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                              Amoxicillin kann Zähne schädigen

                              Aus der Forschung

                              Vater gibt seinem Kind einen Medikamentensaft
                              ©
                              GettyImages

                              Dass Antibiotika in der Pädiatrie manchmal unkritisch eingesetzt werden, ist bekannt. Dennoch ist es erstaunlich, wie verbreitet in den USA der Einsatz bereits in den ersten Lebensmonaten ist. In der Iowa Fluoride Study waren drei Viertel aller Säuglinge bereits in den ersten zwölf Lebensmonaten mit Amoxicillin behandelt worden. Nach 32 Monaten waren es sogar 91 Prozent. Amoxicillin wird zum Beispiel bei Mittelohrentzündungen verabreicht.

                              Die Studie ergab aber eine weitere interessante Neuigkeit: Wird Kleinkindern Amoxicillin verabreicht, können sie im späteren Leben Zahnprobleme bekommen. Die Wissenschaftler begleiteten 579 Kleinkinder von der Geburt bis zum Alter von 32 Monaten. Alle drei bis vier Monate wurden Fragebögen zur Einnahme von Fluoriden und Amoxicillin ausgegeben. Es zeigte sich, dass der Einsatz von Amoxicillin zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat das Risiko einer Dentalflourose der bleibenden Zähne verdoppelte. Je länger Kinder das Medikament einnahmen, desto mehr Zähne waren betroffen. Dabei wird die normale Ausbildung des Zahnschmelzes durch die Störung der Zahnemaillezellen blockiert. Dies führt zu kaum sichtbaren weissen Flecken bis hin zu Vertiefungen und braunen Flecken.

                              Das Forscherteam um Liang Hong schreibt, dass die Ergebnisse der aktuellen Studie nahe legten, dass der Zusammenhang zwischen Antibiotikaeinsatz und der Schädigung der Zähne auch bestehen blieb, als Faktoren wie die Fluorideinnahme, Infektionen und Stillen berücksichtigt wurden. Die Wissenschafter erklärten, dass zunächst noch weitere abklärende Studien durchgeführt werden sollten. Bis dahin würde sich jeder Pädiater im Notfall für eine Antibiotikatherapie entscheiden, da die Folgen einer nicht ausgeheilten Otitis media schlimmer seien als eine Mineralisierungsstörung des Zahnschmelzes.

                              Aus der Forschung: 
                              Arch Pediatr Adolesc Med 2005; 159: 943-948
                              Arch Pediatr Adolesc Med.2005; 159: 995-996

                              Letzte Aktualisierung: 07.05.2021, BH