Ich (10. SSW) habe ver­mehrt kla­ren Aus­fluss, aber sonst kei­ne Be­schwer­den. Ist das nor­mal?

Die Schei­de wird un­ter Ös­tro­gen­ein­fluss in der Schwan­ger­schaft stär­ker durch­blu­tet. Da­durch wird auch mehr na­tür­li­che Schei­den­flüs­sig­keit pro­du­ziert – je wei­ter sie in der Schwan­ger­schaft sind umso mehr. So­lan­ge Sie kei­ne Be­schwer­den wie Juck­reiz oder Schmer­zen ha­ben und der Aus­fluss mil­chig-farb­los ist und nicht un­an­ge­nehm riecht, braucht nichts un­ter­nom­men zu wer­den. Das leicht sau­re Schei­den­mi­lieu (pH-Wert un­ter 4) ver­hin­dert das Wachs­tum ge­fähr­li­cher Kei­me. Be­rich­ten Sie Ih­rem Frau­en­arzt, Ih­rer Frau­en­ärz­tin bei der nächs­ten Un­ter­su­chung von Ih­ren Be­schwer­den. Er oder sie kann dann si­cher­heits­hal­ber ei­nen Ab­strich durch­füh­ren.

Wich­tig ist, dass Sie jetzt nicht durch über­trie­be­ne Hy­gie­ne die­se na­tür­li­che Schutz­funk­ti­on zer­stö­ren. Schei­den­spü­lun­gen und In­timsprays sind tabu. Tra­gen Sie Slips aus Baum­wol­le und ver­zich­ten Sie auf sehr enge Ho­sen. Tam­pons soll­te man in der Schwan­ger­schaft mög­lichst nicht be­nut­zen. Die Ge­fahr ei­ner Schei­den­in­fek­ti­on ist zu gross, vor al­lem, wenn der Tam­pon nicht stän­dig ge­wech­selt wird. Be­nut­zen Sie lie­ber Sli­pein­la­gen (mög­lichst ohne Plas­ti­krü­cken) oder Bin­den.

Ach­tung: In der spä­te­ren Schwan­ger­schaft muss bei plötz­lich auf­tre­ten­dem Aus­fluss auch im­mer dar­an ge­dacht wer­den, dass die Frucht­bla­se nicht mehr in­takt sein könn­te (vor­zei­ti­ger Bla­sen­sprung oder Bla­sen­riss). In der Pra­xis oder im Spi­tal kann rasch un­ter­sucht wer­den, ob es sich um Schei­dense­kret oder Frucht­was­ser han­delt. Sie soll­ten kei­ne Hem­mun­gen ha­ben, kurz nach­schau­en zu las­sen – auch wenn es nur fal­scher Alarm ist.

Letzte Aktualisierung: 15.01.2023, BH

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