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                              Chla­my­di­en­in­fek­ti­on

                              Paar umarmt sich auf dem Bett liegend
                              ©
                              iStock

                              Die Chla­my­di­en­in­fek­ti­on ist der­zeit die häu­figs­te se­xu­ell über­trag­ba­re Er­kran­kung (STD, Ge­schlechts­krank­heit), das heisst, man steckt sich vor al­lem beim Ge­schlechts­ver­kehr an. Bei 5-10% al­ler se­xu­ell ak­ti­ven Er­wach­se­nen lässt sich der Er­re­ger nach­wei­sen. Her­vor­ge­ru­fen wird die Chla­my­di­en­in­fek­ti­on durch den bak­te­rien­ähn­li­chen Mi­kro­or­ga­nis­mus Chla­my­dia tracho­ma­tis. Kon­do­me schüt­zen wirk­sam vor ei­ner An­ste­ckung.

                              Eine Chla­my­di­en­in­fek­ti­on macht in drei von vier Fäl­len kaum Be­schwer­den, des­halb wird eine In­fek­ti­on oft über­se­hen. Die Sym­pto­me tre­ten erst ca. ein bis drei Wo­chen nach der An­ste­ckung auf.  Wenn es Sym­pto­me gibt, dann nur recht un­spe­zi­fi­sche, z.B. Juck­reiz in der Schei­de, gelb­lich-kleb­ri­gen Aus­fluss, Bren­nen beim Was­ser­las­sen, Bauch­schmer­zen und Schmer­zen un­ter dem rech­ten Rip­pen­bo­gen so­wie Zwi­schen­blu­tun­gen. Män­ner lei­den nach ei­ner In­fek­ti­on über ei­ni­ge Wo­chen an eit­ri­gem Aus­fluss aus der Harn­röh­re. In­fi­zier­te blei­ben über Jah­re an­ste­ckend, ohne noch Sym­pto­me zu ha­ben.

                              Weil die Chla­my­di­en die Ge­bär­mut­ter, die Ei­lei­ter und evtl. das Bauch­fell be­fal­len, kommt es als Spät-Kom­pli­ka­ti­on zur Un­frucht­bar­keit, be­dingt durch ent­zünd­li­che Ver­wach­sun­gen und Ver­kle­bun­gen in den Ei­lei­tern und Ei­er­stö­cken. So man­che Frau, die nicht schwan­ger wird, ahnt nicht, dass ihre Kin­der­lo­sig­keit die Fol­ge ei­ner Chla­my­di­en-In­fek­ti­on ist, von der sie nicht ein­mal wuss­te.

                              Im Fall ei­ner Schwan­ger­schaft kommt es et­was häu­fi­ger zu ei­ner Fehl­ge­burt, vor al­lem auf­grund ei­ner er­höh­ten Rate ek­to­pi­scher oder extrau­te­ri­ner Schwan­ger­schaf­ten (z.B. Ei­lei­ter-Schwan­ger­schaf­ten, Bauch­höh­len-Schwan­ger­schaf­ten), oder ei­nem vor­zei­ti­gen Bla­sen­sprung und da­durch zur Früh­ge­burt. Ist die In­fek­ti­on bis zur Ge­burt nicht aus­rei­chend be­han­delt wor­den, kann sich das Neu­ge­bo­re­ne durch eine Schmier­in­fek­ti­on leicht an­ste­cken. Die Chla­my­di­en­in­fek­ti­on bei Neu­ge­bo­re­nen führt vor al­lem zu ei­ner Bin­de­haut­ent­zün­dung am Auge (Kon­junk­ti­vi­tis) und Lun­gen­ent­zün­dung.

                              Die Dia­gno­se kann mo­le­ku­lar­bio­lo­gisch aus dem Urin (PCR-Test), durch ei­nen Ab­strich von der Harn­röh­ren­mün­dung und dem Ge­bär­mut­ter­hals bzw. durch ei­nen An­ti­kör­per-Nach­weis im Blut ge­stellt wer­den. 

                              Die In­fek­ti­on wird mit ei­nem An­ti­bio­ti­kum (Ery­thro­my­cin, Am­oxi­cil­lin oder Azi­thro­my­cin) ca. 10-14 Tage lang be­han­delt. Selbst­ver­ständ­lich muss gleich­zei­tig eine The­ra­pie beim Part­ner durch­ge­führt wer­den, da­mit es nicht zu ei­ner ge­gen­sei­ti­gen Neu­an­ste­ckung kommt (sog. Ping-Pong-Ef­fekt). Der Part­ner muss da­für nicht ex­tra un­ter­sucht wer­den. An­ders als bei HPV gibt es kei­ne Imp­fung ge­gen Chla­my­di­en. 

                              Die Erst­in­fek­ti­on mit Chla­my­di­en kann üb­ri­gens sehr lan­ge zu­rück­lie­gen, ohne bis­lang er­kannt wor­den zu sein. Dar­um soll­te der Nach­weis ei­ner re­ak­ti­vier­ten In­fek­ti­on kei­nes­falls An­lass für Miss­trau­en oder Ver­däch­ti­gun­gen sein.

                              Letzte Aktualisierung: 20.09.2021, BH

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