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                              Zy­klus-Apps & Ver­hü­tungs­com­pu­ter

                              Fruchtbarkeits App auf Armbanduhr am Handgelenk
                              ©
                              iStock

                              Der tech­ni­sche Fort­schritt hat auch vor der na­tür­li­chen Fa­mi­li­en­pla­nung nicht Halt ge­macht und so gibt es im Han­del (im App-Store, in Apo­the­ken und Dro­ge­ri­en) in­zwi­schen eine Viel­zahl an Hilfs­mit­teln, die eine si­che­re Ver­hü­tung oder aber die Er­fül­lung des Kin­der­wun­sches er­leich­tern sol­len. Sie kos­ten zwi­schen 280 und 1000 Fran­ken, man­che Apps sind so­gar gra­tis. 

                              Kön­nen die­se Ge­rä­te und Apps hal­ten, was sie ver­spre­chen? Dies lässt sich nicht pau­schal be­ant­wor­ten, denn wie hilf­reich sie sind, hängt vor al­lem da­von ab, wel­che Me­tho­de ih­nen zu­grun­de liegt. Be­vor Sie eine Ent­schei­dung fäl­len, soll­ten Sie sich also un­be­dingt ge­nau dar­über in­for­mie­ren, ob die App oder der Com­pu­ter Ih­nen das bie­ten kann, was Sie er­war­ten. Hier eine kur­ze Über­sicht über die ver­schie­de­nen Mög­lich­kei­ten.

                              Zy­klus-Apps


                              Vie­le der er­hält­li­chen Zy­klus-Apps ba­sie­ren auf der Ka­len­der­me­tho­de. Die Use­rin trägt ein, wann sie ihre Tage hat, wie stark die Mens­trua­ti­ons­blu­tung ist und wel­che kör­per­li­chen Sym­pto­me sie emp­fin­det. Mit­hil­fe der Da­ten der vor­an­ge­hen­den Zy­klen und zu­sätz­lich ge­spei­cher­ter Durch­schnitts­da­ten an­de­rer Frau­en wer­den das Da­tum des Ei­sprungs, die frucht­ba­ren Tage und das vor­aus­sicht­li­che Ein­tre­ten der nächs­ten Mens­trua­ti­on er­rech­net. Um die­se sta­tis­ti­sche Aus­sa­ge zu tref­fen und die in­di­vi­du­el­len Da­ten rich­tig zu in­ter­pre­tie­ren, braucht das Ge­rät zwi­schen drei und sechs Mo­na­ten. Bis da­hin sind die Er­geb­nis­se nicht op­ti­mal.

                              Was sie kön­nen: Ei­nen Über­blick des Zy­klus­ver­laufs ge­ben und die Use­rin da­bei un­ter­stüt­zen, ih­ren ei­ge­nen Kör­per bes­ser ken­nen zu ler­nen

                              Was sie nicht kön­nen: Den Ei­sprung zu­ver­läs­sig vor­aus­sa­gen, den Be­ginn und das Ende der frucht­ba­ren Pha­se zu­ver­läs­sig an­ge­ben. Da­für müss­te ein ab­so­lut re­gel­mäs­si­ger Zy­klus vor­lie­gen - und das ist ex­trem sel­ten!

                              Fa­zit: Zy­klus-Apps kön­nen hel­fen, sich mit dem ei­ge­nen Zy­klus ver­traut zu ma­chen. Die Auf­zeich­nun­gen sind nütz­lich, wenn Sie schwan­ger sind und das Da­tum der letz­ten Mens­trua­ti­on zur Be­rech­nung des Ge­burts­ter­mins be­nö­ti­gen. Sie kön­nen auch hilf­reich sein, wenn Sie ver­su­chen, schwan­ger zu wer­den und nach An­halts­punk­ten su­chen, wie lang und re­gel­mäs­sig Ihr Zy­klus ist. Als Ver­hü­tungs-App, d.h. zur Ver­hü­tung ei­ner un­ge­plan­ten Schwan­ger­schaft, sind die durch die App er­rech­ne­ten An­ga­ben nicht aus­rei­chend zu­ver­läs­sig

                              NFP-Apps


                              Apps wie myNFP und INER Cy­cle ba­sie­ren auf der sym­pto­ther­ma­len Me­tho­de. Die Use­rin trägt ihre Ba­sal­t­em­pe­ra­tur, die Be­ob­ach­tun­gen be­züg­lich Zer­vix­schleim und / oder Mut­ter­mund so­wie wei­te­re Be­ob­ach­tun­gen re­gel­mäs­sig ein. Die Aus­wer­tung der Da­ten nimmt sie sel­ber nach den NFP-Re­geln vor.

