Gewichtsschwankungen zwischen Schwangerschaften vermeiden

Aus der Forschung

Frauenfüsse auf der Waage
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Nicht nur grössere Gewichtsschwankungen während der Schwangerschaft sind ein Risikofaktor: Auch zwischen zwei Schwangerschaften können sie ernsthafte Folgen für die Gesundheit des zweiten Kindes haben. In ihrer Forschungsarbeit kommt Jennifer Walsh vom Coombe Women's Hospital in Dublin zu dem Schluss, dass sowohl Gewichtszunahme als auch -abnahme zu hohem Blutdruck und Diabetes bei der Mutter sowie zu Komplikationen bei der Geburt führen können. Bisher hatten sich Untersuchungen lediglich auf die Ernährung während der Schwangerschaft konzentriert.

Die Forscher beziehen sich in ihrer Arbeit auf zwei unterschiedliche Studien. Eine schwedische Untersuchung mit 207.534 Teilnehmerinnen zeigt, dass Frauen, die zwischen den Schwangerschaften zunehmen, schwere Komplikationen in den Monaten vor und nach der Geburt riskieren. Eine zweite Studie kommt zu dem Schluss, dass bei Frauen, die deutlich abgenommen haben, Frühgeburten häufiger auftreten.

Frauen würden mit widersprüchlichen Botschaften über Ernährung, Gewicht und Aussehen bombardiert, die sich auch auf die Schwangerschaft auswirkten, meinen die Forscher. Auf der einen Seite herrsche Angst vor der weiteren Verbreitung von Fettleibigkeit, auf der anderen Seite wolle man ein krankhaft schlankes Idealbild vermeiden. Gerade die Schwangerschaft sei jedoch ernährungstechnisch eine der wichtigsten Perioden des Lebens.

Mehr als die Hälfte aller Schwangerschaften seien nicht geplant, so die Forscher. Umso mehr müssten sich Frauen über die Auswirkungen ihres Gewichts auf Schwangerschaft, Geburt und Gesundheit ihres Kindes bewusst werden. Bereits junge Mädchen sollten lernen, dass ein konstantes und gesundes Gewicht nicht nur für ihr eigenes, sondern auch für das Wohlbefinden jedes Kindes wichtig ist, das sie in ihrer Zukunft bekommen könnten.

Aus der Forschung: J.M. Walsh und D.J. Murphy: BMJ 2007; 335, S. 169

Letzte Aktualisierung: 26.04.2021, BH