Ge­burt aus Be­cken­end­la­ge - ein Er­leb­nis­be­richt

Mutter Nase an Nase mit Baby
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Am Frei­tag­abend, 18.03.05, stand ich abends ge­gen 19.00 Uhr in der Kü­che als die Frucht­bla­se plat­ze. Ei­gent­lich woll­te ich den Kä­se­ku­chen, den ich grad in den Ofen schob, noch es­sen be­vor wir ins Kran­ken­haus fuh­ren, aber mein Mann und auch die Heb­am­me, die wir te­le­fo­nisch kon­tak­tier­ten, rie­ten mir da­von ab.

Das Geb­är­zim­mer war schon vor­be­rei­tet als wir an­ka­men, zu mei­ner Ent­täu­schung war es ei­nes ohne Ba­de­wan­ne - ei­gent­lich woll­te ich we­nigs­tens zu Be­ginn die Wan­ne nüt­zen, denn eine Was­ser­ge­burt, wie sie mir vor­ge­schwebt hat­te, war ja so­wie­so aus­ge­schlos­sen durch die BEL-Si­tua­ti­on. Na ja, hab mich da­mit ab­ge­fun­den, dass nicht ‚ge­bä­de­le­t' wird und habe nach ei­ni­gem Bet­teln (hat­te nur ge­früh­stückt an die­sem Tag!) dann doch noch ein Jo­ghurt und ein Zwie­back er­hal­ten....!!

Die ers­ten paar Stun­den wa­ren noch re­la­tiv ru­hig; die An­fangs­we­hen wur­den zwar ste­tig ein biss­chen stär­ker, aber ich hat­te ja schon Wo­chen vor­her We­hen und war mir da­durch schon ei­ni­ges ge­wöhnt.... Erst ge­gen Mit­ter­nacht wur­de es dann rich­tig un­ge­müt­lich. Der Klei­ne hat­te schon ei­ni­ge Male ‚ge­gag­gle­t', was schein­bar bei ei­ner Steiss­la­ge re­la­tiv nor­mal sein soll, im Rück­blick den­ke ich aber schon, dass das auch Zei­chen von Stress war. Mei­ne We­hen ka­men in ganz kur­zen Ab­stän­den und die Er­ho­lungs­pha­sen zwi­schen­durch blie­ben qua­si ganz weg, was dann doch recht an die Sub­stanz ging.

Als die Heb­am­me mir den MuMu un­ter­such­te, hat­te ich ei­nen ganz hef­ti­gen We­hen­an­fall und auch der Klei­ne muss das ge­spürt ha­ben - auf ein­mal war sei­ne Herz­fre­quenz sehr schlecht und die Heb­am­me muss­te mir in­tra­ve­nös ei­nen We­hen­hem­mer ver­ab­rei­chen. End­lich ein paar Mi­nu­ten Pau­se - der Ober­arzt wur­de ge­ru­fen und schlug mir eine PDA vor, um den Stress für mich und das Kind er­träg­li­cher zu ma­chen. Ich war hin und her ge­ris­sen von die­ser Idee.... ei­ner­seits war der Ge­dan­ke sehr ver­lo­ckend, an­de­rer­seits konn­te ich mir ein­fach nicht rich­tig vor­stel­len, wie ich mit ei­ner PDA rich­tig pres­sen soll­te, falls es zum Schluss dann schnell ge­hen muss (was ja bei ei­ner BEL aus­schlag­ge­bend ist und wie sich her­aus­stell­te, ge­ra­de in mei­nem Fall dann auch wirk­lich wich­tig war!!). Nach ei­ni­gem Über­le­gen habe ich mich dann da­ge­gen ent­schie­den. In dem Mo­ment dach­te ich auch noch, dass es u. U. ja auch spä­ter noch mög­lich wäre die­se Mass­nah­me zu er­grei­fen, was je­doch eine völ­li­ge Fehl­ein­schät­zung war, denn da­nach gin­g's ziem­lich zü­gig vor­wärts!

