Che­mi­ka­li­en und Be­strah­lung in der Schwan­ger­schaft

Was Schwan­ge­re über kos­mi­sche, elek­tro­ma­gne­ti­sche und Rönt­gen­strah­lung wis­sen müs­sen und wel­che Che­mi­ka­li­en für das Un­ge­bo­re­ne ge­fähr­lich sein kön­nen.

Röntgenaufnahme beim Zahnarzt

Um­welt­gif­te und Strah­lung sind nicht un­ge­fähr­lich für das sich ent­wi­ckeln­de Baby. Muss man in der Schwan­ger­schaft alle Schad­stof­fe ver­mei­den? Ab wann müs­sen wer­den­de El­tern sich Sor­gen ma­chen?

Che­mi­ka­li­en 


Wer­den­de Müt­ter soll­ten mög­lichst sel­ten Spray­do­sen ver­wen­den, da sie schäd­li­che Che­mi­ka­li­en ent­hal­ten kön­nen. Auch an­de­re Sub­stan­zen, die Dämp­fe frei­set­zen, wie z.B. Far­be, Ben­zin, La­cke, Kleb­stof­fe und ag­gres­si­ve WC- und Ofen­rei­ni­ger, kön­nen in grös­se­ren Men­gen to­xisch bzw. schäd­lich sein und soll­ten - wo es geht - ver­mie­den wer­den.

Die Re­no­vie­rungs­ar­bei­ten im Kin­der­zim­mer soll­ten Schwan­ge­re mög­lichst ih­rem Part­ner über­las­sen, denn die Aus­düns­tun­gen von An­stri­chen, Kleb­stof­fen, Tep­pi­chen, Gar­di­nen­stof­fen und neu­en Mö­beln er­hö­hen den Che­mi­ka­li­en­ge­halt der In­nen­raum­luft und kön­nen Aus­wir­kun­gen auf das un­ge­bo­re­ne Kind ha­ben. Mög­li­che spä­te­re Fol­gen sind Atem­wegs­er­kran­kun­gen, In­fek­tio­nen und All­er­gi­en.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Darf ich noch mit Pes­ti­zi­den im Gar­ten ar­bei­ten? Pes­ti­zi­de oder In­sek­ti­zi­de, also Schäd­lings­ver­nich­tungs­mit­tel, wer­den ton­nen­wei­se pro­du­ziert und in der Land­wirt­schaft ein­ge­setzt. Spä­tes­tens seit den Stu­di­en mit DDT ist klar, dass sie auch auf den Men­schen zahl­rei­che to­xi­sche Ei­gen­schaf­ten ha­ben. …
Schwan­ge­re ha­ben vor al­lem in den letz­ten Mo­na­ten eine ver­min­der­te Lun­gen­funk­ti­on und ge­hö­ren des­halb zu den Per­so­nen, die be­son­ders emp­find­lich auf Ozon re­agie­ren. Ozon ist ein sehr ag­gres­si­ves, gif­ti­ges Gas, das je nach Kon­zen­tra­ti­on, Dau­er der Ein­wir­kung und in­di­vi­du­el­ler Emp­find­lich­keit die …
In letz­ter Zeit mehr­ten sich die Be­rich­te, dass künst­li­che Haar­fär­be­mit­tel nicht un­be­dingt ge­sund sind. Die Aus­lö­sung von All­er­gi­en ist seit lan­gem be­kannt, und be­stimm­te Krebs­er­kran­kun­gen (v.a. Bla­sen­krebs) kom­men über­durch­schnitt­lich häu­fig bei Coif­feu­ren vor. Bis­her aber be­steht für Schwan­ge­re, …
Auch wenn Sie lö­sungs­mit­tel­freie, was­ser­lös­li­che oder bio­lo­gisch ab­bau­ba­re Far­be be­nut­zen, ent­ste­hen doch teil­wei­se Farb­dämp­fe, de­ren Un­be­denk­lich­keit in der Schwan­ger­schaft nicht be­wie­sen ist. Beim An­strei­chen der Wän­de in der gan­zen Woh­nung sind Sie den Farb­dämp­fen über län­ge­re Zeit aus­ge­setzt. …

