Schwan­ger: Fit­ness­a­bo und an­de­res

Schwangere hält sich fest und streckt einen Arm nach hinten
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Neh­men wir an, dass Sie im Ja­nu­ar ei­nen ein­jäh­ri­gen Ver­trag mit ei­nem Fit­ness­stu­dio ab­ge­schlos­sen ha­ben und im März fest­stel­len, dass Sie schwan­ger sind. Ihr Arzt be­stä­tigt Ih­nen auch, dass Sie aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den nicht mehr trai­nie­ren dür­fen. Was ge­schieht nun mit dem Abo? Kön­nen Sie die­ses vor­zei­tig kün­den und sich die Kos­ten (teil­wei­se) er­stat­ten las­sen?

Ja, Sie kön­nen dies ver­lan­gen: Trotz der ver­trag­lich ein­ge­gan­ge­nen Jah­res­dau­er kön­nen Sie kün­den, weil bei Ih­nen ein "wich­ti­ger Grund" vor­liegt, um die Kün­di­gung aus­zu­spre­chen. Als "wich­ti­ge Grün­de" gel­ten hier z.B. Schwan­ger­schaft, dau­er­haf­te Er­kran­kung (bei­des mit Arzt­zeug­nis at­tes­tiert), aber auch ein be­rufs­be­ding­ter un­frei­wil­li­ger Woh­nungs­wech­sel, Ar­beits­lo­sig­keit und ein un­er­war­tet län­ge­rer Mi­li­tär­dienst.

Den nicht be­an­spruch­ten Teil vom Abon­ne­ment kön­nen Sie zu­rück­ver­lan­gen, wo­bei al­ler­dings die Ver­trä­ge mit ei­nem Fit­ness-Stu­dio da­für oft eine Be­ar­bei­tungs­ge­bühr vor­se­hen, die Sie dann be­zah­len müs­sen. Kei­ne Be­ar­beits­ge­bühr müs­sen Sie hin­ge­gen be­zah­len, wenn Sie ein Er­satz­mit­glied brin­gen. Dies hängt da­mit zu­sam­men, dass Fit­ness­ver­trä­ge gleich be­han­delt wer­den wie Miet­ver­trä­ge. Die­se Er­satz­mie­ter- (ana­log: Er­satz­mit­glied­schafts-) Be­stim­mung von Art. 264 OR ist zwin­gen­des Recht; an­ders­lau­ten­de Ver­trags­klau­seln sind so­mit nich­tig.

Letzte Aktualisierung: 08.04.2020, PvE / CF

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