Aro­ma­the­ra­pie bei Aph­then, Mund­schleim­haut­ent­zün­dun­gen

Aphthe
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De­fi­ni­ti­on von Aph­then


Aph­then sind klei­ne schmerz­haf­te, rund­li­che oder ova­le Schleim­haut­schä­den auf der Mund­schleim­haut. Mund­schleim­haut­ent­zün­dun­gen äus­sern sich durch Rö­tun­gen, Schwel­lun­gen und Schmer­zen in der Mund­höh­le. Ge­wis­se Nah­rungs­mit­tel kön­nen ver­mehrt ein Bren­nen ver­ur­sa­chen. Die Zun­ge und das Zahn­fleisch kön­nen auch be­trof­fen sein. Man er­kennt sie an ei­nem weiss­lich, gelb­li­chen Be­lag. Sie kön­nen so gross wie ein Steck­na­del­kopf sein, manch­mal sind sie auch bis 3cm gross. Sie tre­ten ein­ma­lig oder im­mer wie­der­keh­rend auf.

Aph­then kön­nen auch im Ge­ni­tal­be­reich vor­kom­men.

Häu­fig­keit von Aph­then


Im­mer wie­der­kom­men­de Aph­then tre­ten nicht sel­ten auf und sind die häu­figs­ten Er­kran­kung der Mund­schleim­haut. Bis zu zehn Pro­zent der Be­völ­ke­rung sind ein­mal im Le­ben da­von be­trof­fen.

Frau­en lei­den vor­wie­gend an wie­der­keh­ren­den Aph­then.

Ur­sa­che von Aph­then


Die mög­li­chen Ur­sa­chen ein­ma­lig auf­tre­ten­der Aph­then sind viel­fäl­tig:

  • Ein­ma­li­ge Ver­let­zun­gen in der Mund­höh­le

  • Aku­te In­fek­te wie Er­käl­tun­gen

  • Be­stimm­te Me­di­ka­men­te

  • Chro­nisch-ent­zünd­li­che Ma­gen-Darm-Er­kran­kun­gen

Bei Säug­lin­gen kön­nen klei­ne Ver­let­zun­gen der Mund­schleim­haut durch das Sau­gen an der Fla­sche meist im Be­reich des har­ten Gau­mens ent­ste­hen. Die­se Aph­then nennt man die Bed­nar­schen Aph­then.

Durch das Hus­ten mit her­aus­ge­streck­ter Zun­ge ent­wi­ckeln Klein­kin­der manch­mal Aph­then am Zun­gen­bänd­chen oder an der Zun­gen­ober­flä­che. Es ent­ste­hen die Fede-Ri­ga­schen Aph­then oder das so­ge­nann­te Keuch­hus­ten­ge­schwür.

Die Ur­sa­che im­mer wie­der­holt auf­tre­ten­der Aph­then ist oft un­be­kannt. In den meis­ten Fäl­len sind die be­trof­fe­nen Pa­ti­en­ten ge­sund. Die Aph­then sind in den meis­ten Fäl­len harm­los und hei­len von selbst auch ab. Sie kön­nen sehr un­an­ge­nehm sein, be­son­ders wenn sie im­mer wie­der­auf­tre­ten.

Aus­lö­sen­de Fak­to­ren kön­nen sein:

  • Mens­trua­ti­ons­zy­klus

  • Ge­ne­ti­sche Fak­to­ren, das Auf­tre­ten kann fa­mi­li­är ge­häuft vor­kom­men

  • Psy­chi­sche Be­las­tun­gen

  • Emp­find­lich­keit ge­gen ge­wis­se Nah­rungs­mit­tel wie Nüs­se, re­zen­ter Hart­kä­se, Zi­trus­früch­te, To­ma­ten

  • Klei­ne me­cha­ni­sche Ver­let­zun­gen in der Mund­höh­le, z.B. durch eine Zahn­span­ge, Biss­ver­let­zun­gen, nach ei­nem Zahn­arzt­be­such

  • Man­gel an Ei­sen, Vit­amin B12, Zink oder Fol­säu­re

Krank­heits­er­re­ger wie Vi­ren oder Bak­te­ri­en könn­ten Ur­sa­che sein, dies ist je­doch nicht be­legt.

Im Zu­sam­men­hang mit Er­kran­kun­gen wie Mor­bus Crohn, Co­li­tis Ul­ce­ro­sa, Zölia­kie (Glu­ten-Un­ver­träg­lich­keit des Dünn­darms) kön­nen Aph­then auch auf­tre­ten.

Sym­pto­me von Aph­then


Die ers­ten Sym­pto­me ei­ner Aph­the sind oft ein Miss­emp­fin­den wie ein Bren­nen oder Span­nen an be­trof­fe­nen Stel­len im Mund­raum oder im Ge­ni­tal­be­reich.

Meist rö­tet sich die­se Stel­le nach ei­nem Tag und es bil­det sich ein weiss­lich bis gelb­li­cher, eher fla­cher Be­lag auf der Schleim­haut. Die Grös­se der Aph­the kann va­ri­ie­ren. Meist ist die Grös­se ähn­lich ei­nem Steck­na­del­kopf, sie kann auch bis un­ge­fähr 3 Zen­ti­me­ter gross wer­den.

