tern an­ge­bo­ten wird. Wo aber ein sol­ches An­ge­bot fehlt, müs­sen El­tern wei­ter­hin ziem­lich krea­tiv sein, da­mit der Nach­wuchs wäh­rend der schul­frei­en Zeit nicht sich sel­ber über­las­sen bleibt.   

Mit an­de­ren Fa­mi­li­en zu­sam­men­span­nen

Gibt es in Ih­rem Freun­des­kreis oder in der Nach­bar­schaft Fa­mi­li­en, die sich mit dem glei­chen Pro­blem kon­fron­tiert se­hen wie Sie? Wenn es die Ar­beits­plä­ne er­lau­ben, kön­nen Sie ein­an­der ge­gen­sei­tig die Kin­der hü­ten. Dies ist si­cher eine der kos­ten­güns­tigs­ten Va­ri­an­ten und den meis­ten Kin­dern macht es Spass, die Fe­ri­en­ta­ge mit Gleich­alt­ri­gen zu ver­brin­gen. Wich­tig ist aber, dass bei­de Fa­mi­li­en etwa gleich vie­le Be­treu­ungs­diens­te leis­ten, da­mit sich nie­mand aus­ge­nützt fühlt. 

Fe­ri­en bei den Gross­el­tern

Gross­ma­ma und Gross­pa­pa über­neh­men die Kin­der­be­treu­ung, wäh­rend die El­tern ar­bei­ten. Wenn die Gross­el­tern oder an­de­re Ver­wand­te die Kin­der ein paar Tage zu sich neh­men, hat dies meh­re­re Vor­tei­le. Zum ei­nen kön­nen Gross­el­tern und En­kel viel Zeit mit­ein­an­der ver­brin­gen, was na­tür­lich be­son­ders schön ist, wenn man sich we­gen gros­ser Ent­fer­nung der Wohn­or­te im All­tag sel­ten sieht. Zum an­de­ren kön­nen die El­tern sich ganz auf die Ar­beit kon­zen­trie­ren und viel­leicht so­gar Ar­beits­zeit vor­ho­len, um nach der Rück­kehr der Kin­der zu­sätz­li­che Frei­ta­ge zu be­zie­hen. Und schliess­lich ha­ben die El­tern so die Ge­le­gen­heit, et­was mehr Zeit zu zweit zu ver­brin­gen. Das Gan­ze steht und fällt aber mit der Fra­ge, ob Gross­el­tern oder an­de­re Ver­wand­te in der Lage und ge­willt sind, sich meh­re­re Tage rund um die Uhr um die Kin­der zu küm­mern. 

Fe­ri­en­la­ger

Ver­ei­ne und Ju­gend­or­ga­ni­sa­tio­nen bie­ten er­leb­nis­rei­che Fe­ri­en­la­ger an, in de­nen Kin­der ab ca. 8 Jah­ren bes­tens auf­ge­ho­ben sind. Das ge­fürch­te­te Heim­weh ver­schwin­det in den meis­ten Fäl­len schnell, weil das Pro­gramm viel Ab­len­kung bie­tet und die Kos­ten hal­ten sich im Rah­men. Ach­ten Sie bei der Wahl des pas­sen­den Fe­ri­en­la­gers dar­auf, dass es von ei­nem ge­schul­ten Lei­ter­team (z. B. J+S-Lei­ter­kur­se) ge­lei­tet wird. Und rech­nen Sie nicht da­mit, dass sich so die gan­ze Fe­ri­en­be­treu­ung ab­de­cken lässt, denn die we­nigs­ten Kin­der sind vom La­ger­le­ben so be­geis­tert, dass sie gleich meh­re­re Fe­ri­en­la­ger nach­ein­an­der be­su­chen mö­gen. 

Fe­ri­en­pass

In vie­len Ge­mein­den wer­den wäh­rend der Schul­fe­ri­en ab­wechs­lungs­rei­che Fe­ri­en­pass-Pro­gram­me an­ge­bo­ten. Die­se bie­ten zwar kei­ne Ganz­tags­be­treu­ung, sind aber eine gute Er­gän­zung, wenn Nach­barn oder Ver­wand­te die Kin­der­be­treu­ung über­neh­men. Span­nen­de Er­leb­nis­se ver­trei­ben die Lan­ge­wei­le und ent­las­ten die Be­treu­ungs­per­so­nen, so dass sie nicht im­mer sel­ber für Fe­ri­en­un­ter­hal­tung sor­gen müs­sen. 

Ein Fe­ri­en­job für er­fah­re­ne Ba­by­sit­ter

Die meis­ten El­tern en­ga­gie­ren Ba­by­sit­ter nur für ei­nen Abend, um wie­der mal ein paar Stun­den für sich zu ha­ben. War­um nicht mal ei­nem et­was äl­te­ren, er­fah­re­nen Ba­by­sit­ter, der sich mit Ih­ren Kin­dern gut ver­steht, ei­nen be­zahl­ten Fe­ri­en­job an­bie­ten? Wenn die Be­treu­ung ins Haus kommt, kön­nen die Kin­der mor­gens auch mal aus­schla­fen. Falls Sie Teil­zeit ar­bei­ten, könn­ten Sie sich den Ba­by­sit­ter auch mit ei­ner be­freun­de­ten Fa­mi­lie tei­len, die eben­falls eine Fe­ri­en­be­treu­ung braucht. 

Ta­ges­mut­ter auf Zeit

Er­kun­di­gen Sie sich beim Ta­ges­el­tern­ver­ein in Ih­rer Re­gi­on, ob es Ta­ges­fa­mi­li­en gibt, die Kin­der nur für die Dau­er der Schul­fe­ri­en be­treu­en. Viel­leicht ist auch je­mand im Ih­rem Wohn­quar­tier be­reit, sich ge­gen Be­zah­lung um Ihre Kin­der zu küm­mern. 

Letzte Aktualisierung: 20.04.2020, TV