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                              Die neue Sechsfachimpfung im ersten Lebensjahr

                              Nur ein Pieks: Gleichzeitig gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Haemophilus influenzae Typ b, Kinderlähmung und Hepatitis B impfen.

                              Oberschenkel von Baby mit Pflaster
                              ©
                              GettyImages

                              Zum Schutz gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Haemophilus influenzae Typ b (Hirnhautentzündung), Kinderlähmung und Hepatitis B wird seit 2019 ein Sechsfachimpfstoff (DTPa-Hib-IPV-HBV) in einer einzigen Spritze verwendet.

                              Was DPTHPH bedeutet


                              Dieser Impfstoff wird im ersten Lebensjahr dreimal gespritzt und zwar im Alter von 2, 4 und 12 Monaten. Die Buchstaben der Impfung sind Abkürzungen für den Impf-Wirkstoff oder die Krankheit, gegen die geimpft wird.

                              • D für Diphtherie (Wirksamkeit 90%)

                              • P oder Pa für Pertussis = Keuchhusten (Wirksamkeit gegen einen schweren Verlauf 90%)

                              • T für Tetanus = Starrkrampf (Wirksamkeit 98%)

                              • H oder Hib für Haemophilus influenzae Typ B, verantwortlich für Hirnhautentzündungen (Wirksamkeit gegen tödliche und schwere Verläufe 95%)

                              • P oder IPV für Poliomyelitis = Kinderlähmung (Wirksamkeit 65%)

                              • H oder HBV für Hepatitis B (Wirksamkeit 95%)

                              Auffrischimpfungen sind für Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Poliomyelitis (DTPa-IPV) mit 4 bis 7 Jahren notwendig. Auch später werden folgende Auffrischungen empfohlen:

                              • Mit 11 bis 14 Jahren eine Diphtherie-, Keuchhusten- und Tetanus-Impfung (DTPa) sowie eine erneute Hepatitis B (HBV) Impfung.

                              • Mit 25, 45 und 65 Jahren Diphtherie und Tetanus.

                              • Im Alter von 25 Jahren zusätzlich eine Keuchhusten-Auffrischimpfung.

                               Eine gute Übersicht erhalten Sie im Schweizerischen Impfplan

                              Viele Kinderärzte bieten Sie, beziehungsweise Ihr Kind, jeweils für die Impfungen auf, sobald der Zeitpunkt gekommen ist. So müssen Sie nicht befürchten, eine Impfung zu verpassen.

                               Nebenwirkungen der Sechsfachimpfung


                              Die Nebenwirkungen dieser Kombinationsimpfung sind in der Regel leicht. Möglich sind eine gewisse Unruhe und Fieber innerhalb von 24 Stunden nach der Spritze, Fieberkrämpfe sind eher ungewöhnlich. Sollte dies trotzdem geschehen, erholt sich das Kind meist rasch und ohne Folgen.

                              Sehr sorgfältige Studien bei Millionen von geimpften Kindern haben bestätigt, dass ernsthafte Nebenwirkungen von Impfungen die Ausnahme sind und sehr selten vorkommen. Eingehende Untersuchungen haben inzwischen auch gezeigt, dass kein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Hib-Impfung und einer Diabetes-Erkrankung besteht, wie vor Jahren einmal vermutet wurde.

                              Spezielles zur Impfung gegen Keuchhusten


                              Experten gehen davon aus, dass bis zu 20 Prozent aller Erwachsenen, die länger als eine Woche husten, unter einer Keuchhusteninfektion leiden. Ein Baby kann sich also bei Eltern oder den Grosseltern anstecken, wenn diese den Impfschutz nicht aufgefrischt haben.

                              Daher wird die Pertussis-Impfung neu auch Jugendlichen und Erwachsenen empfohlen, die regelmässig Kontakt mit Säuglingen unter 6 Monaten haben und die letzte Impfung 10 Jahre oder länger zurückliegt. Dieses Beispiel zeigt auf, dass es bei einer Impfung nicht nur darum geht, sich selber, sondern auch seine Mitmenschen vor bestimmten Krankheiten zu schützen.

                              Häufige Fragen zum Thema

                              In vielen wissenschaftlichen Studien hat man die Immunantwort auf Impfungen bei Kindern gemessen. Dabei zeigte sich kein Zusammenhang damit, ob gute Impfantikörper vorhanden waren und das Kind Fieber hatte. Insofern ist Fieber zur Entwicklung eines guten Impfschutzes weder erforderlich noch …
                              Dass Impfstoffe Erkrankungen wirksam verhindern können, zeigt das Beispiel Kinderlähmung (Poliomyelitis): 1961 erkrankten in Deutschland fast 4.700 Kinder an Polio. 1965, nach Einführung der Polio-Impfung Anfang der 1960er Jahre, waren es nur noch 50 erkrankte Kinder. Seit 2002 gilt Europa als …
                              Dass einige Infektionskrankheiten wie Polio und Diphtherie hierzulande selten geworden sind, ist das Ergebnis langjähriger Impfprogramme. Sinkende Impfquoten können aber sehr rasch wieder zu steigenden Fallzahlen bei diesen Erkrankungen führen. Beispiele dafür sind wiederkehrende Polio-Epidemien …
                              Es gibt keine Hinweise, dass moderne, hochgereinigte Mehrfachimpfstoffe das kindliche Immunsystem überfordern. Sie enthalten sogar weniger Antigene als frühere Einfachimpfstoffe. Zum Vergleich: Die heutigen Impfstoffe für alle empfohlenen Schutzimpfungen enthalten in Summe 150 Antigene. Der …

                              Aus der Forschung


                              Letzte Aktualisierung: 28.09.2022, BH