Das Sperma
Wo entsteht die Samenflüssigkeit, woraus besteht sie und was beeinflusst die Menge und Qualität?
Sperma ist die Flüssigkeit, die ein Mann während des Samenergusses aus dem Penis absondert und in welcher die Spermien schwimmen.
Wo entsteht das Sperma?
Sperma besteht aus Spermien und Samenflüssigkeit, die in den Hoden und in der Prostata produziert werden. Die durchschnittliche Menge des Ejakulats beträgt fünf Milliliter.
Im Laufe ihres Lebens produziert der Mann immer wieder neue Spermien. Um auszureifen, brauchen diese rund acht Wochen unter optimalen Bedingungen: rund zwei Grad unter der Körperkerntemperatur. Aus diesem Grund befinden sich die Hoden nicht im, sondern ausserhalb des Körpers. Obwohl das für die empfindlichen Organe ein erhöhtes Verletzungsrisiko bedeutet und es durch die Wanderung der Hoden in der Embryonalentwicklung zu Fehlern kommen kann.
Woraus besteht das Sperma?
Nur fünf Prozent der Samenflüssigkeit besteht aus Spermien. Die restlichen Sekrete helfen dabei, die Spermien zu transportieren, schützen sie vor dem sauren Milieu und Abwehrzellen in der Scheide und sichern ihre Beweglichkeit. Die Samenflüssigkeit enthält unter anderem:
Fruktose als Energielieferant
Das Enzym PSA (prostata-spezifisches Antigen), welches die Spermien nach der Ejakulation beweglicher macht.
Proteine und Enzyme, die verhindern, dass die Spermien in der Vagina nicht sofort als fremd erkannt und abgetötet werden, bevor sie den Schleim im Gebärmutterhals durchdringen können und es einem Spermium ermöglichen, in die Eizelle einzudringen.
Sperma kann Erreger wie zum Beispiel das HI- oder das Hepatitis B-Virus sowie Chalmydien und weitere Bakterien enthalten und übertragen.
Die Spermien
Ein Spermium ist so klein, dass es mit blossem Auge gar nicht erkennbar ist, nämlich nur 0,06 Millimeter. In der durchschnittlichen Spermamenge schwimmen rund 200 Millionen Spermien. Aber nur die Hälfte davon ist bei guter Gesundheit und beweglich. Viele sind zu langsam, missgebildet oder schwimmen in die falsche Richtung.
Der Weg, den ein Spermium bis zur Eizelle zurücklegt, beträgt ungefähr 15 Zentimeter, was etwa eine Stunde dauert. Für jeden zurückgelegten Zentimeter hat das Spermium 800 Mal mit seinem Schwanz geschlagen. Dabei werden die Spermien durch Muskelbewegungen der Gebärmutter und der Eileiter unterstützt.
Im Gebärmutterhals, der Gebärmutter oder den Eileitern können Spermien bis zu fünf Tage überleben, die Befruchtung der Eizelle kann also auch erst später stattfinden. In der Vagina dagegen überleben die Spermien nur ein paar Stunden.
Veränderungen des Spermas
Fortgeschrittenes Alter und Infektionen können das Volumen des Spermas reduzieren. Nimmt die Ejakulatmenge ab, ist in vielen Fällen eine Infektion dafür verantwortlich. Diese kann zur Verengung der ableitenden Samenwege führen.
Blutiges Sperma kann ebenfalls durch eine Infektion oder auch durch einen Tumor entstehen, zum Beispiel in der Prostata. Auffällig gelbes Sperma entsteht durch den Eiter einer Infektion, bräunliches Sperma durch eine Beimischung von älterem Blut.
Ist das Ejakulat plötzlich glasklar und nicht mehr milchig-weiss, fehlt ein Anteil des Ejakulats, das sich aus Sekreten von Nebenhoden, Hoden, Samenblasen und Prostata zusammensetzt. Grund dafür könnten ein Verschluss der Samenwege oder eine Entzündung sein.
Wie wird Sperma untersucht?
Ein Spermiogramm ermittelt unter anderem, wie viele Spermien das Sperma enthält, ob sie regelrecht entwickelt sind, wie viele davon sich bewegen und wie schnell sie das tun. Anhand eines Spermiogramms kann also eine Aussage über die Zeugungsfähigkeit eines Mannes gemacht werden.