Seit Mitte der Schwangerschaft bleibt mir oft die Luft weg. Ist das gefährlich für mein Baby?

Vorübergehende Kurzatmigkeit bei Belastungen, z.B. Treppensteigen, ist in der Schwangerschaft ganz normal. Ihr Baby wird deshalb nicht schlechter mit Sauerstoff versorgt. Atemnot ist aber trotzdem immer ein Zeichen dafür, dass Sie jetzt nicht mehr so leistungsfähig sind und Verschnaufpausen einlegen sollten! Atembeschwerden im Ruhezustand sollten Sie auf jeden Fall bei Ihrer nächsten Vorsorgeuntersuchung erwähnen.

Atembeschwerden in der Schwangerschaft entstehen dadurch, dass das Zwerchfell von der wachsenden Gebärmutter nach oben gedrückt wird und die Lungen deshalb nicht mehr so viel Platz haben, um sich entfalten zu können. Damit sie dennoch genügend Sauerstoff aufnehmen, müssen Schwangere flacher und schneller atmen. Gleichzeitig wird das Herz mehr belastet, was starkes Herzklopfen verursachen kann. Viele Schwangere haben auch eine leichte Blutarmut (Anämie) aufgrund eines Eisenmangels, sind deshalb körperlich weniger belastbar und werden leichter kurzatmig.

Etwa um die 38. SSW, wenn der Kopf des Kindes sich im kleinen Becken einstellt, lässt zum Glück der Druck auf den Oberbauch und das Zwerchfell nach und Sie können wieder freier durchatmen. Allerdings verstärkt sich dann leider der Druck auf die Blase...

Wenden Sie einige entspannende Atemübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs schon in der Schwangerschaft an. Sie intensivieren damit Ihre Sauerstoffaufnahme und geraten nicht so schnell ausser Atem. Wenn Sie nachts unter Atemnot leiden, kann schon ein zusätzliches Kopfkissen helfen, damit der Oberkörper etwas höher liegt.

Letzte Aktualisierung: 15.01.2023, BH