Dufttherapie für die ganze Familie

Ätherische Öle stimulieren die Sinne, beeinflussen den Geist und die Stimmung und regen so Selbstheilungskräfte an.

ätherische Öle und Pflanzen
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Die Aromatherapie ist eine spezielle Art der Phytotherapie, bei welcher pflanzliche Duftstoffe, sogenannte ätherische Öle, zu Heilzwecken eingesetzt werden. Als sanfte Therapie eignen sich gewisse ätherische Öle wie Lavendel, Rose oder römische Kamille - niedrig dosiert - auch für Schwangere und Kleinkinder.

Ätherische Öle - das Wichtigste in Kürze

  • Ätherische Öle sind hochwirksame Substanzen. So braucht es z.B. für 1 kg Rosenöl etwa 5000 kg Rosenblüten.
  • Ätherische Öle sind eine ideale Ergänzung zur schulmedizinischen Therapie.
  • Bei schwerwiegenden oder akuten Erkrankungen soll die Aromatherapie nur zur Unterstützung angewendet werden.
  • Falls bei akuten Erkrankungen nach 3 Tagen keine deutliche Besserung eintritt, wenden Sie sich an Ihren Arzt / Ihre Ärztin.
  • Ätherische Öle sollen bei Kindern und Schwangeren nur mit Unterstützung professioneller Beratung durch Hebammen, Apotheker, Drogisten oder Ärzte angewendet werden.
  • Menschen, die zu allergischen Hautreaktionen neigen, sollen vor der ersten Anwendung die Verträglichkeit prüfen. Am besten trägt man einen Tropfen der fertigen Mischung in der Ellenbogeninnenseite auf.

Was sind ätherische Öle


Ätherische Öle sind Pflanzendüfte, die aus verschiedenen Pflanzenteilen gewonnen werden. Dies können Blätter, Blüten, Rinden, Wurzeln oder Harze sein. Sie sind im Gegensatz zu gewöhnlichen fetten Ölen leicht flüchtig. Deshalb auch der Begriff ätherisch.

Die Flüssigkeit verflüchtigt sich schnell, sobald das ätherische Öl mit Luft in Berührung kommt. Ist das Öl weg, bleibt für kurze Zeit der Duft. Deshalb sollten die Fläschen stets sorgfältig verschlossen werden.

Wie wirken ätherische Öle?


Ätherische Öle entfalten ihre Wirkung über vielfältige Wege. Werden die Düfte eingeatmet oder auf die Haut aufgetragen, wirken sie unmittelbar auf das Gehirn. Gleichzeitig gelangen die Wirkstoffe über die Haut in den Blutkreislauf und können anschliessend nach circa 30 Minuten die Blut-Hirnschranke überwinden. So können sie körperliche und psychische Prozesse im Körper des Menschen positiv beeinflussen.

Wie werden ätherische Öle angewendet?


Ätherische Öle sind vielseitig einsetzbare, hochwirksame Substanzen. Sie sollen sparsam dosiert werden. Wenige Öle wie Lavendel oder Teebaumöl können auch unverdünnt angewendet werden. Die meisten verwendet man in verdünnter Form.

Sie eignen sich für entspannende Massagen, duftende Kräuter- und Blütenbäder, Inhalationen, Duftlampen und heilende Umschläge.

Die Dufttherapie eignet sich deshalb am besten zur Behandlung von akuten Erkrankungen, wie Infektionskrankheiten oder Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Muskelverspannungen. Auch psychisch-seelische Probleme wie Stress und Schlafstörungen oder hormonelle Störungen wie PMS oder Wechseljahrbeschwerden können mit Aromatherapie gut behandelt werden.

Einige Beispiele von Wirkungen ätherischer Öle:


  • Keimabtötend (antiseptisch) bzw. auch antibiotisch (Vernichtung oder Wachtumsverhinderung von Mikroorganismen) wie z.B. Teebaum gegen Hautentzündungen wie Akne oder Umläufe.

  • Antiviral wie Zitrone oder Eucalyptus. So können Viruserkrankungen wie Grippe, Schnupfen oder Fieberblasen unterstützend behandelt werden.

  • Entzündungshemmend wie römische Kamille z.B. bei Gelenksentzündungen.

  • Zellregenerierend, wundheilend, vernarbungsfördernd z.B. Immortelle bei Wunden.

  • Schleimlösend wie Lorbeer und Myrte bei verstocktem Husten.

  • Auswurfsfördernd (expektorierend) wie Rosmarin und Eukalyptus gegen Husten.

  • Stimulierend, stärkend und anregend wie Gewürznelke, Zimtblatt und -rinde bei zu niedrigem Blutdruck oder depressiven Verstimmungen.

  • Krampflösend und ausgleichend wie römische Kamille und Rosengeranium bei Menstruationsbeschwerden.

  • Beruhigend (sedativ) und entspannend wie Verbene und Melisse bei Stress und Schlafstörungen.

  • Antiallergisch wie blaue Kamille bei Insektenstichen.

Darf Aromatherapie zusätzlich zu einer homöopathischen Behandlung verwendet werden?


