Hebammentipp: Wunde Brustwarzen

Mutter stillt im Ehebett
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Schweizerischer Hebammenverband

Wunde Brustwarzen sind ein leidiges, aber leider sehr häufiges Thema in der ersten Woche nach der Geburt. Die Haut der Brustwarzen ist sehr zart und normalerweise wenig beansprucht. Die ständige mechanische Reibung sowie das Aufweichen und Austrocknen der Haut durch das Stillen lässt sie empfindlich werden. Ist nun während einer oder mehrere Stillmahlzeiten das Kind nicht korrekt an der Brust angelegt, wird die Brustwarze wund und es können Verletzungen entstehen.

Das Kind will gerade in den ersten paar Tagen sehr häufig an die Brust. Oft klappt das Ansetzen noch nicht so reibungslos und die Brustwarze wird vom Kind angesaugt, wieder verloren, wieder angesaugt usw., was eine grosse Belastung für die Brustwarzen bedeutet. Natürlich ist ein leichtes Wundgefühl normal, die Haut gewöhnt sich an die Beanspruchung und härtet ab.

Wunden Brustwarzen vorbeugen


Ganz wichtig und die erste Massnahme, um wunden Brustwarzen vorzubeugen, ist zu beobachten, ob das Kind korrekt angesetzt ist. Auch hier hilft Ihnen Ihre betreuende Fachperson gerne. Das Kind soll seinen Mund so weit öffnen, als wollte es einen Hamburger essen. Die Lippen sind weit um die Brust geöffnet und die Saugbewegung ist gut zu beobachten. Nimmt das Baby die Brustwarze nicht weit genug in den Mund, wird das empfindliche, beanspruchte Gewebe immer zwischen den Kauleisten des Babys hin- und hergerollt, was sehr schmerzhaft ist. 

Ist die Brustwarze nur etwas gerötet, aber nicht rissig, reicht zur Brustwarzenpflege meist eine sehr fette Salbe, die das Austrocknen der Brustwarze nach dem Stillen verhindern soll.

Lassen Sie sich von Ihrer Hebamme, Stillberaterin oder der Pflegefachfrau im Wochenbett begleiten und bitten Sie sie, eine Stillmahlzeit zu beobachten. Sollten die Brustwarzen bereits wund oder verletzt sein, wird Sie Ihnen verschiedene Möglichkeiten anbieten, den Heilungsprozess zu unterstützen.

Letzte Aktualisierung: 24.03.2022, KM