Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Sind es überdehnte Bänder, Verdauungsprobleme oder ist etwas mit dem Baby nicht in Ordnung?

Schwangere mit Scherzen im Bauch
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Meistens sind ziehende, pochende, stechende, stumpfe oder krampfartige Schmerzen harmlos. Sie werden dadurch verursacht, dass sich der Körper der Schwangerschaft anpasst. Je grösser Ihr Baby wird, umso intensiver können die Beschwerden sein.

Ursachen für Bauchweh in der Schwangerschaft


Zu Beginn der Schwangerschaft kann die Einnistung der befruchteten Eizelle ein leichtes Ziehen im Unterleib verursachen. Gleich darauf entwickelt sich die Plazenta und durchdringt mit ihren wurzelähnlichen Zotten die Gebärmutterwand. Neue Blutgefässe zur Versorgung des Embryos werden gebildet und empfindliche Frauen registrieren die dadurch verstärkte Durchblutung im Becken.

Stärkere und krampfartige Schmerzen können von den Mutterbändern ausgehen. Die beiden flexiblen Muskelfaserbänder stabilisieren die Gebärmutter im Becken und dehnen sich am Anfang der Schwangerschaft. Dies kann starke Schmerzen im seitlichen Unterleib auslösen, vergleichbar mit einer Muskelzerrung.

Verdauungsprobleme sind eine weitere Ursache für Bauchschmerzen. Verstopfung und Blähungen, Magenschmerzen oder-brennen, Übelkeit und Erbrechen werden durch die hormonellen Einflüsse in der Schwangerschaft verursacht. Vor allem das Hormon Progesteron verlangsamt die Aktivität im Magen-Darm-Trakt.

Mit fortschreitender Schwangerschaft wird es im Bauch zudem immer enger und die umliegenden Organe werden zusammengedrückt. Auch die Bewegungen und Tritte des Kindes können zuweilen schmerzhaft sein.

Bauchschmerzen oder Wehen?


Echte Wehen, Übungs- oder Senkwehen können ebenfalls unangenehme Schmerzen verursachen. Übungswehen können schon ab der 20. Schwangerschaftswoche spürbar sein. Wenn Sie unsicher sind, ob es sich bei den Schmerzen, die Sie spüren, tatsächlich um Wehen handelt, fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihre Frauenärztin um Rat.

Wann Bauchschmerzen in der Schwangerschaft ein Alarmzeichen sind


Plötzlich einsetzende starke Unterleibsschmerzen können auf Komplikationen hinweisen und müssen ernst genommen werden. Das gilt vor allem dann, wenn weitere Symptome wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Blutungen hinzukommen. Folgende Komplikationen verursachen starke Bauchschmerzen und müssen schnell ärztlich abgeklärt werden:

  • Eileiter-, Eierstock- oder Bauchhöhlenschwangerschaft

  • Fehlgeburt

  • Plazentakomplikationen

  • Gebärmutterriss 

  • HELLP-Syndrom

Es können auch ernst zu nehmende Erkrankungen, die nichts mit der Schwangerschaft zu tun haben, vorliegen: eine Blinddarm-, Gallenblasen- und Bauchspeicheldrüsenentzündung, eine entzündliche Darmerkrankung sowie Erkrankungen der Harnwege.

Häufige Fragen zum Thema

Möglicherweise steckt eine Schambeinlockerung dahinter. Diese kann nicht nur unter der Geburt, sondern auch schon in der späten Schwangerschaft entstehen. Bei sehr schwachem Bindegewebe kommt es dabei zu einem Auseinanderweichen der Knochen an der Schambeinfuge und zu einer Instabilität im Becken. …
Ja, das ist möglich. Wenn die Gebärmutter nach hinten, also in Richtung Kreuzbein zeigt, entsteht dort vor allem zu Beginn der Schwangerschaft ein starker Druck. Schlafen Sie solange es noch geht in der Bauchlage, eventuell mit Kissen abgestützt.
Letzte Aktualisierung: 15.10.2025, BH

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