Der geplante Kaiserschnitt

Schwangere im Gespräch mit Arzt im Spital

Zu einem geplanten oder primären Kaiserschnitt kommt es immer dann, wenn:

  • die Plazenta den inneren Gebärmutterhals ganz oder teilweise bedeckt (Plazenta praevia).

  • die Pazenta sich vorzeitig ablöst. 

  • das Kind in einer ungünstigen Lage liegt .

  • die Mutter eine vorbestehende Erkrankung hat und damit eine natürliche Geburt zu gefährlich wäre.

  • eine schwere Präeklampsie vorliegt.

  • durch ein vorhergehender Kaiserschnitt die Narbe zu reissen droht.

  • eine frühe Frühgeburt droht und das Baby noch zu schwach für eine vaginale Geburt ist.

  • ein Missverhältnis zwischen der Größe des Kindskopfes und des mütterlichen Beckens besteht.

  • eine Mehrlingsschwangerschaft von mehr als zwei Kindern besteht.

Kaiserschnitt bei Mehrlingen


Bei einer Zwillingsschwangerschaft kann - wenn auch selten - der erste Zwilling, wenn er in Schädellage liegt, spontan und der zweite (z.B. bei schlechten Herztönen) per Kaiserschnitt geboren werden. Wenn eines der Kinder oder beide Kinder sehr klein oder auch sehr unterschiedlich im Gewicht sind, ist ein vorausgeplanter Kaiserschnitt für beide Kinder schonender. Bei höhergradigen Mehrlingen wird von vornherein ein Kaiserschnitt empfohlen.

Kaiserschnitt bei Beckenendlage


Umstritten ist die Frage, ob ein geplanter Kaiserschnitt bei der Beckened- oder Steisslage berechtigt ist. Zwar sollte zum Beispiel mit einer äusseren Wendung versucht werden, das Kind in die richtige Position zu bringen und geübte Geburtshelfer können eine vaginale Geburt auch aus Beckenendlage erfolgreich leiten. Dennoch ziehen viele Geburtshelfer inzwischen die einfachere Schnittentbindung vor, um von vorneherein mögliche Komplikationen - und damit Klagen der Eltern - auszuschliessen.

Der richtige Zeitpunkt für einen Kaiserschnitt


Den idealen Zeitpunkt für einen geplanten Kaiserschnitt kann man nicht so einfach bestimmen, er ist auf jeden Fall abhängig von der gesundheitlichen Situation der werdenden Mutter und des ungeborenen Babys. Geht es dem Kind gut und ist der Grund für einen Kaiserschnitt zum Beispiel ein zu enges Becken, eine ungünstige Kindslage wie die Beckenendlage oder mehrere vorherige Kaiserschnittentbindungen, dann wird in der Regel bis in die 39. Schwangerschaftswoche (38 vollendete Wochen) abgewartet. Ist das Baby bei nicht mehr aufzuhaltenden Wehen noch relativ unreif (vor der 28. Schwangerschaftswoche), wird ein Kaiserschnitt durchgeführt, um das Kind zu schonen.

Grundsätzlich ist ein Kaiserschnitt mit den geringsten Risiken verbunden, wenn die Wehen noch nicht spontan begonnen haben. Andererseits hat das Neugeborene aber umso weniger Anpassungsschwierigkeiten (Atmung, Temperaturregelung) an das Leben ausserhalb der Gebärmutter, je länger die Schwangerschaft dauert.

Aus der Forschung


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