In einer homöopathischen Behandlung, sollten ätherische Öle wie Kampfer, Pfefferminze, Thymian oder Kamille vermieden werden. Auch in der Schwangerschaft, Stillzeit oder für Kleinkinder unter 2 Jahren sind gewisse ätherische Öle tabu. Dazu gehören, Fenchel, Kampfer, Zimt und Zedernholz.

Können ätherische Öle in der Stillzeit und Schwangerschaft angewendet werden?


In der Schwangerschaft und Stillzeit sind gewisse ätherische Öle tabu. Zimtrinde und Gewürznelke können z.B. Wehen auslösen. Ende Schwangerschaft werden sie aber zur Förderung der Wehentätigkeit gerne eingesetzt. In der Stillzeit sollten Anis und Fenchel als ätherisches Öl nicht verwendet werden. Als Tee hingegen sind diese Pflanzen sehr hilfreich zur Förderung der Milchbildung.

Können ätherische Öle bei Babys und Kleinkindern verwendet werden?


Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten, bevor Sie ätherische Öle bei Babys anwenden. Aufgrund ihrer intensiven Wirkung sollte die Aromatherapie bei Kindern unter 2 Jahren nicht generell eingesetzt werden. Niedrig dosiert in Konzentrationen von 0.1 - 2% können ätherische Öle wie Rose, römische Kamille, Kardamom, Majoran oder Lavendel bei Babys und kleineren Kindern unter 1 Jahr als Massageöle, Kompressen oder Wickel verwendet werden.

Stark riechende Öle wie Eucalyptus oder Teebaum dürfen auf keinen Fall in den Gesichtsbereich von kleinen Kindern gelangen. Verwenden Sie die ätherischen Öle grundsätzlich verdünnt und niemals pur. Halten Sie sich an empfohlene Dosierungen, da ätherische Öle Schleimhäute und die Haut irritieren können. Dies gilt übrigens auch für Erwachsene und grössere Kinder.

Grundsätzliches zum Dosieren von Aromaölen


1ml eines ätherischen Öles entspricht ca. 25 Tropfen.

Ätherische Öle werden häufig auf der Haut angewendet und meist zwischen 0.2 - 3%-ig dosiert. Dazu verdünnt man den Duftstoff mit einem fetten Basisöl wie z.B. Jojoba- oder Mandelöl oder in einer neutralen Basiscreme und zwar 5 Tropfen bis 75 Tropfen auf 100ml Mandelöl oder 100g Creme.

Für die Gesichtshaut soll eine Konzentration von 1% (25 Tropfen auf 100ml Mandelöl) nicht überschritten werden.

Besonders an der Aromatherapie ist, dass das ätherische Öl vor allem nach Empfinden ausgewählt wird. Der Duft soll den Menschen ansprechen und Wohlbefinden auslösen. Nur dann hilft die Aromatherapie.

Verdünnt wird entsprechend der Duftintensität des Öles. Ein stark riechendes Öl wie Teebaumöl wird schwächer dosiert als ein fein riechendes Öl wie z.B. Neroli.

Auf der Haut wird wie folgt dosiert:

  • Babys 0.2 -1% (5 - 25 Tropfen auf 100ml Mandelöl)

  • Kleinkinder 0.2 - 1.5% (5 - 35 Tropfen auf 100ml Mandelöl oder in 100 gr einer Basiscreme)

  • Kinder 0.5 - 2% (12 - 50 Tropfen in 100ml Mandelöl oder in 100 gr einer Basiscreme)

  • Erwachsene 0.5 - 3% (12 - 75 Tropfen in 100 ml eines Basisöles)

  • Schwangere Frauen 0.5 - 2% (12 - 50 Tropfen in 100 ml eines Basisöles)

Welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es für ätherische Öle?


Ätherische Öle können auf unterschiedliche Weise zur Behandlung und Unterstützung eingesetzt werden. Für Kinder gilt generell, dass ungefähr die Hälfte der im Folgenden unter den einzelnen Pflanzen angegeben Dosierungen verwendet werden sollten.

Im ersten Lebensjahr wird für Kleinkinder höchstens eine 1%-ige Lösung zur Einreibung oder Massage verwendet, das bedeutet maximal 25 Tropfen in z.B. 100 ml Mandelöl.

Verwendet werden sie:

  • äusserlich über die Haut (Einreibung, Haut- und Körperpflege, Aromamassage, Wickel, Kompressen, Bäder, rektale oder vaginale Zäpfchen)

  • als Mund- und Gurgelwasser

  • zur Inhalationen (über die Lunge)

  • als Riechstifte

  • mittels Umgebungsbeduftung (über die Nase)

  • als Einnahme (über den Mund)

Einnahme ätherischer Öle


Eingenommen werden ätherische Öle am besten, indem man sie in einem Löffel Honig gut verrührt. Danach wird das Ganze in einem Glas mit wenig warmem Wasser vermischt und getrunken. Die Lösung soll 2-3 Minuten im Mund behalten werden, damit das ätherische Öl über die Schleimhäute gut aufgenommen wird.

Das ätherische Öl kann auch auf ein Stückchen Brot getröpfelt und so zu sich genommen werden. Die Einnahme ätherischer Öle erfolgt während maximal 2 Wochen (Ausnahmen ist Lavendel, der länger verwendet werden darf).

Die Einnahme ätherischer Öle eignet sich nur für Erwachsene.

Letzte Aktualisierung: 27.03.2020, AS