Ich kann mich noch dar­an er­in­nern, dass ich mich kurz dar­auf über­ge­ben muss­te und froh war, zu­hau­se den Kä­se­ku­chen doch nicht ge­ges­sen zu ha­ben - die We­hen wa­ren nun so stark, dass die Heb­am­me dank­bar war, als mein Mann sich an ih­rer Stel­le an­er­bot, mir sei­ne Schul­tern zum mit den Füs­se da­ge­gen­zu­stem­men hin­zu­hal­ten. Ir­gend­wann kam dann die gan­ze Äz­te­schaft ins Geb­är­zim­mer und ich dach­te schon er­leich­tert, dass wir jetzt also kurz vor der Ent­bin­dung wa­ren. Nach viel­leicht 10 Mi­nu­ten ver­lies­sen sie je­doch alle wie­der den Raum - oh nein, es dau­ert doch noch län­ger, war mei­ne Schluss­fol­ge­rung. Lei­der war ich nicht in der Lage, gross mit mei­ner Um­welt zu kom­mu­ni­zie­ren, des­halb habe ich auch nicht mit­ge­kriegt, dass die Ärz­te nur raus ge­gan­gen wa­ren, um vor der Türe zu war­ten und uns noch ein biss­chen in Ruhe zu las­sen. Trotz­dem mach­te ich ein­fach wei­ter - was blieb mir auch an­de­res üb­rig... und war dann er­staunt, als alle sich re­la­tiv bald wie­der im Geb­är­zim­mer ver­sam­mel­ten.

Of­fen­sicht­lich herrsch­te dar­auf­hin Un­ei­nig­keit was die ge­naue Po­si­ti­on des Kin­des an­be­lang­te und es wur­de ein Ul­tra­schall-Un­ter­such ge­macht. Ich war schon am Pres­sen und spür­te plötz­lich, wie et­was zwi­schen mei­nen Bei­nen zum Vor­schein kam - ein Rau­nen ging durch den Raum; es wa­ren die Ge­schlechts­tei­le und der rech­te Fuss von un­se­rem Sohn. Ich selbst habe die Bli­cke, die sich die Ae­rz­te dar­auf­hin zu­war­fen zum Glück nicht ge­se­hen, mei­nem Mann ha­ben sie je­doch ziem­lich Angst ein­ge­jagt..... Schein­bar war nur der Chef­arzt wirk­lich der Mei­nung, jetzt hier so wei­ter­zu­ma­chen, die an­de­ren wa­ren of­fen­sicht­lich ziem­lich ver­un­si­chert. Als ich ge­hört habe, dass es sich um den Fuss han­del­te, der da als ers­tes her­vor­kam, war mir schon klar, dass dies nicht die idea­le Aus­gangs­la­ge war.

Jetzt muss es schnell ge­hen, war al­les was ich noch den­ken konn­te und setz­te al­les dar­an, so ef­fi­zi­ent wie mög­lich zu pres­sen. Trotz­dem dau­er­te es eine ziem­li­che Wei­le, ohne dass sich wirk­lich et­was tat, bei ei­ner der wei­te­ren Press­we­hen wur­de der Damm­schnitt ge­macht. Aus­ser ei­nem leich­ten Bren­nen habe ich da­von nicht sehr viel ge­spürt in dem Mo­ment. Die Heb­am­me über­re­de­te mich, in den Vier­füs­ser zu wech­seln mit dem Kopf­en­de des Bet­tes zum ‚Vor­ner­über­hän­gen', in die­ser Po­si­ti­on half die Schwer­kraft mit, dass das Kind wei­ter run­ter rutsch­te und in den kur­zen We­hen­pau­sen kreis­te ich mit dem Be­cken .