Rönt­gen­un­ter­su­chun­gen


Rönt­gen­un­ter­su­chun­gen wäh­rend der Schwan­ger­schaft dür­fen nur un­ter Ab­wä­gung von Nut­zen und Ri­si­ko durch­ge­führt wer­den. Dies gilt ge­nau­so für nor­ma­le Rönt­gen-Auf­nah­men zu dia­gnos­ti­schen Zwe­cken, die in der Re­gel al­ler­dings nur eine sehr ge­rin­ge und harm­lo­se Strah­len­be­las­tung ver­ur­sa­chen, als auch für spe­zia­li­sier­te Un­ter­su­chun­gen wie die Kern­spin­to­mo­gra­phie (Ma­gnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie, MRI). Von Kon­trast­mit­tel­un­ter­su­chun­gen wird grund­sätz­lich ab­ge­ra­ten, nicht nur we­gen des Kon­trast­mit­tels, son­dern auch we­gen der deut­lich län­ge­ren Un­ter­su­chungs­dau­er..

In­for­mie­ren Sie im­mer das me­di­zi­ni­sche Fach­per­so­nal über Ihre Schwan­ger­schaft. Wenn Schwan­ge­re aus ge­recht­fer­tig­ten me­di­zi­ni­schen Grün­den un­be­dingt ge­röntgt wer­den müs­sen, so kann dies mit ent­spre­chen­den Vor­sichts­mass­nah­men (Blei­schür­ze) in der Re­gel ohne grös­se­res Ri­si­ko für das un­ge­bo­re­ne Kind ge­sche­hen. Bei Rönt­gen­un­ter­su­chun­gen, die in den ers­ten zwei Wo­chen nach der Be­fruch­tung durch­ge­führt wur­den, gilt das­sel­be wie z.B. auch bei Me­di­ka­men­ten­ein­nah­me in die­ser frü­hen Pha­se: Ent­we­der der Em­bryo über­steht das ohne Scha­den oder es kommt zu ei­ner spon­ta­nen Fehl­ge­burt (Al­les-oder-Nichts-Re­gel).

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Bei der üb­li­chen Rönt­gen­dia­gnos­tik (z.B. bei ei­ner Lun­gen­auf­nah­me) fal­len Strah­len­do­sen von deut­lich un­ter 10 mGy an, was der na­tür­li­chen kos­mi­schen Strah­lung ent­spricht. Bei Rönt­gen­auf­nah­men im Kie­fer­be­reich sind die­se so­gar noch nied­ri­ger. Un­ter Ein­hal­tung der üb­li­chen Si­cher­heits­vor­keh­run­gen …
Ko­pier­ge­rä­te kön­nen elek­tro­ma­gne­ti­sche Strah­lung ab­ge­ben, da­bei han­delt es sich aber um nicht-io­ni­sie­ren­de Strah­lung, die mit Rönt­gen­strah­len nicht viel ge­mein­sam hat. Eine Schä­di­gung des un­ge­bo­re­nen Kin­des durch den so­ge­nann­ten Elek­tro­smog konn­te auch in gros­sen Un­ter­su­chun­gen nicht nach­ge­wie­sen …

Elek­tro­ma­gne­ti­sche Strah­lung


Es gibt üb­ri­gens kei­ne Hin­wei­se dar­auf, dass die Nähe zu Bild­schir­men (PC) bzw. Fern­se­hern oder das Be­nut­zen ei­nes Mi­kro­wel­len­ge­räts Ih­rem un­ge­bo­re­nen Kind scha­det. Die Wir­kung von Elek­tro­smog wird aber zur Zeit in vie­len Lang­zeit­stu­di­en un­ter­sucht. Auch die Na­tel- bzw. Han­dy-Be­nut­zung in der Schwan­ger­schaft wirkt sich nach bis­he­ri­gen Kennt­nis­sen nicht ne­ga­tiv auf das Un­ge­bo­re­ne oder den Schwan­ger­schafts­ver­lauf aus.

Die Si­cher­heits­an­la­gen an Flug­hä­fen (Me­tall­de­tek­to­ren etc.) stel­len eben­falls kei­ne Ge­fahr für Schwan­ge­re dar.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

