Warum ist ein zu hoher Blutdruck in der Schwangerschaft gefährlich?

Zu hoch ist der Blutdruck in der Schwangerschaft, wenn der systolische Druck über 140 mmHg und der diastolische Druck über 90 mmHg liegt (Hypertonie). Aber auch tiefere Werte können schon verdächtig sein, wenn der Blutdruck vor der Schwangerschaft eher niedrig war. Meist entsteht ein leichter Bluthochdruck erst im letzten Schwangerschaftsdrittel. Bei guter Kontrolle reicht in leichten Fällen körperliche Ruhe zur Behandlung aus. Nach der Geburt normalisiert sich der Blutdruck wieder. Allerdings entwickeln diese Frauen oft viele Jahre später eine behandlungsbedürftige chronische Hypertonie.

Ein Hypertonus, der nicht richtig behandelt wird, ist für Mutter und Kind gefährlich. Durch die verengten Blutgefässe ist die Durchblutung wichtiger Organe, z.B. der Plazenta, verschlechtert. Die Kinder hochdruckkranker Frauen sind bei der Geburt deshalb oft untergewichtig. Häufig werden sie auch zu früh geboren. Zusätzlich können sich Komplikationen wie eine Präeklampsie (Gestose) oder sogar Eklampsie, Gerinnungsstörungen wie das HELLP-Syndrom und gefährliche Blutungen entwickeln.

In schweren Fällen von Bluthochdruck ist eine medikamentöse Behandlung angebracht. Die Schwangere muss lernen, ihren Blutdruck selbst zu messen. Mit regelmässigen Ultraschalluntersuchungen kann Ihr Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin das fetale Wachstum überwachen. Wenn die fetalen Lungen reif genug sind, sollte die Geburt bereits in der 38. SSW oder früher eingeleitet werden.

Letzte Aktualisierung: 28.10.2019, BH