Die Kontrolluntersuchungen während der Schwangerschaft
Ab wann und in welchen Abständen die Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft stattfinden und was alles untersucht wird.
In der Schweiz melden sich die meisten Schwangeren im zweiten Monat der Schwangerschaft zu ihrer ersten Vorsorgeuntersuchung in der gynäkologischen Praxis oder bei der Hebamme an. In diesem Zeitraum haben viele Frauen einen Verdacht oder ein positives Ergebnis im selbst durchgeführten Schwangerschaftstest.
Ab wann finden die Schwangerschaftskontrollen statt?
Wundern Sie sich aber nicht, wenn Ihre Frauenärztin oder Ihre Hebamme Sie erst in der 11. oder 12. SSW sehen möchte. Nach der Krankenpflege-Leistungsverordnung ist vor der 16. SSW nämlich nur eine einzige Vorsorgeuntersuchung vorgesehen.
Bei der ersten Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung werden Sie ausführlich befragt und gründlich untersucht. Und auch Ihre Fragen werden beantwortet: Schreiben Sie sich am besten immer alles auf, was Sie wissen möchten, damit Sie nichts Wichtiges vergessen.
Je nach Situation wird ein Krebsabstrich vom Muttermund gemacht und eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um eine extrauterine Schwangerschaft (z.B. eine Eileiterschwangerschaft) auszuschliessen. Nach der 8. SSW können Sie während dieses ersten Ultraschalls meist schon eine deutliche Herzaktion sehen. Ausserdem wird die Blutgruppe einschliesslich Rhesusfaktor bestimmt und nach Antikörpern gesucht, die auf durchgemachte oder akute Infektionen (Röteln, Hepatitis B) hinweisen können.
Regelmässige Routinekontrollen in der Schwangerschaft
Die weiteren Kontrolltermine folgen in vierwöchigen Abständen, im letzten Monat der Schwangerschaft alle ein bis zwei Wochen. Bei unkomplizierten Schwangerschaften reichen in der Regel sieben Kontrollen bis zum Termin aus, die alle auch von einer Hebamme durchgeführt werden können. Sollten Sie Ihr zweites Kind erwarten, kommen Sie möglicherweise mit weniger Vorsorgeuntersuchungen aus.
Zusätzliche Kontrolluntersuchungen sind immer möglich. Zum Beispiel bei Verdacht auf Komplikationen, wenn Sie aus irgendeinem Grund beunruhigt sind oder wenn der Geburtstermin überschritten wird.
In den monatlichen Vorsorgeuntersuchungen werden jeweils Ihr Gewicht, Blutdruck, der Fundusstand (Oberkante der Gebärmutter) und der Bauchumfang gemessen. Ausserdem wird der Urin kontrolliert, sowie die kindliche Herzaktion und später die Lage des Kindes überprüft. Regelmässig wird auch der Hämoglobingehalt Ihres Blutes gemessen. Manchmal wird auch eine vaginale Untersuchung durchgeführt, um den Muttermund und die Grösse der Gebärmutter zu beurteilen. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen sind zwei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen.
Vorsorgeuntersuchungen bei Risikoschwangerschaft
Weitergehende Untersuchungen werden von den Krankenkassen nur dann übernommen, wenn bei der Schwangeren spezielle Risiken vorliegen oder Komplikationen auftreten. Das könnte zum Beispiel eine pränataldiagnostische Untersuchung bei höherem Alter der werdenden Mutter oder eine Echokardiographie bei Verdacht auf einen kindlichen Herzfehler sein. Frauen, die an einer chronischen Erkrankung leiden, regelmässig Medikamente einnehmen müssen und deshalb als Risikoschwangere gelten, werden in enger Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen medizinischen Fachleuten betreut.
Ausserdem kommen Sie während Ihrer Schwangerschaft unter Umständen mit weiteren Spezialisten in Kontakt. Zum Beispiel eine Ernährungsberaterin bei Schwangerschaftsdiabetes oder ein Humangenetiker bei genetischen Risiken.
Kontrollen bei der Hebamme
Verläuft die Schwangerschaft unkompliziert, können alle sieben Vorsorgeuntersuchungen von einer Hebamme durchgeführt werden. Bei Risikoschwangerschaften mit und ohne Anzeichen für Probleme darf die Hebamme in Zusammenarbeit mit den ärztlichen Kollegen betreuen.