Der AFP-plus-Test (Triple-Test) in der Schwangerschaft

Blutentnahme bei einer schwangeren Frau
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Das Pränatale Screening wurde vor mehr als 30 Jahren mit dem AFP-Test zur Entdeckung von Neuralrohrdefekten (offener Rücken etc.) erfolgreich eingeführt. In den folgenden Jahren zeigte sich, dass die Risikobestimmung auf weitere angeborene Erkrankungen ausgedehnt werden konnte, wenn zusätzlich zum AFP-Wert noch zwei weitere mütterliche Hormone bestimmt wurden, nämlich das Östriol und das freie Beta-HCG (human chorionic gonadotropine). Daher kommt der in Deutschland gebräuchliche Name Triple-Test (Dreifach-Test), in der Schweiz nennt man ihn AFP-plus-Test. Der Testzeitpunkt ist die 15. (14+1) bis 18. (17+6) Schwangerschaftswoche.

Was sagt der AFP-plus-Test aus?


Nach einer komplizierten Berechnung, in die auch noch das Alter der Schwangeren und die genaue Schwangerschaftswoche eingehen, ergibt der AFP-plus-Test eine Auskunft über die individuelle Wahrscheinlichkeit für die Geburt eines Kindes mit Down-Syndrom. Der Test kann nicht voraussagen, ob das Down-Syndrom tatsächlich vorliegt oder nicht, er erlaubt aber eine genauere Risikoabschätzung, als wenn nur das mütterliche Alter allein berücksichtigt wird.

Vor dem Test: Eingehende Beratung!


Bevor der AFP-plus-Test durchgeführt wird, sollten in einer Beratung die möglichen Testergebnisse und eventuelle Konsequenzen ausführlich besprochen werden. Da der Test nur eine Risikoabschätzung darstellt, schliesst ein unauffälliges Resultat eine angeborene kindliche Erkrankung nicht aus, er kann aber die werdenden Eltern hinreichend beruhigen. Ein auffälliges Ergebnis bedeutet andererseits nicht, dass tatsächlich eine Störung vorliegt. Erst eine nachfolgende Fruchtwasserentnahme oder Plazentapunktion kann dies an den kindlichen Zellen mit Sicherheit bestätigen oder ausschliessen.

Ersttrimestertest ist aussagekräftiger


Heutzutage ist der AFP-plus-Test weitgehend durch den Ersttrimestertest verdrängt worden, der zusätzlich zu Blutwerten auch noch spezielle Ultraschallbefunde in die Berechnung einfliessen lässt und damit eine aussagekräftigere Risikoberechnung ergibt.

Letzte Aktualisierung: 21.04.2020, BH