Wer kommt mit zur Geburt?

In den meisten Fällen ist der Vater des Kindes dabei. Das muss aber nicht unbedingt so sein.

Partner hält die Hand der Schwangeren
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Da eine Geburt etwas sehr Intimes ist, ist es wichtig, sich gut zu überlegen, wer bei diesem ganz besonderen Ereignis dabei sein soll.

Eine vertraute Person bei der Geburt


Eine vertraute Person, die der werdenden Mutter während der Geburt zur Seite steht, ist in der Regel eine wertvolle Unterstützung. Denn die Geburt ist anstrengend und erfordert viel körperliche Kraft und emotionale Stärke.

Es genügt, wenn maximal zwei Personen als Geburtsbegleiter anwesend sind. Wenn diese sich abwechseln, sollten sie dies nicht zu häufig tun, denn die Unruhe, die dabei entstehen kann, beeinträchtigt möglicherweise den Geburtsverlauf. Unabhängig davon, wer zur Geburt mitkommt – er oder sie sollte sich darauf einstellen, dass die Entbindung viele Stunden dauern kann und eine Menge Geduld erfordert.

Als Begleitpersonen müssen Sie sich selbst um Bedürfnisse wie Snacks, Getränke und Schlafen kümmern, nehmen Sie am besten ausreichend Verpflegung mit. 

Der werdende Vater als Geburtsbegleiter


Die Geburt des eigenen Kindes ist wohl das emotionalste Ereignis, das ein Paar zusammen erleben kann. Über 95 Prozent der Väter möchten bei der Geburt ihres Babys dabei sein.

Die Frau ist meist sehr dankbar, auch wenn der Partner einfach nur da ist und ihr durch seine Nähe hilft, motiviert und unterstützt, wenn sie meint, keine Kraft mehr zu haben. Verständnis und Einfühlungsvermögen tun Frauen während der Geburt enorm gut.

Trotzdem sollte der werdende Vater vorher genau wissen, dass er den Rückzug antreten darf, wenn es ihm doch zu viel wird. Die Erfahrung zeigt zwar, dass fast kein Partner den Raum verlässt, wenn es zur Geburt kommt. Trotzdem sollte er die Möglichkeit haben und ohne Gewissensbisse nutzen können. Denn nicht alle Partner können die Schmerzen der Partnerin ertragen oder damit umgehen, sie ganz anders als sonst zu erleben. Manchmal bestehen auch Ängste, dass die erotische Anziehung später darunter leiden könnte. 

Bei der Geburt muss nicht immer der Partner dabei sein


Einige angehende Mütter wünschen sich, dass eine gute Freundin, eine Schwester, die eigene Mutter oder Schwiegermutter oder eine Doula bei der Geburt anwesend ist. Untersuchungen in England haben gezeigt, dass Schwangere mit einer weiblichen Begleitperson im Durchschnitt kürzere und unkompliziertere Geburten haben als Schwangere mit männlichen Partnern. Oft geht die ins Stocken gekommene Geburt erst dann wieder richtig voran, wenn die Väter sich gerade ein wenig zur Pause zurückziehen.

Manche Frauen möchten auch ohne Begleitpersonen entbinden. Das heisst jedoch nicht, dass sie während der Geburt ganz allein ist, denn die Hebamme wird sie dann intensiver betreuen als eine Schwangere, die in Begleitung kommt.

Häufige Fragen zum Thema

Der werdende Vater ist nicht zwangsläufig die beste Begleitperson. Es gibt Partner, die eher stören, sodass sich die Schwangere gar nicht optimal entspannen kann. Eine gute Freundin, Schwester oder die eigene Mutter kann viel günstiger für den Geburtsablauf sein, wie Untersuchungen in England …

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