Ich habe mich zu einer Amniozentese entschlossen, aber habe schreckliche Angst vor der Nadel. Ist das sehr schmerzhaft? Und kann mein Baby verletzt werden?

Die Fruchtwasserentnahme wird unter Ultraschallsicht mit einer dünnen, langen Nadel durchgeführt. Den Einstich spüren Sie zwar, aber das ist nicht schlimmer als bei einer Blutabnahme. Die meisten Untersucher verzichten sogar auf die Betäubungsspritze, weil dieser Einstich ja schon genauso schmerzhaft wäre. Das Fruchtwasser wird durch die Nadel in eine Spritze gezogen.

Der Eingriff dauert nur wenige Sekunden. Sie können wahrscheinlich auf dem Ultraschall-Monitor alles genau verfolgen. Der Untersucher oder die Untersucherin geht gezielt dorthin, wo eine Fruchtwasseransammlung sichtbar ist und kindliche Körperteile nicht in der Nähe sind. Manchmal sieht man auch im Ultraschall, dass das Kind der Nadel ausweicht. Sie brauchen keine Angst zu haben, dass es sich zur Nadel hin bewegt oder sogar hineinfasst. Bei vielen Hunderttausenden von Fruchtwasserpunktionen sind echte Verletzungen des Kindes bisher praktisch kaum vorgekommen.

Die Einstichstelle verschliesst sich normalerweise sofort, zur Sicherheit wird noch ein kleines Pflaster aufgeklebt. Danach sollten Sie noch ein wenig ruhen, können aber kurze Zeit später wieder nach Hause gehen. Gut ist es, wenn Sie jemanden dabeihaben, der oder die Sie fahren kann. Körperliche Schonung innerhalb der nächsten Tage ist unbedingt empfehlenswert.

Die Gefahr bei einer Amniozentese besteht darin, dass es unter Umständen zu einer Fruchtwasserinfektion kommen kann, die dann vorzeitige Wehen auslöst und zu einer Fehlgeburt führt. Bei erfahrenen Untersuchern ist dieses Risiko aber deutlich unter 1%.

Letzte Aktualisierung: 28.10.2019, BH