                              Was sie kön­nen: Die Kur­ven, die eine NFP-An­wen­de­rin sonst auf Pa­pier führt, in ei­ner App zu­sam­men­fas­sen

                              Was sie nicht kön­nen: Die Aus­wer­tung der Da­ten über­neh­men

                              Fa­zit: NFP-Apps ver­ein­fa­chen das Ein­tra­gen von Tem­pe­ra­tur­kur­ven und Be­ob­ach­tun­gen zu den ver­schie­de­nen Kör­per­sym­pto­men. Da­mit die Use­rin die Da­ten rich­tig aus­wer­ten kann, muss sie mit der sym­pto­ther­ma­len Me­tho­de ver­traut sein. 

                              Tem­pe­ra­tur­com­pu­ter


                              Gleich wie bei der Tem­pe­ra­tur­me­tho­de wird täg­lich vor dem Auf­ste­hen die Ba­sal­t­em­pe­ra­tur ge­mes­sen. Aus den ge­spei­cher­ten Da­ten wer­den die frucht­ba­ren Tage er­rech­net. 

                              Was sie kön­nen: Das Ende der frucht­ba­ren Pha­se ziem­lich zu­ver­läs­sig be­stim­men, wenn eine Frau ei­nen sehr re­gel­mäs­si­gen Zy­klus und ei­nen ge­re­gel­ten Ta­ges­ab­lauf hat. 

                              Was sie nicht kön­nen: Den Be­ginn der frucht­ba­ren Pha­se zu­ver­läs­sig vor­aus­sa­gen, un­ter­schei­den, ob ein Tem­pe­ra­tur­an­stieg auf den Ei­sprung oder auf ein an­de­res Er­eig­nis (Schlaf­man­gel, Al­ko­hol­kon­sum, Er­käl­tung,..) zu­rück­zu­füh­ren ist

                              Fa­zit: Die Da­ten wer­den auf Ba­sis der Tem­pe­ra­tur­me­tho­de aus­ge­wer­tet, die Vor­aus­sa­ge der frucht­ba­ren Tage ge­schieht wie bei der Ka­len­der­me­tho­de auf­grund der vor­an­ge­hen­den Zy­klen. Da nur ein ein­zi­ger Wert (die Kör­per­tem­pe­ra­tur) aus­ge­wer­tet wird, kön­nen Be­ginn und Ende der frucht­ba­ren Pha­se nicht zu­ver­läs­sig be­stimmt wer­den. Bei un­re­gel­mäs­si­gen Zy­klen oder Stö­run­gen der Tem­pe­ra­tur­kur­ve durch äus­se­re Ein­flüs­se wie Schlaf­man­gel, Al­ko­hol­kon­sum, etc. zei­gen die Ge­rä­te oft eine un­nö­tig lan­ge frucht­ba­re Pha­se an. 

                              Hor­mon­com­pu­ter


                              Mit­hil­fe von Urin­tests, mit de­nen die Kon­zen­tra­ti­on der im Urin aus­ge­schie­de­nen Hor­mo­ne E3G und LH ge­mes­sen wird, er­rech­net der Com­pu­ter den Be­ginn und das Ende der frucht­ba­ren Pha­se. Im ers­ten Zy­klus wird die Hor­mon­kon­zen­tra­ti­on 16 mal ge­mes­sen, in den wei­te­ren Zy­klen wer­den 8 Mes­sun­gen vor­ge­nom­men. An wel­chen Ta­gen ge­mes­sen wer­den muss, er­rech­net der Com­pu­ter auf­grund der Da­ten der vor­an­ge­hen­den Zy­klen. 