Viel habe ich nicht mehr rea­li­siert, aber als ich hör­te wie der Chef­arzt um An­äs­the­sis­ten mein­te, er sol­le sich jetzt doch be­reit ma­chen für eine In­tu­ba­ti­on, wur­de mir noch mal ganz an­ders. Ich konn­te es ein­fach nicht glau­ben, den gan­zen Weg ge­gan­gen zu sein, um nun am Ende doch noch per Kai­ser­schnitt ent­bin­den zu müs­sen - und erst noch in­tu­biert....! Auf alle Fäl­le war das dann je­doch der aus­schlag­ge­ben­de Punkt, um noch­mals al­les zu ge­ben, ich press­te also, was das Zeug hielt. Dann ga­b's ein Rutsch und mein Kind war mit Bei­nen und Hin­tern ge­bo­ren, ein Mo­ment spä­ter, mit der nächs­ten Press­we­he, war dann auch der Ober­kör­per und Kopf durch. Es fühl­te sich an wie ein Fisch, der aus mir raus­flutsch­te, dann eine Wel­le der Er­leich­te­rung, das Wis­sen es ge­schafft zu ha­ben!

Man leg­te mir Da­vi­de Leo lei­der nur für ei­nen kur­zen Mo­ment auf die Brust, was aber schon ein über­wäl­ti­gen­des Ge­fühl aus­lös­te - dann kam auch gleich der Kin­der­arzt und nahm ihn mit nach draus­sen vor die Tür für die Un­ter­su­chung. Als die­ser dar­auf­hin mei­nem Mann zu sich rief, wur­de ich na­tür­lich ziem­lich un­ru­hig (in der Zwi­schen­zeit wur­de mein Damm­schnitt ver­näht - etwa ins­ge­samt 30 Sti­che in 3 Schich­ten - wel­cher mir aber nach der Ent­bin­dung nur wäh­rend den ers­ten Ta­gen ein biss­chen Schmer­zen be­rei­te­te. In­zwi­schen sieht und spürt man so gut wie nichts mehr da­von!) und woll­te un­be­dingt wis­sen, was sich dort ab­spiel­te. Es dau­er­te in mei­nen Au­gen eine Ewig­keit, bis mein Mann mit dem Kin­der­arzt wie­der in den Ge­bär­saal kam und ich in­for­miert wur­de, dass sie Da­vi­de auf die Neu­ge­bo­re­nen­sta­ti­on brin­gen woll­ten, um die Blut­ergüs­se am Fuss und an den Ge­schlechts­tei­len so­wie sei­ne nicht ganz op­ti­ma­le At­mung kon­trol­lie­ren zu kön­nen. Der Arzt be­ru­hig­te mich je­doch und mein­te, dass es sich da­bei nicht um wirk­lich ernst­haf­te Schwie­rig­kei­ten han­deln wür­de. Mein Mann be­glei­te­te Da­vi­de auf die Neu­ge­bo­re­nen­sta­ti­on.

Als al­les so­weit ver­näht war bei mir, brach­te man mir Früh­stück, das ich mit Heiss­hun­ger ver­schlang. An­schlies­send durf­te ich end­lich auf­ste­hen und du­schen ge­hen. Ich fühl­te mich to­tal auf­ge­kratzt, und das soll­te für die nächs­ten 48 Stun­den auch noch so blei­ben! Nach dem Be­zie­hen des Wo­chen­bett­zim­mers woll­te ich so­fort zu Da­vi­de. Als ich ihn dann dort un­ter der Wär­me­lam­pe lie­gen sah und uns die Schwes­ter noch mal die ge­schwol­le­nen Ge­schlechts­tei­le zeig­te und mein­te, man müs­se nun halt ab­war­ten, ob der Klei­ne selbst­stän­dig pin­keln kön­ne, lie­fen mir die Trä­nen übers Ge­sicht! Das hät­te ich ihm mit ei­nem Kai­ser­schnitt er­spa­ren kön­nen, dach­te ich nur und äus­ser­te dies dann auch der Kin­der­ärz­tin ge­gen­über, die ihn zu dem Zeit­punkt noch­mals un­ter­such­te. Sie re­de­te mir dann gut zu und fand, dass es doch wahr­schein­lich schlim­mer aus­sah, als es wirk­lich war und dass man halt ge­trof­fe­ne Ent­schei­dun­gen nicht rück­gän­gig ma­chen kön­ne und al­les sein Da­für und Da­ge­gen habe.

