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                              Familie und Beruf: Darüber sollten (werdende) Eltern reden

                              Werdende Eltern unterhalten sich am Küchentisch
                              ©
                              iStock

                              Wie sich die Eltern nach der Geburt eines Kindes die Erwerbs- und Hausarbeit teilen, ist von Fall zu Fall ganz unterschiedlich. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass der Dialog über diese Frage schon möglichst früh in der Schwangerschaft beginnt und auch nach der Geburt immer wieder gesucht wird. Eine faire Aufgabenteilung, die es beiden Partnern ermöglicht, sich ihren Fähigkeiten entsprechend in das Gelingen des Familienlebens einzubringen, fällt in der Regel nicht pfannenfertig vom Himmel, sondern muss aktiv gesucht und ausdiskutiert werden. Im Folgenden einige Denkanstösse für diese wichtige Diskussion. 

                              Familie ist nicht ausschliesslich Frauensache


                              Der aktuelle Bericht "Mütter auf dem Arbeitsmarkt" des Bundesamts für Statistik belegt deutlich, was viele auch in ihrem Freundeskreis beobachten: Während die Geburt eines Kindes die berufliche Situation der Mutter stark verändert, bleibt beim Vater (fast) alles beim Alten. Ist das Kind krank, bleibt in vielen Familien die Mutter zu Hause, sind später kranke Angehörige zu pflegen, reduzieren viele Frauen ihr Arbeitspensum erneut. Diese Arbeitsteilung hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Karriereaussichten und die Altersvorsorge der Frau, sie birgt auch Risiken, falls die Partnerschaft zerbricht oder der Mann seine Arbeit verliert. Paare, die eine andere Rollenteilung leben wollen, müssen sich aktiv darum bemühen. Dies ist nicht immer einfach, denn in der Schweiz gibt es weder einen einheitlichen Vaterschaftsurlaub noch eine Elternzeit, die beide Partner unter sich aufteilen können und die Vorbehalte gegen Teilzeit arbeitende Väter sind leider in vielen Firmen gross. Mütter und Väter sollten diese Situation aber nicht einfach hinnehmen, sondern sich aktiv darum bemühen, dass sie sich die Familien- und Erwerbsarbeit so teilen können, wie es ihren Vorstellungen und Fähigkeiten entspricht.

                              Berufspause? Wenn ja, wie lange?


                              Die vierzehn Wochen Mutterschaftsurlaub sind in jedem Fall gegeben, aber wie soll es danach weitergehen? Ein kompletter Berufsausstieg ist nicht empfehlenswert, da es je nach Branche sehr schwierig werden kann, nach mehreren Jahren der Abwesenheit wieder eine Festanstellung zu bekommen. Die vielfältigen Erfahrungen, die frau als Mutter sammelt, sind in der Arbeitswelt leider wenig anerkannt und je nachdem, wie stark sich der Job über die Jahre gewandelt hat, ist es gar nicht so leicht, den Anschluss wieder zu finden. Sofern es die finanzielle Situation zulässt und der Arbeitgeber dazu Hand bietet, ist ein unbezahlter Urlaub im Anschluss an den Mutterschaftsurlaub eine gute Möglichkeit, die Zeit mit dem Baby zu verlängern, ohne gleich ganz aus dem Berufsleben auszusteigen. 

                              Grundsatzfragen klären


                              Bei der Frage, wie es nach der Geburt beruflich weitergehen soll, stehen meistens die praktischen Aspekte im Vordergrund: Ist eine Pensumsreduktion überhaupt möglich? Wie regeln wir die Kinderbetreuung? Wie kommen wir finanziell über die Runden? Die Geburt eines Kindes ist aber auch eine gute Gelegenheit, sich grundlegende Fragen zu stellen: Was brauchen wir, um als Familie glücklich zu sein? Welchen Stellenwert hat materieller Wohlstand für uns? Wie wichtig ist beruflicher Erfolg für uns? Was wollen wir unseren Kindern weitergeben? Was bedeutet es in unseren Augen eine gute Mutter, ein guter Vater zu sein? Ja nachdem, wie die Antworten auf diese Fragen ausfallen, beeinflussen sie den Entscheid, wie die Eltern sich nach der Geburt die Erwerbs- und Familienarbeit aufteilen. 

                              Entscheidungen sind nicht in Stein gemeisselt


                              Manch eine Mutter, die sich für einen vollständigen Berufsausstieg entschieden hat, stellt nach einiger Zeit fest, dass ihr der Job fehlt, während eine andere, die Vollzeit arbeitet, plötzlich den Wunsch hat, das Pensum zu reduzieren, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Es kann schwierig sein, sich einzugestehen, dass die Dinge anders gekommen sind, als man sie sich vor der Geburt vorgestellt hat. Es ist auch nicht in jedem Fall gleich einfach, das Arbeitsmodell den Bedürfnissen entsprechend anzupassen. Dennoch ist es wichtig, diese Anpassungen aktiv zu suchen und umzusetzen, denn die Unzufriedenheit mit der beruflichen Situation wird sich früher oder später auch auf das Familienleben auswirken. 

                              Letzte Aktualisierung: 21.06.2019, TV