Ge­burts­be­glei­tung mit ei­ner Dou­la

Fachperson tastet Buch der Schwangeren ab
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Die Dou­la Ge­burts­be­glei­tung nimmt die Tra­di­ti­on wie­der auf, bei der die ge­bä­ren­de Frau zu­sätz­lich zur Heb­am­me von ei­ner ihr ver­trau­ten, ge­burts­er­fah­re­nen Frau be­glei­tet wird.

Was ist eine Dou­la?


Die Dou­la spannt mit ih­rer Ar­beit ei­nen gros­sen Bo­gen von der Schwan­ger­schaft, über die Ge­burt bis hin zur ers­ten Zeit mit dem Neu­ge­bo­re­nen. Sie gibt der Frau und ih­rem Part­ner in die­ser span­nen­den und oft auch ver­un­si­chern­den Zeit  zu­sätz­lich emo­tio­na­le Si­cher­heit.

Er­fah­run­gen ha­ben ge­zeigt, dass die­se Form der Ge­burts­be­glei­tung spür­ba­re Aus­wir­kun­gen auf das Ge­burts­ge­sche­hen hat. Das Ge­burts­er­leb­nis von Mut­ter, Va­ter und Kind wird in po­si­ti­vem Sinn be­ein­flusst und ge­prägt.

Die Dou­la er­setzt we­der Arzt noch Heb­am­me. Sie über­nimmt kei­ne me­di­zi­ni­schen Funk­tio­nen und kann sich ganz auf die Frau/auf das Paar kon­zen­trie­ren. Die Dou­la ist eine Frau, die ei­ge­ne Kin­der ge­bo­ren hat und durch ihre Aus­bil­dung über fun­dier­tes Wis­sen rund um die Ge­burt ver­fügt. Sie kennt und ver­steht die emo­tio­na­len Be­dürf­nis­se wer­den­der El­tern. 

Ex­tras

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Vor der Ge­burt


Die Dou­la Ge­burts­be­glei­tung be­ginnt meist im letz­ten Schwan­ger­schafts­drit­tel, bei Be­darf auch frü­her. In die­ser Zeit ler­nen sich die Frau/das Paar und die Dou­la ken­nen und be­spre­chen die kom­men­den Er­eig­nis­se und Ver­än­de­run­gen. Da­bei wird auf of­fe­ne Fra­gen, Be­dürf­nis­se und Vor­stel­lun­gen auf die Ge­burt und die ers­ten Mo­na­te als Fa­mi­lie ein­ge­gan­gen. Durch die­se ge­mein­sa­me Vor­be­rei­tung ent­steht ein Ver­trau­ens­ver­hält­nis, durch das sich das Paar- und ganz be­son­ders die wer­den­de Mut­ter - ge­tra­gen fühlt.  

Wäh­rend der Ge­burt


Wäh­rend der Ge­burt gibt die Dou­la der Mut­ter emo­tio­na­le Un­ter­stüt­zung und kann durch ihr Fach­wis­sen und ihre Er­fah­rung auch prak­ti­sche Hil­fe an­bie­ten. Durch ihre zu­rück­hal­ten­de und wach­sa­me Prä­senz hilft die Dou­la der Ge­bä­ren­den, sich ver­trau­ens­voll auf das Ge­burts­ge­sche­hen ein­zu­las­sen und die­ses ak­tiv mit­zu­ge­stal­ten.

Dem wer­den­den Va­ter ver­schafft die Dou­la Raum, die Ge­burt als ei­ge­ne Er­fah­rung zu er­le­ben und mit­zu­tra­gen. Er darf sich ganz auf die emo­tio­na­le Ver­bin­dung zu Mut­ter und Kind kon­zen­trie­ren und wird da­bei un­ter­stützt und ent­las­tet.

Nach der Ge­burt Ih­res Kin­des


In der Re­gel fin­den zwei Nach­ge­sprä­che statt, bei wel­chen das Ge­burts­er­leb­nis mit der Dou­la be­spro­chen wird. Die­se Ge­sprä­che hel­fen bei der Ge­burts­ver­ar­bei­tung, dem Hin­ein­wach­sen in die neue Rol­le als Fa­mi­lie und dem Über­gang in die neue Le­bens­pha­se als Fa­mi­lie.

Be­glei­tung im Wo­chen­bett


Vie­le Dou­las bie­ten eine wei­ter­füh­ren­de Be­glei­tung im Wo­chen­bett an – eine un­kom­pli­zier­te Hil­fe für die ers­ten Wo­chen und Mo­na­te nach der Ge­burt. Dies be­inhal­tet ne­ben den Ge­sprä­chen prak­ti­sche Hil­fe und Ent­las­tung im All­tag mit dem Säug­ling. Je nach Dou­la wer­den z.B. auch Ent­las­tung bei Über­mü­dung oder Ba­bys mit be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen, Ge­schwis­ter­kind­be­treu­ung oder die Über­nah­me von leich­ten Haus­ar­bei­ten an­ge­bo­ten. Auch das Wohl­be­fin­den und Ver­wöh­nen der Wöch­ne­rin kommt nicht zu kurz.

In­halt­lich hängt die Be­treu­ung im Wo­chen­bett ganz von den Wün­schen der Fa­mi­lie ab und wird in­di­vi­du­ell an­ge­passt. Je nach Ver­si­che­rung der Frau wird ein Teil der Be­glei­tungs­kos­ten durch die Kran­ken­kas­se über­nom­men.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Der wer­den­de Va­ter ist nicht zwangs­läu­fig die bes­te Be­gleit­per­son. Es gibt Part­ner, die eher stö­ren, so­dass sich die Schwan­ge­re gar nicht op­ti­mal ent­span­nen kann. Eine gute Freun­din, Schwes­ter oder die ei­ge­ne Mut­ter kann viel güns­ti­ger für den Ge­burts­ab­lauf sein, wie Un­ter­su­chun­gen in Eng­land …
Letzte Aktualisierung: 27.05.2021, MDB