Partydroge schädigt fetales Gehirn

Aus der Forschung

Frau tanzt in Diskothek
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Der Konsum der Droge Methamphetamin während der Schwangerschaft bewirkt bleibende Schäden im Gehirn des ungeborenen Kindes, wie eine Studie bei drei Jahre alten Kindern dokumentieren konnte.

Methamphetamin (Yaba, Meth, Crystal oder Crystal Meth) wird vorwiegend in Osteuropa hergestellt und zunehmend als preiswerte Partydroge mit aufputschender Wirkung konsumiert, d.h. überwiegend geschnupft, teilweise auch geraucht oder in Wasser gelöst intravenös injiziert. Unter den Konsumenten sind sicherlich auch viele jüngere Frauen. Bei einer Schwangerschaft gelangt das zu den Amphetaminen zählende Stimulans auch in den fetalen Kreislauf und in das Gehirn und hinterlässt dort möglicherweise bleibende Schäden.

Dies zeigen die Untersuchungen von Linda Chang von der Universität Honolulu. Die Forscherin untersuchte 29 Kinder im Alter von 3 bis 4 Jahren mit Hilfe der Kernspintomographie. Alle Kinder waren vor ihrer Geburt der oben genannten Partydroge ausgesetzt. Im Vergleich zu 37 nicht exponierten Kindern war Reifung der weissen Hirnsubstanz und somit der Leitungsbahnen im Gehirn um bis zu 4 % reduziert. Wie genau die Droge die Entwicklung der Nervenfasern stört, sei jedoch noch nicht genau erforscht, berichtet die Autorin.

In früheren Studien hatte die Gruppe bereits zeigen können, dass die intrauterine Exposition mit der Droge zu einer Verkleinerung subkortikaler Strukturen führt. Die Forscher wollen die Kinder weiter beobachten, um festzustellen, ob die Schäden von Dauer sind. In klinischen Tests zeigen die Kinder häufiger eine vermehrte Stressreaktion und Lethargie sowie eine verminderte Qualität motorischer Bewegungen.

Aus der Forschung:

C. C. Cloak et al.: Neurology 2009, online veröffentlicht am 15.4.2009
doi:10.1212/ 01.wnl. 0000346516.49126.2

Letzte Aktualisierung: 22.03.2021, BH