Schwangerschaftshormone machen vergesslich
Stilldemenz oder auch Baby-Brain genannt, kann wissenschaftlich nachgewiesen werden: Beginnt dieser Zustand gar schon während der Schwangerschaft?
Viele werdende Mütter berichten, dass sie während und nach der Schwangerschaft vergesslich sind. Dies lässt sich auch wissenschaftlich belegen: Die Region in unserem Gehirn, die für das Gedächtnis zuständig ist, der sogenannte Hippocampus wird nach einer neuen Studie des Francis-Crick-Institute schon während der Schwangerschaft in Mitleidenschaft gezogen. Die gute Nachricht: Dieser Zustand erholt sich bereits nach wenigen Monaten nach Geburt bis spätestens nach zwei Jahren wieder.
Bisher wurde angenommen, dass Hormone, die während der Geburt ausgestossen werden, die Veränderungen im Gehirn verursachen und so die Entwicklung des elterlichen Verhaltens merklich beeinflussen.
In dieser Studie mit Mäusen konnte nun gezeigt werden, dass die Schwangerschaftshormone Östrogen und Progesteron ein Netzwerk von Neuronen im Hypothalamus, die das elterliche Verhalten wie Nestbau und Interaktion mit den Jungtieren, entwickeln lassen. Bestimmte Bereiche des Kortex, der grauen Substanz, die das Gehirn umschliesst, wird so während der Schwangerschaft neu vernetzt, Default Mode Network genannt. Mit diesem sind wir in der Lage, Empathie zu empfinden und uns in andere Menschen hineinzuversetzen. So fällt es Müttern leichter, zu ihrem Baby eine Bindung aufzubauen.
Quelle: science.org