Körperpflege bei Kleinkindern: Baden oder duschen?

Ab wann ein Kind auch duschen kann und was Sie dabei für die Sicherheit des Kindes und diejenige des Badezimmers beachten sollten.

Kind in der Dusche
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Bis zum Alter von ungefähr 6 Jahren ist Kinderhaut empfindlicher als diejenige von Erwachsenen und verfügt noch nicht über die ausgereiften Schutzmechanismen. Sie ist dünner und weniger stark pigmentiert, ausserdem arbeiten die Schweiss- und Talgdrüsen noch reduziert und dadurch fehlt der natürliche Schutzmantel der Haut.

Wie oft muss ein Kind geduscht oder gebadet werden?


Gerade weil die Kinderhaut noch empfindlich ist und schnell austrocknet, reicht es aus, wenn zwei- bis dreimal pro Woche gebadet oder geduscht wird. Natürlich kann das auch einmal mehr sein, wenn Ihr Kind schmutzig ist, im Meer gebadet oder geschwitzt hat.

Dazwischen tut es auch eine Katzenwäsche, bei der die Achseln, die Füsse und das Gesäss mit einem nassen Waschlappen und einer für Kinderhaut geeigneten Seife gereiningt werden.

Das Kind baden...


Baden ist für viele Kinder mit einem Ritual verbunden, schliesslich ist dies seit der Geburt ein Bestandteil des Alltags. Die Zeit in der Badewanne eignet sich wunderbar zum Planschen und Spielen. Auch Erwachsene kennen die entspannende Wirkung von warmem Wasser, ein Bad vor dem Schlafengehen ist also auch eine wunderbare Einschlafhilfe.

Achten Sie darauf, dass die Wassertemperatur zwischen 35 und 37 Grad beträgt und verwenden Sie einen für die empfindliche Kinderhaut geeigneten Badezusatz. Auch sollte ein Bad nicht allzu lange dauern, denn die Haut weicht dadurch stark auf und kann schneller austrocknen.

...oder duschen?


Irgendwann wird Ihr Kind entdecken, dass seine Eltern eher duschen als baden und dies ebenfalls ausprobieren wollen. Grundsätzlich können Sie den ersten Duschversuch wagen, sobald Ihr Kind sicher alleine stehen kann und nicht vor dem herabprasselnden Wasser zurückschreckt. 

Ihrem Kind unter der Dusche beim Waschen zu helfen, kann mitunter auch für Sie eine nasse Angelegenheit werden. Zeigen Sie Ihrem Kind, wo es sich überall waschen soll und wie viel Duschgel es dafür benötigt. Da sich Kinder erst ab dem Alter von ungefähr 6 Jahren zuverlässig selbständig waschen können, werden Sie den einen oder anderen Spritzer Wasser abbekommen, wenn Ihr Kind lieber duscht als badet.

Auch zum Duschen gibt es spezielle Kinderduschgels. Oft sind dies Kombiprodukte für Haut und Haar, die nicht in den Augen brennen.

Sicherheit in der Badewanne und unter der Dusche


Sowohl für die Badewanne als auch für die Dusche gibt es in Bezug auf die Sicherheit ein paar Dinge zu beachten:

  • Lassen Sie Ihr Kleinkind in der Badewanne und unter der Dusche nie unbeaufsichtigt! Ertrinken in der Badewanne ist eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern zwischen 1 und 3 Jahren.

  • Der Boden der Wanne und der Dusche sind rutschig, mit einer Bade- oder Duschmatte können Sie Unfälle vermeiden.

  • Erklären sie Ihrem Kind, was geschieht, wenn es selber an der Armatur hantiert und die Wassertemperatur verstellt und lassen Sie es erst in die Wanne, wenn das Wasser abgestellt ist.

  • Entfernen Sie Rasierer sowie alle Shampoos und Duschgels, die nicht für Kinder geeignet sind, aus der Reichweite von Kinderhänden.

  • Eine rutschfeste Matte vor der Wanne und Dusche verhindert, dass Ihr Kind beim Heraussteigen ausrutschen kann.

  • Entfernen Sie alle elektronischen – und vor allem am Strom angeschlossenen – Geräte ausser Reichweite. Diese Geräte sollten sich grundsätzlich nie in der Nähe der Badewanne befinden.

Tipps für Eltern von badenden und duschenden Kindern


Wasser und Schaum sind für Kinder faszinierend und eignen sich grossartig zum Spielen. Nun entwickeln Kinder aber auch häufig Spielideen, mit denen die Eltern nicht rechnen und die sie auch nicht unbedingt unterstützen würden. Damit Sie im Zusammenhang mit Ihrem badenden oder duschenden Kind nicht überrascht werden, hier ein paar Tipps, mit denen Sie vorbeugen können:

  • Geben Sie Ihrem Kind ein paar Becher mit in die Wanne oder Dusche. So kann es diese mit Wasser füllen und kommt nicht auf die Idee, das Duschgel zu verdünnen. Es gibt auch unzählige eigens für die Badewanne entwickelte Spielsachen.

  • Ihr Kind wird schnell entdecken, dass sich aus der Kombination von Brause und Duschgel toller Schaum machen lässt. Behalten Sie die Flasche darum im Auge oder bringen Sie sie in Sicherheit, bevor nichts mehr vom Duschgel übrig ist.

  • Füllen Sie das Duschgel in kleine Portionenfläschen ab, so wird nicht zu viel davon verwendet.

  • Wenn es spritzt, ist das Spielen in der Wanne so richtig toll. Decken Sie darum den Boden vor der Badewanne grosszügig ab, zum Beispiel mit Frotteetüchern.

  • Findige Kinder werden entdecken, dass sich der Abfluss der Dusche zum Beispiel mit einem Becher oder dem Waschlappen verschliessen lässt, damit das Wasser in der Dusche ansteigt. Behalten Sie auch deshalb Ihr Kind unter der Dusche im Auge.

Häufige Fragen zum Thema

Ganz wichtig: Was auch immer dazu geführt hat, dass Ihr Kind nicht mehr gerne badet, zwingen Sie es nicht, sich in die Wanne zu setzen! Ihr Kind wird sich aktuell vor irgend etwas fürchten. Nehmen Sie seine Ängste ernst, versuchen Sie herauszufinden, woran das liegen könnte. Hatte es mal zu kalt, …
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Letzte Aktualisierung: 15.02.2021, KM