Glück­li­cher­wei­se op­ti­mier­te sich Da­vi­des At­mung noch am glei­chen Tag und in der Nacht konn­te er auch selbst­stän­dig Urin lö­sen. Nach 24 Stun­den konn­ten wir ihn zu mir ins Wo­chen­bett­zim­mer neh­men. Ich wur­de trotz­dem von Ge­wis­sens­bis­sen ge­plagt wäh­rend den dar­auf fol­gen­den Ta­gen. Ge­sprä­che mit den wäh­rend der Ge­burt an­we­sen­den Ae­rz­ten und na­tür­lich auch mit mei­nem Mann hal­fen mir dann aber doch, mit der Si­tua­ti­on Schritt für Schritt klar zu kom­men.

Jetzt im Rück­blick sage ich im­mer, dass es für mich ein wahn­sin­ni­ges Er­leb­nis war, das ich auf kei­nen Fall mis­sen möch­te, auch wenn ich nicht weiss, ob ich mich in so ei­ner Si­tua­ti­on im Hin­blick auf die Ge­sund­heit mei­nes Kin­des noch­mals für eine spon­ta­ne Ge­burt ent­schei­den könn­te. Es ist zum Glück noch­mals al­les gut ge­gan­gen bei uns, aber die Angst im Na­cken wäh­rend der End­pha­se der Ge­burt und vor al­lem die an­schlies­sen­de Angst vor even­tu­el­len Fol­ge­schä­den wa­ren doch eine arge Be­las­tung. Auch das Wis­sen um den Stress, den der klei­ne Mann noch vor sei­nem ers­ten Atem­zug durch­ma­chen muss­te. Wahr­schein­lich wür­de ich zwar wie­der die We­hen ab­war­ten, mich dann je­doch auf die Op­ti­on Kai­ser­schnitt ein­las­sen.

Ich möch­te den wer­den­den BEL-Müt­tern kei­ne Rat­schlä­ge er­tei­len und nie­mand zu ei­ner BEL-Ge­burt an­ra­ten oder da­von ab­ra­ten, schliess­lich gibt es frag­los auch kom­pli­ka­ti­ons­lo­se BEL-Ge­bur­ten (all jene, mit de­nen ich vor­her ge­spro­chen hat­te - sonst hät­t' ich mich wohl auch nicht dar­auf ein­ge­las­sen!!! ). Jede Frau muss die­se Ent­schei­dung ganz al­lei­ne mit ih­rem Part­ner tref­fen und vor al­lem ein­fach auf ihre in­ne­re Stim­me hö­ren und ih­rer In­tui­ti­on ver­trau­en. Aber auf je­den Fall den­ke ich, dass eine Ge­burt ein Er­leb­nis ist, wel­ches eine Bin­dung zwi­schen Dir und dem Kind schafft, an das ein Kai­ser­schnitt nie­mals her­an­kom­men wird.

(Ein Er­leb­nis­be­richt un­se­rer Fo­rum-Be­nut­ze­rin "mer­maid") 

Fla­vi­os Ge­burt aus Be­cken­end­la­ge


Die Vor­ge­schich­te: Un­ser Baby woll­te sich ein­fach nicht dre­hen. Ich ver­such­te es mit mo­xen, in­di­scher Brü­cke, Ta­schen­lam­pe, Aku­punk­tur bei mei­ner Be­leg­heb­am­me etc. - bis ich es ir­gend­wann so satt hat­te, dass ich es ak­zep­tier­te und mich über eine BEL-Ge­burt in­for­mier­te. Ich woll­te mir und dem Baby also ein­fach die Chan­ce ge­ben, es auf dem na­tür­lichs­ten Weg zu ge­bä­ren, und im Not­fall wür­de es ja bei je­der Ge­burt ei­nen Not­kai­ser­schnitt ge­ben! Laut der Ärz­tin und mei­ner Heb­am­me stand auch nichts da­ge­gen!

