Ess-Brech­sucht (Bu­li­mie)

Wie sich die Bu­li­mie auf den Kör­per aus­wirkt - und in der Schwan­ger­schaft auch auf das un­ge­bo­re­ne Kind.

Schwangere sitzt am Tisch vor 2 Tellern
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Vom äus­se­ren Er­schei­nungs­bild her sind bu­li­mi­sche Frau­en un­auf­fäl­lig und meist schlank. Ihr Ess­ver­hal­ten in der Öf­fent­lich­keit ist eher kon­trol­liert. Nach aus­sen hin funk­tio­niert al­les per­fekt. Be­trof­fe­ne sind häu­fig frü­her ein­mal ma­ger­süch­tig ge­we­sen. Auch im Ver­lauf der Bu­li­mie kann es wie­der zu Ma­ger­sucht kom­men, denn Ma­ger­sucht und Ess-Brech-Sucht ge­hen flies­send in­ein­an­der über.

Die "heim­li­che" Ess­stö­rung


Bu­li­mie ist eine scham­be­setz­te und heim­li­che Ess­stö­rung, denn die Be­trof­fe­nen ekeln sich vor sich selbst und ha­ben das Ge­fühl ab­norm zu sein. Sie tun al­les, um ihre Ess­an­fäl­le und das da­nach Fol­gen­de (Er­bre­chen oder Ab­führ­mit­tel­miss­brauch) zu ver­heim­li­chen. Oft ent­schei­den sie sich für ex­tre­me sport­li­che Be­tä­ti­gun­gen. Im fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um kommt es ver­mehrt zur so­zia­len Iso­la­ti­on und de­pres­si­ven Ver­stim­mun­gen. Um ih­ren Heiss­hun­ger­at­ta­cken nach­ge­ben zu kön­nen, ver­nach­läs­si­gen Be­trof­fe­ne häu­fig jeg­li­che In­ter­es­sen und den Kon­takt zu ih­rer Um­welt.

Wel­che Kri­te­ri­en spre­chen für eine Bu­li­mie?


  • min­des­tens 2 Ess­at­ta­cken pro Wo­che über 2 Mo­na­te

  • Auf­nah­me gros­ser Men­gen meist leicht ver­zehr­ba­rer und ka­lo­ri­en­rei­cher Nah­rungs­mit­tel

  • das Ge­fühl, das Ess­ver­hal­ten wäh­rend der An­fäl­le nicht un­ter Kon­trol­le hal­ten zu kön­nen

  • im An­schluss Un­ge­sche­hen-Ma­chen der Ka­lo­ri­en­zu­fuhr durch be­wuss­tes Er­bre­chen

  • Me­di­ka­men­ten­miss­brauch (Ab­führ­mit­tel und/oder Ent­wäs­se­rungs­ta­blet­ten)

  • und/oder Diät-/Fas­ten­pha­sen

  • und/oder über­mäs­si­ge kör­per­li­che Be­tä­ti­gung

  • an­dau­ern­de über­trie­be­ne Be­schäf­ti­gung mit Fi­gur und Ge­wicht,

  • krank­haf­te Furcht da­vor, dick zu wer­den.

Die Aus­wir­kun­gen der Bu­li­mie auf den Kör­per


Die kör­per­li­chen Fol­ge­schä­den der Bu­li­mie sind durch das stän­di­ge Er­bre­chen be­dingt: Schwel­lung der Spei­chel­drü­sen, Zahn­schmelz­schä­den, Spei­se­röh­ren­ein­ris­se und Ma­gen­wand­ver­let­zun­gen. Die Re­gel­blu­tung kann aus­blei­ben, die Frucht­bar­keit ist ge­stört. Ver­schie­bun­gen im Mi­ne­ral­stoff­wech­sel kön­nen zu Nie­ren­schä­den und Herz­rhyth­mus­stö­run­gen füh­ren.

Schwan­ger­schaft und Bu­li­mie


Bei Schwan­ge­ren „holt“ sich das Kind zu­nächst noch auf Kos­ten der wer­den­den Mut­ter, was es braucht. Auf län­ge­re Sicht kön­nen die Elek­tro­lyt­stö­run­gen in­di­rekt aber Aus­wir­kun­gen auf die Ver­sor­gung des Kin­des mit Nähr­stof­fen und Sauer­stoff ha­ben.

Stu­di­en zu­fol­ge kann sich die Bu­li­mie wäh­rend der Schwan­ger­schaft durch­aus bes­sern. Je­doch soll­ten be­trof­fe­ne Frau­en be­son­ders nach der Ge­burt in fach­li­cher Be­treu­ung sein, um die Wo­chen­bett­de­pres­si­on ab­zu­fan­gen, die bei Frau­en mit Bu­li­mie häu­fi­ger auf­tritt.

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