Arbeitspensum reduzieren? - Die Vor- und Nachteile

Mutter plant Arbeit mit Baby auf dem Arm
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Wenn es die Finanzen erlauben, ist es für viele Frauen klar, dass sie nach dem Mutterschaftsurlaub in einem reduzierten Pensum weiter arbeiten möchten. Auch immer mehr Männer äussern den Wunsch, beruflich kürzer zu treten, um für die Familie da zu sein. Viele Eltern sehen in der Teilzeitarbeit den idealen Kompromiss, um Familien- und Berufsleben unter einen Hut zu bringen. Teilzeitarbeit bringt die folgenden Vorteile mit sich:

  • Die Mutter oder der Vater kann sich der Familie widmen, ohne den Anschluss ans Berufsleben zu verpassen.

  • Beide Partner leisten einen Beitrag zum Familieneinkommen. 

  • Die Berufswelt bietet einen guten Ausgleich zum Alltag mit Kindern und Haushalt.

  • Es fallen weniger Betreuungskosten an als bei einem Vollzeitpensum, erst recht, wenn beide Partner ihr Arbeitspensum reduzieren.

  • Die meisten Mütter und Väter schätzen es sehr, regelmässig aus dem Haus zu kommen, Kontakt zu anderen Menschen zu pflegen und einer Aufgabe nachzugehen, für die sie ausgebildet sind und die - im Gegensatz zur Hausarbeit - auch einmal abgeschlossen ist. 

  • Die Zeit, die man zu Hause mit dem Kind verbringt, ist keine verlorene Zeit. Einerseits gibt es wohl kaum etwas Wertvolleres, als den Nachwuchs beim Grosswerden zu begleiten, andererseits entdecken viele Eltern ganz neue Fähigkeiten und Interessen, wenn sie nicht mehr voll im Berufsleben stehen und sich einer bisher unbekannten Herausforderung stellen müssen. Dies kann dazu führen, dass sie sich selbstbewusster in ihre Arbeit einbringen oder gar einen beruflichen Richtungswechsel wagen. 

Demgegenüber stehen aber auch Nachteile, die nicht unterschätzt werden sollten, wenn man sich für Teilzeitarbeit entscheidet: 

  • In den wenigsten Firmen ist es möglich, mit einem Teilzeitpensum Karriere zu machen. Anspruchsvolle Aufgaben bekommen meist die Mitarbeiter, die ein hohes Arbeitspensum haben. 

  • Das geringere Einkommen hat negative Auswirkungen auf die berufliche Vorsorge. So fallen bei einem jährlichen Bruttoeinkommen von weniger als 21'330 Franken (Stand 2019) die Beiträge an die Pensionskasse weg. 

  • Vor allem bei einem kleinen Arbeitspensum wird es schwierig, bei wichtigen Entscheiden mitzureden. Das Gefühl, nur auszuführen, was andere entschieden haben, kann frustrierend sein. 

  • Je nach Einkommen, Anzahl Kinder und Betreuungssituation rechnet sich ein Teilzeiteinkommen nicht. Wer nur noch zur Arbeit geht, um die Krippenkosten zu begleichen, sollte dringend über die Bücher gehen. 

  • Zuweilen ist es ein ziemlicher Spagat, sowohl im Beruf als auch zu Hause sein Bestes zu geben. Die persönliche Freizeit bleibt dabei oft auf der Strecke.

Letzte Aktualisierung: 21.06.2019, TV / NK