Cool Packs - Fluch oder Segen?

Frau kühlt Verletzung mit Cold Pack
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Tipp von unserer Expertin Dr. med. Brigitte Holzgreve


Kühlen (Kältetherapie) ist eine wichtige Massnahme bei der Ersten Hilfe und kann bei vielen Verletzungen angewandt werden - bei jeder Verstauchung, Prellung, Quetschung. Durch die Kühlung schrumpfen die Blutgefässe (Vasokonstriktion) und so kann die Schwellung, die als Folge von Flüssigkeits- und innerem Blutverlust auftritt, und die daraus entstehende Entzündungsreaktion schnell unterdrückt werden.

Nur bei blutenden Wunden oder bei einem Knochenbruch sollte man das Kühlen unterlassen. Beim Kühlen in der Nähe der Augen oder der Geschlechtsteile muss man natürlich besonders vorsichtig sein.

Aber ACHTUNG: Eiskalt ist zu kalt! Es besteht sonst die Gefahr von Unterkühlung oder sogar Erfrierung und verzögerter Wundheilung durch mangelnde Durchblutung. Egal ob Eiswürfel, Kaltkompressen, Coldpacks oder Cool Packs, Kühl-Akkus oder sofort wirksame Knick-Kältekompressen: Bitte NIEMALS direkt auf die Haut legen, sondern in ein trockenes Baumwolltuch oder Frotteetuch wickeln und dann erst die Verletzung kühlen.

Fatalerweise werden Erfrierungen kaum bemerkt, da der kühlende Effekt als schmerzlindernd und angenehm empfunden wird. Die Gewebsschädigung kann zu Blasenbildung (Frostbeulen) und sogar zu blau-schwarzen Verfärbungen (Frostbrand) führen.

Eine gute Alternative sind Kältesprays. Falls nicht zur Hand, kann ein langsam strömender Strahl aus dem Kaltwasserhahn (oder ein Wasserlauf) sehr gut als Kühlung dienen. Den Wasserstrahl lässt man am besten etwas oberhalb der Verletzung auf die Haut treffen.

Letzte Aktualisierung: 27.03.2020, BH