                              Was sie kön­nen: Bei re­gel­mäs­si­gen Zy­klen die frucht­ba­re Pha­se re­la­tiv zu­ver­läs­sig ein­gren­zen

                              Was sie nicht kön­nen: Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten im Zy­klus er­ken­nen und den Zeit­punkt für die Urin­tests ent­spre­chend an­pas­sen

                              Fa­zit: Bei ei­nem re­gel­mäs­si­gen Zy­klus kann die frucht­ba­re Pha­se ziem­lich zu­ver­läs­sig be­stimmt wer­den, ver­schiebt sich je­doch der Ei­sprung nach hin­ten, sind die 8 Urin­tests zu früh an­ge­setzt und der LH-An­stieg wird nicht mehr an­ge­zeigt. Um das Ende der frucht­ba­ren Pha­se zu be­stim­men, muss der Com­pu­ter dann auf die un­zu­ver­läs­si­ge Ka­len­der­me­tho­de zu­rück­grei­fen. Ver­schiebt sich der Ei­sprung nach vor­ne, sind mög­li­cher­wei­se noch kei­ne Urin­tests vor­ge­se­hen, so dass der Be­ginn der frucht­ba­ren Pha­se nicht er­kannt wird. Eine un­ge­plan­te Schwan­ger­schaft lässt sich mit­hil­fe ei­nes Hor­mon­com­pu­ters nicht sehr zu­ver­läs­sig ver­hü­ten. 

                              Sym­pto­ther­ma­ler Com­pu­ter


                              Auch mit die­sem Ge­rät wird je­den Mor­gen die Ba­sal­t­em­pe­ra­tur ge­mes­sen. Die Be­ob­ach­tun­gen der Zer­vix­schleim­be­schaf­fen­heit und des Mut­ter­munds wer­den eben­falls ins Ge­rät ein­ge­ge­ben. Zu­sätz­lich be­steht die Mög­lich­keit, eine LH-Mes­sung vor­zu­neh­men, um die hoch­frucht­ba­re Pha­se zu be­stim­men.

                              Was sie kön­nen: Die frucht­ba­re Pha­se bei re­gel­mäs­si­gen Zy­klen ziem­lich zu­ver­läs­sig ein­gren­zen, die ein­ge­ge­be­nen Da­ten aus­wer­ten, ver­fälsch­te Mes­sun­gen in der Aus­wer­tung aus­klam­mern

                              Was sie nicht kön­nen: Bei sehr lan­gen oder sehr kur­zen Zy­klen, un­re­gel­mäs­si­gen Nacht­ru­he­zei­ten, kur­zen Schlaf­pha­sen so­wie in den Wech­sel­jah­ren eine si­che­re Ver­hü­tung bie­ten

                              Fa­zit: Im Ver­gleich mit Tem­pe­ra­tur- und Hor­mon­com­pu­tern ist ein sym­pto­ther­ma­ler Com­pu­ter zu­ver­läs­si­ger, da er bei der Aus­wer­tung meh­re­re Fak­to­ren be­rück­sich­tigt. Zur Ein­gren­zung der frucht­ba­ren Pha­se muss das Ge­rät über meh­re­re Zy­klen ver­wen­det wer­den. Laut An­ga­ben der Her­stel­ler sind für die An­wen­dung kei­ne ver­tief­ten Kennt­nis­se der sym­pto­ther­ma­len Me­tho­de nö­tig. 

                              Zu­sam­men­fas­send lässt sich sa­gen, dass Apps und Com­pu­ter zwar eine Un­ter­stüt­zung bie­ten kön­nen, wenn Sie na­tür­li­che Fa­mi­li­en­pla­nung an­wen­den. Aber auch das bes­te tech­ni­sche Hilfs­mit­tel kann nicht wis­sen, ob wie­der al­les ge­nau gleich sein wird wie in den be­reits auf­ge­zeich­ne­ten Zy­klen oder ob der Ei­sprung auf sich war­ten lässt. Eine ver­tief­te Aus­ein­an­der­set­zung mit der sym­pto­ther­ma­len Me­tho­de ist also un­be­dingt zu emp­feh­len, da­mit Sie in der Lage sind, die Aus­wer­tung der Tem­pe­ra­tur­kur­ve und der ver­schie­de­nen Kör­per­zei­chen auch ohne tech­ni­sche Un­ter­stüt­zung vor­zu­neh­men. 

                              Letzte Aktualisierung: 07.01.2021, TV

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