Meist tre­ten sie in der Mund­höh­le, auf dem Zun­gen­rand, auf der Zun­ge, dem wei­chen Teil des Gau­mens oder auf dem Zahn­fleisch auf. Die schmerz­haf­ten Stel­len sind oft lin­sen­gross, rund oder oval.

Dia­gno­se von Aph­then


Oft reicht eine kör­per­li­che Un­ter­su­chung des Arz­tes. Aph­then er­kennt man an ih­rem ty­pi­schen Aus­se­hen und dem Krank­heits­ver­lauf. Wenn Aph­then im­mer wie­der­keh­rend und be­son­ders gross sind, wird un­ter Um­stän­den ge­prüft, ob eine an­de­re Grund­er­kran­kung wie Mor­bus Crohn vor­liegt.

Al­len­falls muss eine Er­kran­kung, die dem Aus­se­hen von Aph­then äh­nelt, wie die Maul-und Klau­en­seu­che aus­ge­schlos­sen wer­den.

Me­cha­ni­sche Rei­zun­gen wie z.B. durch Keuch­hus­ten kön­nen auch Aph­then aus­lö­sen.

Be­hand­lung von Aph­then


Meist hei­len die Aph­then von selbst ab. Bei der Be­hand­lung sol­len le­dig­lich Sym­pto­me ge­lin­dert und die Hei­lung be­schleu­nigt wer­den. So­mit be­schränkt sich die The­ra­pie auf eine des­in­fi­zie­ren­de und/oder schmerz­lin­dern­de Lö­sung, mit wel­cher die Mund­höh­le ge­spült wer­den kann. Auch Schmerz­mit­tel oder Gele, die das Ge­we­be un­emp­find­lich ma­chen, hel­fen. Da­ne­ben hel­fen auch pflanz­li­che Heil­mit­tel, die Sym­pto­me zu lin­dern. Sie ha­ben ent­zün­dungs­hem­men­de, reiz­mil­dern­de, des­in­fi­zie­ren­de und ger­ben­de Ei­gen­schaf­ten. Zu­dem ver­zich­tet man am bes­ten auf schar­fe Nah­rungs­mit­tel oder Zi­trus­früch­te.

Mund­was­ser mit fol­gen­den äthe­ri­schen Ölen hel­fen gut und sanft ge­gen Aph­then und Mund­schleim­haut­ent­zün­dun­gen.

Äthe­ri­sche Öle hel­fen bei Aph­then


Aro­men wie Me­lis­se, Sal­bei, Tee­baum, Oran­ge, Rose, La­ven­del, Kar­da­mom oder Lor­beer hel­fen auf na­tür­li­che Art ge­gen Aph­then. Kar­da­mom hilft be­son­ders bei Mund­ge­ruch.

An­wen­dun­gen von Mund­was­ser oder rei­nen Aro­ma­ölen:


2-5 mal täg­lich als Mund­was­ser, Tee­baum und/oder La­ven­del kön­nen pur und schwach ver­dünnt auf­ge­tra­gen wer­den.

Mund­was­ser­re­zept:


  • An­wen­dung über kur­ze Zeit: 2-4 Trop­fen äthe­ri­sches Öl mit 1 Tee­löf­fel Meer­salz oder 1 Tee­löf­fel Ho­nig (ide­al bei Hals­schmer­zen) emul­gie­ren und in 1 De­zi­li­ter lau­war­mes Was­ser ge­ben, gut um­rüh­ren, dann gur­geln oder den Mund spü­len. Nach der An­wen­dung al­len­falls die be­trof­fe­nen Stel­len mit et­was Ho­nig be­tup­fen.

  • An­wen­dung über län­ge­re Zeit: 20-30 Trop­fen äthe­ri­sches Öl mit 100ml Hy­dro­lat (aro­ma­ti­sches Was­ser, das be­deu­tet ein Ne­ben­pro­dukt der Was­ser­dampf­de­stil­la­ti­on mit was­ser­lös­li­chen Wirk­stof­fen) oder de­stil­lier­tem Was­ser mi­schen. Vor je­der Ent­nah­me gut schüt­teln. Von die­ser Grund­mi­schung wird 1 Tee­löf­fel in 1 De­zi­li­ter lau­war­mes Was­ser ge­ge­ben, noch­mals gut um­rüh­ren, da­nach gur­geln oder den Mund spü­len. Im­mer wie­der et­was rüh­ren.

Vor­beu­gen von Aph­then


Da die Ur­sa­che von Aph­then häu­fig un­be­kannt sind, kann man nur be­grenzt vor­beu­gen. In man­chen Fäl­len kön­nen psy­chi­sche Be­las­tun­gen Aus­lö­ser sein. Hier ist es wich­tig, Stress ab­zu­bau­en. Be­steht eine Emp­find­lich­keit auf ge­wis­se Nah­rungs­mit­tel wie To­ma­ten, Ki­wis oder Nüs­sen, wer­den die­se am bes­ten ge­mie­den.

Tre­ten Aph­then häu­fig auf, soll­te eine gründ­li­che ärzt­li­che Un­ter­su­chung in Er­wä­gung ge­zo­gen wer­den, um an­de­re Grund­er­kran­kun­gen aus­zu­schlies­sen.

Letzte Aktualisierung: 18.03.2022, AS

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