In­duk­ti­ons­her­de nut­zen die durch ma­gne­ti­sche Wech­sel­fel­der in leit­fä­hi­gen Ma­te­ria­li­en in­du­zier­ten Wech­sel­strö­me zur Er­hit­zung. Es ist kon­struk­tiv bei ei­nem sol­chen Herd nicht zu ver­mei­den, dass ein Teil der Ma­gnet­fel­der auch in die Um­ge­bung ab­ge­ge­ben wird und die dort be­find­li­chen Per­so­nen …
Es gibt bis­her kei­nen An­halt da­für, dass elek­tro­ma­gne­ti­sche Strah­lung, die von ei­nem Mo­bil­te­le­phon (Han­dy, Na­tel oder Smart­pho­ne) aus­geht, zu ver­mehr­ten an­ge­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen oder Schwan­ger­schafts­kom­pli­ka­tio­nen führt. Viel­leicht wis­sen wir in zwan­zig Jah­ren mehr dar­über! Mo­men­tan kann von der …
Sys­te­ma­ti­sche Stu­di­en in den letz­ten 20 Jah­ren ha­ben in­zwi­schen ein­deu­tig er­ge­ben, dass Bild­schir­me kei­ne Ge­fahr für Schwan­ge­re und ihr un­ge­bo­re­nes Kind dar­stel­len, vor­aus­ge­setzt die Norm­vor­schrif­ten für Emis­sio­nen wer­den ein­ge­hal­ten. Fast alle Com­pu­ter­bild­schir­me er­fül­len heu­te die An­for­de­run­gen …
Je­des Mi­kro­wel­len­ge­rät strahlt trotz gut ab­ge­dich­te­ter Tü­ren ein ge­ring­fü­gi­ges elek­tro­ma­gne­ti­sches Feld ab. Beim Ein­satz im pri­va­ten Haus­halt ist der An­teil der ent­wei­chen­den Mi­kro­wel­len aber so ge­ring, dass sich ein Wär­me­ef­fekt in den be­strahl­ten Kör­per­par­ti­en kaum ein­stel­len kann. Weil aber …

Kos­mi­sche Strah­lung


Hö­hen­strah­lung, also na­tür­li­che Ra­dio­ak­ti­vi­tät, stellt kein ech­tes Schwan­ger­schafts­ri­si­ko dar. Die In­ten­si­tät der kos­mi­schen Strah­lung nimmt umso mehr zu, je hö­her man in den Ber­gen ist. Ein Jah­res­auf­ent­halt auf dem Pi­la­tus er­gibt etwa 1,2 Mil­li­sie­vert (mSv) pro Jahr. Aber auch schon auf Mee­res­hö­he kommt man auf 0,3 mSv pro Jahr. Der ge­le­gent­li­che Auf­ent­halt in den Ber­gen er­höht die jähr­li­che Strah­len­be­las­tung (mitt­le­re Jah­res­do­sis) so­mit zwar, aber so ge­ring­fü­gig, dass es nicht ins Ge­wicht fällt. Eine dar­aus fol­gen­de Schä­di­gung des un­ge­bo­re­nen Kin­des ist je­den­falls nicht vor­stell­bar. 

Die Strah­len­be­las­tung auf Lang­stre­cken­flü­gen ist – wie Stu­di­en zei­gen konn­ten – viel nied­ri­ger als bis­her an­ge­nom­men: Ein ein­zi­ger 10-stün­di­ger Lang­stre­cken­flug er­höht die Back­ground-Strah­len­be­las­tung (mitt­le­re Jah­res­do­sis) um nur ca. 1%. Nur Viel­flie­ger mit mehr als 120.000 Flug­ki­lo­me­tern im Jahr wä­ren hier ge­fähr­det. Dies­be­züg­lich gibt es also kei­nen Grund, in der Schwan­ger­schaft auf eine län­ge­re Flug­rei­se zu ver­zich­ten.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Ne­ben der Be­las­tung durch künst­li­che Strah­len­quel­len, z.B. durch die Rönt­gen­dia­gnos­tik, ist der Mensch auch na­tür­li­cher Strah­lung wie kos­mi­scher Strah­lung, na­tür­li­cher Ra­dio­ak­ti­vi­tät usw. aus­ge­setzt – und dies so­gar in sehr viel hö­he­rem Gra­de: Die Ge­samt­be­las­tung der Be­völ­ke­rung durch io­ni­sie­ren­de …
Alle Le­bens­mit­tel ent­hal­ten un­ver­meid­bar Mi­kro­or­ga­nis­men. Auch bes­te Hy­gie­ne kann dies nicht ver­hin­dern, son­dern nur das Aus­mass der Be­las­tung min­dern. Die io­ni­sie­ren­den Strah­len drin­gen in die Nah­rungs­mit­tel ein und tö­ten Krank­heits­er­re­ger, z.B. Sal­mo­nel­len, Cam­py­lo­bac­ter, Shi­gel­len und Lis­te­ri­en,…
Letzte Aktualisierung: 21.05.2021, BH

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