An­wei­sun­gen ge­ben – aber rich­tig!

Mutter diskutiert mit Tochter auf dem Fussboden

Wir ge­ben un­se­ren Kin­dern im Lau­fe des Ta­ges un­zäh­li­ge An­wei­sun­gen. Und den­noch oder ge­ra­de des­we­gen be­fol­gen un­se­re Kin­der sie oft nicht. Auch die 10-te Auf­for­de­rung bringt kei­nen Er­folg und än­dert nichts an der Si­tua­ti­on. Die Kin­der stel­len ihre Oh­ren auf Durch­zug. Wes­halb kom­men un­se­re An­wei­sun­gen bei un­se­ren Kin­dern nicht an oder wes­halb wer­den sie schlicht­weg nicht be­folgt?

6 Tipps für bes­se­re An­wei­sun­gen


Die Art und Wei­se, wie wir Kin­dern An­wei­sun­gen ge­ben, führt oft dazu, dass sie un­ge­hor­sam sind. So gibt man manch­mal zu vie­le An­wei­sun­gen aufs Mal, zu we­ni­ge, zu har­te oder sol­che, die un­se­re Kin­der gar nicht er­fül­len kön­nen. Wir ge­ben sie zur fal­schen Zeit, zu un­ge­nau, oder un­se­re Kör­per­spra­che sagt et­was Wi­der­sprüch­li­ches aus.

So re­agiert ein 3-jäh­ri­ges Kind kaum, wenn man ihm aus der Kü­che zu­ruft: „Sa­bi­ne, räum dein Zim­mer auf und geh vor dem Es­sen noch auf die Toi­let­te...und Hän­de wa­schen nicht ver­ges­sen!“ Es ist mit dem va­gen Be­griff „Auf­räu­men“ über­for­dert und er­hält zu vie­le An­wei­sun­gen aufs Mal.

Mit die­sen An­re­gun­gen kön­nen Sie er­rei­chen, dass Kin­der Ihre An­wei­sun­gen bes­ser be­fol­gen kön­nen.

1. Ge­win­nen Sie die Auf­merk­sam­keit des Kin­des


Wen­den Sie sich zum Kind hin und ge­hen Sie auf sei­ne Au­gen­hö­he. Neh­men Sie Blick­kon­takt auf und spre­chen Sie es mit sei­nem Na­men an.

2. Ge­ben Sie ru­hi­ge und kla­re An­wei­sun­gen


Spre­chen Sie mit ru­hi­ger aber be­stimm­ter Stim­me. Sa­gen Sie dem Kind ganz ge­nau, was es tun soll, bzw. wo­mit es auf­hö­ren soll und vor al­lem war­um. Wenn Sie möch­ten, dass es mit et­was auf­hört, sa­gen Sie ihm, was es statt­des­sen tun soll (z.B: “Elia, höre auf dei­ne Bau­stei­ne rum­zu­schmeis­sen. Lege Sie zu­rück in die Kis­te.“). Ge­ben Sie ihm Zeit (ca. 5 Sek.), das zu tun, was Sie von ihm möch­ten. Blei­ben Sie in der Nähe und be­ob­ach­ten Sie Ihr Kind.

3. Ge­ben Sie nicht zu schwie­ri­ge An­wei­sun­gen


Zu schwie­ri­ge und nicht al­ters­ge­rech­te Auf­for­de­run­gen kann Ihr Kind nicht be­fol­gen. Wenn es mit den An­wei­sun­gen über­for­dert ist, wird es nicht tun, was Sie von ihm er­war­ten. Auch zu vie­le An­wei­sun­gen, ins­be­son­de­re vie­le auf ein­mal, kön­nen Ihr Kind über­for­dern und füh­ren dazu, dass es nicht weiss, wo es an­fan­gen soll. Oder es glaubt, es oh­ne­hin nicht recht ma­chen zu kön­nen. Zu we­ni­ge An­wei­sun­gen las­sen Ihr Kind im Un­kla­ren, was Sie von ihm er­war­ten. Ge­ben Sie kla­re und ein­fa­che An­wei­sun­gen oder ma­chen Sie Ih­rem Kind vor, was es tun soll.

4. An­wei­sung 1-2 Mal wie­der­ho­len


Wie­der­ho­len Sie die An­wei­sung wenn nö­tig ein­mal. Bei ge­ring­fü­gi­gem Pro­blem­ver­hal­ten oder wenn das Kind mit et­was an­fan­gen soll (z.B. Zim­mer auf­räu­men) kön­nen Sie die An­wei­sung zwei­mal ge­ben, be­vor Sie mit ei­ner Kon­se­quenz re­agie­ren. Wenn Sie möch­ten, dass Ihr Kind mit et­was auf­hört (Stopp­an­wei­sung, z.B. ein­an­der weh tun) oder bei schwer­wie­gen­dem Pro­blem­ver­hal­ten (et­was zer­stö­ren), ge­ben Sie die An­wei­sung nur ein­mal und re­agie­ren bei Nicht­be­fol­gen un­mit­tel­bar mit ei­ner an­ge­mes­se­nen und lo­gi­schen Kon­se­quenz

5. Die 1-2-3-Re­gel


Da­mit Ihr Kind Ihre An­wei­sun­gen bes­ser be­folgt, kön­nen Sie die 1-2-3-Re­gel an­wen­den. Er­klä­ren Sie Ih­rem Kind, was Sie von ihm ver­lan­gen und dass  Sie jetzt bis Drei zäh­len und möch­ten, dass es dann ge­macht wird. So hat Ihr Kind et­was Zeit, die­ser Auf­for­de­rung nach­zu­kom­men. Kon­se­quent an­ge­wen­det set­zen Sie mit die­ser Me­tho­de ein Si­gnal, wel­ches das Be­fol­gen von An­wei­sun­gen et­was leich­ter macht. Die­se simp­le Re­gel funk­tio­niert bes­ser, als man an­neh­men könn­te.

6. Lo­ben Sie Ihr Kind


Lo­ben Sie Ihr Kind, wenn es Ih­ren Auf­for­de­run­gen nach­ge­kom­men ist.

Letzte Aktualisierung: 07.06.2021, JL

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