Tipps für die ak­ti­ve Hil­fe bei der Ge­burt

Mann unterstützt Frau bei der Geburt
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  • Kof­fer pa­cken: Ge­bur­ten kön­nen von Stun­den bis zu gan­zen Ta­gen dau­ern. Für die wer­den­den Vä­ter hal­ten aber die we­nigs­ten Kran­ken­häu­ser Bet­ten be­reit. Heb­am­men ra­ten des­halb auch den Män­nern, eine Ta­sche zu pa­cken, wenn es mit We­hen ins Kran­ken­haus geht. Und zwar nicht nur mit ei­nem Sand­wich, En­er­giedrink und Le­se­stoff. Ganz wich­tig soll eine sich selbst auf­bla­sen­de Ma­trat­ze und eine De­cke sein. Aus­ser­dem ein frisch auf­ge­la­de­ner Akku für das Na­tel, weil es selbst dem stärks­ten Mann gut tut, wäh­rend der lan­gen We­hen mit dem bes­ten Freund oder der Fa­mi­lie zu spre­chen.

  • Wenn Sie eine Was­ser­ge­burt ge­plant ha­ben, soll­ten Sie eine Ba­de­ho­se mit­brin­gen und vor­her fra­gen, wie dies üb­li­cher­wei­se ge­hand­habt wird. Nicht je­der Va­ter steigt ger­ne nackt in die Ge­bär­wan­ne.

  • Sie ken­nen Ihre Part­ne­rin bes­ser als je­der an­de­re im Ge­bär­saal. Re­den Sie ihr gut zu – vor al­lem wäh­rend der We­hen. All­zu deut­li­ches Mit­leid ist aber nicht an­ge­sagt, dass ver­stärkt die Schmer­zen nur.

  • Ver­su­chen Sie, ge­mein­sam zu at­men.Wenn Sie Ihre Hän­de auf den Bauch le­gen, kann Ihre Part­ne­rin ih­ren Atem leich­ter dort­hin len­ken. Re­spek­tie­ren Sie aber, wenn sie zeit­wei­se über­haupt nicht be­rührt wer­den will.

  • Zwi­schen den Schmerz­at­ta­cken ist Ent­span­nen an­ge­sagt, das geht bes­ser mit Strei­chel­ein­hei­ten und ver­trau­ter Mu­sik (von zu Hau­se mit­neh­men).

  • For­dern Sie Ihre Liebs­te auf, im­mer wie­der die Po­si­ti­on zu wech­seln, was kurz­fris­tig Er­leich­te­rung ver­schafft.

  • Mit ei­ner Mas­sa­ge fällt die Ent­span­nung zwi­schen den We­hen leich­ter, zum Bei­spiel mit ei­ner Rü­cken- oder Schul­termas­sa­ge. Gute Hilfs­mit­tel sind ein Nop­pen­ball und/oder Mas­sa­ge­öl. Zur Not hilft auch ein (sau­be­rer) Ten­nis­ball.

  • Eine Fuss­mas­sa­ge ent­spannt und macht war­me Füs­se - und lässt die We­hen leich­ter wer­den.

  • Auch auf Hun­ger oder Durst soll­te sich der wer­den­de Va­ter vor­be­rei­ten. Eine Ther­mos­kan­ne, Tee­beu­tel (zum Bei­spiel Him­beer­blät­ter­tee für die wer­den­de Mut­ter) oder Pul­ver­kaf­fee so­wie Müs­li­rie­gel oder Obst ge­hö­ren auf je­den Fall in die Ge­burts­ta­sche.

  • Vie­le Frau­en emp­fin­den es als an­ge­nehm, sich die Stirn mit ei­nem kal­ten Lap­pen ab­tup­fen oder die Lip­pen mit ei­nem Fett­stift be­feuch­ten zu las­sen.

  • Wenn es mit den We­hen nicht vor­an­geht, kön­nen Sie mit Ih­rer Part­ne­rin eine Spa­zier­gang über die Flu­re oder im Spi­talgar­ten ma­chen.

  • Möch­te die wer­den­de Mut­ter auf dem Ge­bär­ho­cker sit­zen, kann der Part­ner sich hin­ter sei­ne Frau set­zen und ihr un­ter die Arme grei­fen. So stärkt er ihr den Rü­cken – kör­per­lich und see­lisch.

  • Zwi­schen den We­hen wird die Frau oft die Lage wech­seln wol­len. Auch da­bei kann der Mann hel­fen, bei­spiels­wei­se wenn sie in die (oder aus der) Wan­ne steigt. Der Part­ner und die Heb­am­me stüt­zen dann beid­sei­tig.

  • Die wer­den­de Mut­ter will nicht das Ge­fühl ha­ben, dass ihr Part­ner ei­gent­lich gar kei­ne Zeit oder Lust hat. Un­ge­duld oder Ner­vo­si­tät soll­ten Sie also bes­ser ver­ber­gen. Sät­ze wie "Wann ist es denn end­lich so­weit?" eben­falls.

  • Es nützt im Ge­bär­saal auch nie­man­dem et­was, wenn der wer­den­de Va­ter bei der Ge­burt des Ba­bys in Ohn­macht fällt. Spü­ren Sie Un­wohl­sein, soll­ten Sie sich das ein­ge­ste­hen und kurz zu­rück­zie­hen, viel­leicht auch, um mit ei­nem Freund zu te­le­fo­nie­ren und sich Mut zu ho­len. Han­dy und Lap­top sind im In­ne­ren des Ge­bär­saals al­ler­dings tabu.

  • Ge­bur­ten kön­nen ganz schön lan­ge dau­ern. Be­spre­chen Sie vor­her mit Ih­rer Part­ne­rin, ob Sie sich für ein Ni­cker­chen kurz zu­rück­zie­hen dür­fen, und mit dem Per­so­nal, ob es da­für eine "Va­ter­lie­ge" gibt. Falls nicht: Sich selbst auf­bla­sen­de Ma­trat­ze und De­cke mit­brin­gen.

  • Der rich­ti­ge Platz für den Va­ter in spe ist am Kopf­en­de des Ge­bär­bet­tes. Was „dort un­ten“ pas­siert, ist nach Er­fah­rung vie­ler Heb­am­men für die meis­ten Män­ner nicht ide­al ge­eig­net. Aus­ser­dem soll­te er sit­zen, denn im Ste­hen ist die Ge­fahr, dass der Kreis­lauf ab­sackt und eine Ohn­macht aus­löst, nicht un­er­heb­lich.

  • Der Mann soll­te nicht nur Zu­schau­er sein, der al­les aus der Fer­ne be­trach­tet oder gar die gan­ze Zeit hin­ter ei­nem Fo­to­ap­pa­rat oder ei­ner Vi­deo­ka­me­ra ver­steckt ist. Hal­ten Sie so­viel Kör­per­kon­takt wie mög­lich zu Ih­rer Frau.

  • Nach der Ge­burt ist es auch für die Vä­ter an der Zeit, mit dem Neu­ge­bo­re­nen auf Tuch­füh­lung zu ge­hen: Nach­dem sich das Baby eine Wei­le auf dem Bauch der Mut­ter aus­ge­ruht hat, kann der Papa es auf sei­nen Arm neh­men oder auf sei­ne nack­te Brust le­gen.

  • Ganz wich­tig: Ge­nies­sen Sie die ers­ten glück­li­chen Stun­den mit Ih­rem Baby und neh­men Sie sich Zeit da­für. Ver­wand­te und Freun­de kön­nen auch noch eine Stun­de spä­ter in­for­miert wer­den.

Letzte Aktualisierung: 05.05.2020, BH

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