Ge­hör­schutz für Klein­kin­der

Wie sie die emp­find­li­chen Kin­de­roh­ren vor Lärm schüt­zen kön­nen.

Kind mit Hörschutz
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Die ers­ten Ge­räu­sche hört ein Baby im Bauch der Mut­ter un­ge­fähr ab der 20. Schwan­ger­schafts­wo­che. Die Bauch­de­cke, das Frucht­was­ser und die Ge­bär­mut­ter sind ein na­tür­li­cher Schall­schutz und das Baby nimmt Ge­räu­sche von aus­sen mit un­ge­fähr 20 bis 30 De­zi­bel wahr, das ent­spricht dem Flüs­tern.

Was ist Lärm?


Un­ge­woll­te, lau­te und durch­drin­gen­de Ge­räu­sche, die stö­rend, be­las­tend oder ge­sund­heits­schä­di­gend sind, wer­den als Lärm oder Krach be­zeich­net. Lärm ist ein sub­jek­ti­ves Emp­fin­den, nicht je­der Mensch emp­fin­det die­sel­ben Ge­räu­sche als stö­rend.

Laut­stär­ke wird in De­zi­bel (dB) ge­mes­sen. 0 dB ent­spricht dem, was wir als Stil­le wahr­neh­men, bei etwa 130 dB liegt die Schmerz­gren­ze. Dies sind wei­ter An­halts­punk­te für die Laut­stär­ke:

  • 10 dB das Ti­cken ei­ner Arm­band­uhr

  • 40 dB lei­se Mu­sik

  • 60 dB eine nor­ma­le Un­ter­hal­tung

  • 90 dB ein vor­bei­fah­ren­der Zug

  • 130 dB eine Tril­ler­pfei­fe di­rekt am Ohr

  • 160 dB ein plat­zen­der Luft­bal­lon

Wird die Laut­stär­ke um 10 dB er­höht, emp­fin­den wir dies als eine Ver­dop­pe­lung des Ge­räu­sches.

Das emp­find­li­che Ge­hör von Ba­bys und Kin­dern


Das Ge­hör von Baby bis zum Al­ter von un­ge­fähr acht Mo­na­ten ist sehr emp­find­lich, die ge­hör­ten Ge­räu­sche wer­den über die Ner­ven ins Ge­hirn ge­lei­tet und dort ver­ar­bei­tet, da­mit sie spä­ter ge­deu­tet wer­den kön­nen. Es liegt dar­um auf der Hand, dass das Ge­hör ei­nes Ba­bys, das gros­sem Lärm aus­ge­setzt ist, Scha­den neh­men kann.

Un­ter­su­chun­gen ha­ben ge­zeigt, dass Ge­räu­sche ab 100 De­zi­bel be­reits nach Mi­nu­ten bei Kin­dern zu ei­nem Lärm­scha­den füh­ren kön­nen, ab 130 dB rei­chen be­reits Se­kun­den.

So schüt­zen Sie das Ge­hör Ih­res Kin­des


Die WHO emp­fiehlt für Kin­der eine ma­xi­ma­le Laut­stär­ke von 75 De­zi­bel, das ent­spricht un­ge­fähr dem Lärm ei­ner nor­mal be­fah­re­nen Stras­se. Wenn Sie also ei­nen Ort be­su­chen, von dem Sie wis­sen, dass es laut sein wird, soll­ten Sie das Ge­hör Ih­res Kin­des schüt­zen. Das kann die Fas­nacht, ein Feu­er­werk, Sport­ver­an­stal­tun­gen oder der Jahr­markt sein.

Für den Schutz des Ge­hörs Ih­res Kin­des gibt es zwei Mög­lich­kei­ten:

  • over-ear: Der Kap­sel­ge­hör­schutz ist wie ein Kopf­hö­rer auf­ge­baut. Ein Bü­gel oder Band hält die bei­den Ohr­schutz­kap­seln zu­sam­men. Für Ba­bys bis 3 Jah­re wer­den die weich ge­pols­ter­ten Ge­hör­schutz­kap­seln mit ei­nem wei­chen elas­ti­schen Stirn­band in Po­si­ti­on ge­hal­ten.

  •  in-ear: Ohr­stöp­sel für Kin­der sind dem klei­nen Ohr ent­spre­chend dünn und häu­fig mit ei­ner Kor­del ver­bun­den, da­mit sie nicht ver­lo­ren ge­hen. Für Ba­bys sind Ohr­stöp­sel nicht ge­eig­net, da Ihre Ge­hör­gän­ge zu emp­find­lich sind, um et­was dar­in ein­zu­füh­ren. Ohr­stöp­sel schüt­zen nicht ganz so gut vor der Lärm­be­las­tung wie die Kap­sel­ge­hör­schut­ze.

Zu be­ach­ten beim Kauf ei­nes Kap­sel­ge­hör­schut­zes


Ach­ten Sie dar­auf, dass Sie ein Mo­dell wäh­len, das Ih­rem Kind ge­fällt, da­mit es den Schutz auch ger­ne trägt. Im Han­del sind für Kin­der di­ver­se bun­te Mo­del­le er­hält­lich. Be­rück­sich­ti­gen Sie beim Kauf aus­ser­dem, dass:

  • das Mo­dell leicht ist.

  • die Ge­hör­kap­seln gut ge­pols­tert sind.

  • der Kopf­bü­gel ge­pols­tert ist und sich ver­stel­len lässt.

  • der Lärm zwar ef­fek­tiv ge­dämpft wird, aber nicht so weit, dass das Kind die El­tern nicht mehr ver­steht.

  • das CE-Zei­chen und die eu­ro­päi­schen Norm DIN EN 352 vor­han­den sind. Die­se Richt­li­nie re­gelt die all­ge­mei­nen An­for­de­run­gen an den Ge­hör­schutz im Rah­men von Ar­beits­schutz­be­klei­dung.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Kin­der un­ter acht Mo­na­ten ge­hö­ren na­tür­lich nicht ne­ben die Gug­ge­mu­sik, da ihr Sta­pe­di­us­re­flex noch nicht aus­lös­bar ist. Die­ser Re­flex schützt un­se­re Oh­ren na­tür­li­cher­wei­se vor zu lau­tem Krach. Durch Kon­trak­ti­on ei­nes Mus­kels im Ohr wird die Schall­lei­tungs­ket­te und da­mit der na­tür­li­che Ver­stär­ker …

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