Der von mir er­rech­ne­te Ge­burts­ter­min war der 04.07.04 (vom FA 07.07). Am Don­ners­tag den 01.07.04 dach­te ich mir: "So, jetzt darf es los­ge­hen, ich bin "reif" da­für". Da­her mach­te ich mich ans Fens­ter­put­zen, ging da­nach noch zu Fuss ins Dorf und im Eil­tem­po wie­der den Hü­gel hin­auf nach Hau­se! Um ca. 18:00 Uhr hat­ten mein Mann und ich uns dann noch ganz toll lieb (woll­te doch auch den Trick mit dem Pro­sta­glan­din im Sper­ma ver­su­chen, hi­hihi). Spä­ter wa­ren wir dann auf der Fahrt zu mei­nen El­tern und ich sag­te noch zu mei­nem Mann: "Ich füh­le mich so ko­misch, könn­te sein, dass wir nicht lan­ge blei­ben kön­nen!" Kaum dort an­ge­kom­men, ver­schwand mein Mann mit mei­nem Dad beim Nach­barn Fuss­ball gu­cken, su­per!

Ich hat­te be­reits im­mer wie­der mal ein Zie­hen im Bauch und zum Glück merk­te nie­mand et­was da­von! Um 23:30 Uhr wur­de ich dann doch lang­sam stut­zig und glaub­te nicht mehr, dass dies nur Sen­kungs­we­hen sind. Ich keuch­te mit 2 We­hen in den 3. Stock und hol­te dort mei­nen Mann. Die­ser hat­te mit­ler­wei­le ei­nen klei­nen Schwipps, Bin­go! Ich fuhr also mit den We­hen nach Hau­se und steck­te mei­nen Mann ins Bett und mich in die Ba­de­wan­ne. Die We­hen dann schon alle 10 min. Um 01:30 Uhr rief ich mei­ne Heb­am­me an. Sie mein­te, ich kön­ne kom­men oder wenn es noch stimmt für mich, auch noch zu­war­ten. Gut. Ich bet­te­te mich er­neut auf das Sofa und war ge­ra­de so um 2 Uhr am ein­schla­fen, als es in mir knack­te und das Frucht­was­ser ab­ging. So schnell war ich in der SS nie vom Sofa auf­ge­sprun­gen! Also weck­te ich mei­nen Mann und die We­hen gin­gen ab wie die Post, ich hat­te so­zu­sa­gen kei­ne We­hen­pau­sen mehr! Das Schlimms­te: Mein Mann such­te noch Guetz­li, Trin­ken und weiss der Teu­fel noch was - in al­ler Ruhe - zu­sam­men. Ich war be­reits auf dem Weg zum Auto! Er dach­te sich nur, so schnell kommt ja das 1. Baby so­wie­so nicht!!!!

