Keuchhusten bei Babys und Kindern
An Keuchhusten erkrankte Kinder leiden unter heftigen Hustenattacken, für Säuglinge sind diese sogar sehr gefährlich.
Keuchhusten (Pertussis) ist eine sehr ansteckende Infektionskrankheit der Atemwege.
❗️Das Wichtigste in Kürze
- Keuchhusten ist hochansteckend und kann bei Säuglingen lebensbedrohliche Atempausen auslösen.
- Wird Keuchhusten noch während der Anfangszeit erkannt, helfen Antibiotika gut.
- Seit Anfang 2024 wurden dem Bundesamt für Gesundheit bereits fast doppelt so viele Fälle wie im ganzen Jahr 2023 gemeldet.
- Gegen Keuchhusten existiert eine Impfung.
Ansteckung von Keuchhusten
Keuchhusten wird durch Bakterien ausgelöst. Diese produzieren das Gift Pertussis-Toxin, welches zu heftigen Hustenanfällen führt. Übertragen wird Keuchhusten durch Tröpfchen, also bei Sprechen, Niesen oder Husten – auch über mehrere Meter.
Die Inkubationszeit ist die Zeit, die vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergeht. Bei Keuchhusten beträgt sie 7 bis 10 Tage, manchmal sogar bis zu drei Wochen.
Die Symptome von Keuchhusten
Die ersten Symptome sind einer Erkältung sehr ähnlich, manchmal mit Heiserkeit, meist ohne oder mit nur leichtem Fieber. Sie dauern etwa ein bis zwei Wochen. In der zweiten Phase sind heftige, abgehackte Hustenanfälle (Stakkatohusten) bis zum Erbrechen charakteristisch. Die Einatmung ist wie ein Keuchen oder Juchzen hörbar und oft nachts am schlimmsten.
Dieses Anfallsstadium des Keuchhustens dauert 4 bis 6 Wochen. Der typische Keuchhusten kann bis zu 12 Wochen andauern.
Behandlung von Keuchhusten
Da Keuchhusten eine bakterielle Infektionskrankheit ist, sind Antibiotika wirksam. Am besten, wenn sie schon während der Anfangsphase verabreicht werden. Später können sie die Ansteckung für andere mindern, haben aber keinen Einfluss mehr auf die Dauer des Hustens. Antibiotika bekämpfen zwar die Erreger, da der Husten aber durch das toxische Stoffwechselprodukt der Bakterien verursacht wird, helfen sie dagegen nicht.
Die Pflege eines keuchhustenkranken Kindes nimmt die Eltern sehr in Anspruch, vor allem nachts. Nehmen Sie das hustende Kind hoch und beugen Sie seinen Kopf leicht nach vorne. Frische und feuchte Luft tun dem Kind gut. Achten Sie ausserdem darauf, dass es in den Hustenpausen genügend trinkt und auch leicht verdauliche Nahrung aufnimmt.
Die Komplikationen einer Keuchhustenerkrankung
Vor allem Neugeborene und Säuglingen können schwer an Keuchhusten erkranken und zu den Hustenattacken treten lebensbedrohliche Atempausen auf. Dadurch kann ein akuter Sauerstoffmangel im Gehirn entstehen und dauerhafte Hirnschädigungen zur Folge haben. Deshalb müssen Säuglinge bei Keuchhusten oft in einem Kinderspital überwacht werden. Das Risiko ist in den ersten zwei Lebensmonaten am höchsten.
Weitere Komplikationen sind Lungen- oder Mittelohrentzündungen.
Impfung gegen Keuchhusten
Die Keuchhustenimpfung ist im Schweizerischen Impfplan aufgenommen. Da aber auch damit keine lebenslange Immunität besteht, sind Auffrischungsimpfungen im Jugendlichen- und Erwachsenenalter empfehlenswert.
Ausserdem wird zum Schutz von Neugeborenen und Säuglingen empfohlen, dass sich die werdende Mutter in der Schwangerschaft idealerweise im 2. Trimester gegen Keuchhusten impfen lässt, unabhängig vom Zeitpunkt der letzten Impfung oder Infektion. Auch die Väter und Grosseltern sollten sich erneut impfen lassen, wenn sie regelmässigen Kontakt mit Säuglingen unter 6 Monaten haben und die letzte Impfung 10 Jahre oder länger zurückliegt.