Um 2:30 Uhr wa­ren wir im Spi­tal an­ge­kom­men - mit MuMu be­reits 4-5 cm ge­öff­net. Ich konn­te gut mit den Schmer­zen um­ge­hen, aber ich fühl­te mich sehr ge­stresst, da ich kei­ne Pau­sen hat­te. Ein­mal woll­te mei­ne Heb­am­me noch, dass ich ei­nen Stel­lungs­wech­sel ma­chen soll­te. Ich hiev­te mich schnell auf den Vier­füss­ler­stand, um nach ein paar Se­kun­den doch wie­der in die Rü­cken­la­ge zu­rück­zu­keh­ren. Ich konn­te mich in die­ser Po­si­ti­on ein­fach am bes­ten kon­zen­trie­ren! Um 4.00 Uhr be­gan­nen die Press­we­hen, die ich mehr als Press­im­puls emp­fand, end­lich ein we­nig Er­ho­lung, trotz Pres­sen! Als das Fudi be­reits zu se­hen war, wuss­ten wir end­lich, was es wird, ein Jun­ge (und er pin­kel­te doch prompt be­reits auf Pa­pas Schu­he, *schmun­zel*)! Dann kam der Damm­schnitt (Grad 3) den ich als er­lö­send emp­fand, da ich spür­te, dass es jetzt wie­der wei­ter rutsch­te! Zum Schluss kam noch eine 2. Ärz­tin vor­bei, um mit ei­nem un­nö­ti­gen Druck auf den Bauch dem Klei­nen nach­zu­hel­fen. Sie hat­te mich lei­der nicht vor­ge­warnt! Mir hat es die Luft ab­ge­schnürt und ich hof­fe heu­te noch, dass sie durch mei­nen Schrei noch heu­te an ei­nem Tin­ni­tus lei­det *grr*! Ich bin über­zeugt, ich hät­te den klei­nen Mann in die­ser Wehe ganz al­lei­ne ge­bä­ren kön­nen!!!! Tja, durch die­sen un­sanf­ten Druck flutsch­te Fla­vio um 05.30 Uhr zu­sam­men mit der Pla­cen­ta im Eil­tem­po dem Arzt ent­ge­gen! Die­ser war nun auch ge­duscht! Dies war zwar ein Schock für un­ser Baby, aber er hat sich schnell er­holt und at­me­te ganz rasch ganz nor­mal! Nach die­sem nicht ganz tol­len Fi­na­le konn­ten wir nun über­glück­lich und er­löst von all den Sor­gen un­ser "Wun­der" in den Ar­men hal­ten und ge­nies­sen. Wir wa­ren noch eine gan­ze Wei­le im Geb­är­zim­mer und gin­gen dann erst um 11:00 Uhr ins Sta­ti­ons­zim­mer.

Fla­vio war 53cm gross, 3440g und der KU 35cm. Ich bin heu­te noch so stolz auf mich, mei­nen Mann und auch auf Fla­vio, dass wir dies so ein­drück­lich zu­sam­men ge­meis­tert ha­ben. Es war für uns eine schnel­le, aber sehr schö­ne Ge­burt!

(Ein Er­leb­nis­be­richt un­se­rer Fo­rum-Be­nut­ze­rin "zwir­bel")

Blitz­ge­burt bei BEL von Jan An­drea


Schon re­la­tiv früh in­for­mier­te uns der Arzt, dass un­ser Baby Steiss­la­ge sei und wir uns mit ei­nem Kai­ser­schnitt aus­ein­an­der set­zen soll­ten - soll­te sich un­ser Baby nicht dre­hen. Von über­all hör­ten wir, dass eine nor­ma­le Ge­burt bei Steiss­la­ge ein er­höh­tes Ri­si­ko dar­stellt. So fan­den wir uns wohl oder übel mit ei­nem Kai­ser­schnitt ab, denn ein Ri­si­ko woll­ten wir na­tür­lich nicht ein­ge­hen.

Und so stand also der Ter­min für den Kai­ser­schnitt fest: Ge­plan­ter Spi­tal­ein­tritt war Sonn­tag, 6. Sep­tem­ber, 14 Tage vor dem ET. Doch es soll­te al­les an­ders kom­men

Am Frei­tag gönn­ten wir uns noch ein­mal ein gu­tes Abend­essen. Da­nach war es mir nicht mehr ganz so wohl...hät­te ich doch nur we­ni­ger ge­ges­sen! Vor dem Fern­se­her stüpf­te dann un­ser Klei­ner auch noch wie wild und so gin­gen wir ge­gen 22 Uhr ins Bett. Kaum ein­ge­schla­fen, er­wach­te ich plötz­lich... ich hat­te Flüs­sig­keit ver­lo­ren. So­fort ging ich aufs WC. Ich war mir gar nicht si­cher, ob das tat­säch­lich Frucht­was­ser war, soll­te das nicht süss­lich sein? Da von We­hen kei­ne Spur war und es mir gut ging, ging ich wie­der ins Bett.

Doch ich konn­te nicht wie­der ein­schla­fen und kur­ze Zeit spä­ter spür­te ich wie­der eine war­me Flüs­sig­keit - dies­mal röt­lich ver­färbt. In­zwi­schen war es Mit­ter­nacht und ich frag­te im Spi­tal te­le­fo­nisch nach, ob ich nicht mei­nen Bauch zei­gen kom­men könn­te. Da ich noch im­mer kei­ne We­hen ver­spür­te, mein Bauch zog sich le­dig­lich zwei­mal leicht zu­sam­men, pres­sier­te ich nicht son­der­lich. Ich war über­zeugt, gleich wie­der nach Hau­se zu fah­ren. Ge­müt­lich mach­te ich mich pa­rat, put­ze noch den Ba­de­zim­mer­bo­den und weck­te schliess­lich mei­nen Mann.

Um 00.30 Uhr tra­fen wir dann im Spi­tal ein und die Heb­am­me schloss ihre Un­ter­su­chung mit dem Kom­men­tar: "MM ist be­reits 6 cm ge­öff­net - wir müs­sen so­fort den Dienst­ha­ben­den Chef­arzt ru­fen we­gen BEL...!" Und wie sie uns das mit­teil­te, ka­men dann auch in sehr kur­zen Ab­stän­den die We­hen...Uff, das war dann plötz­lich und hef­tig! Ca. 10 Mi­nu­ten spä­ter stand dann auch der Chef­arzt vor mir und mein­te, dass der MM völ­lig of­fen war.

Da lag ich nun also, plötz­lich voll in den We­hen und dis­ku­tier­te über die Fra­ge, ob nun Kai­ser­schnitt oder nach Vor­schlag des Arz­tes eine nor­ma­le Ge­burt. Er sag­te, ich müs­se mir kei­ne Sor­gen ma­chen, er hät­te Er­fah­rung in Steiss­ge­bur­ten und zu­dem gäbe es eine "kur­ze Sa­che". Ich war völ­lig über­rum­pelt, was soll­te ich ent­schei­den? Was heisst "kur­ze Sa­che", wür­de ich sol­che Schmer­zen 5, 6 Stun­den aus­hal­ten? Ich war mir doch so si­cher, nach der Kon­trol­le wie­der nach Hau­se zu fah­ren und nun soll­te ich ge­bä­ren?! Doch un­ser Klei­ne hat uns die Ent­schei­dung ab­ge­nom­men, die Ge­burt war in der Zwi­schen­zeit voll im Gan­ge und ich dach­te nur noch "Au­gen zu und durch"!

...und so war es dann auch, kurz­um hiess es pres­sen und nach we­ni­gen Press­we­hen war er da, un­ser klei­ner Son­nen­schein! Die Uhr zeig­te 01.33 Uhr als er das Licht der Welt er­blick­te, ge­ra­de mal eine Stun­de nach­dem wir ins Spi­tal ka­men - am 04. Sep­tem­ber 2004!!! Un­ser Ex­press­ba­by war so­gleich mun­ter und wohl auf. Wir, be­son­ders ich war über­glück­lich dass mir der ge­fürch­te­te Kai­ser­schnitt wie auch stun­den­lan­ge We­hen er­spart ge­blie­ben wa­ren. Doch brauch­te ich et­was Zeit, um wirk­lich zu be­grei­fen, was in die­ser kur­zen Zeit ge­sche­hen war und dass un­ser Sohn tat­säch­lich da war.

Nach wie vor bin ich über­glück­lich, dass al­les so ge­lau­fen ist und dass sich un­ser Sohn sein Ge­burts­da­tum sel­ber aus­su­chen konn­te. Und ein ganz wich­ti­ges, in­ten­si­ves und schö­nes Er­leb­nis wür­de mir und mei­nem Mann de­fi­ni­tiv feh­len, wenn un­ser Soh­ne­mann per Kai­ser­schnitt auf die Welt ge­kom­men wäre...

(Ein Er­leb­nis­be­richt un­se­rer Fo­rum-Be­nut­ze­rin "Cat")

Letzte Aktualisierung: 08.04.2020, BH