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                              Die 10 häu­figs­ten All­er­gie-Irr­tü­mer

                              Über All­er­gi­en kur­sie­ren vie­le Irr­tü­mer. Wo ist et­was Wah­res dran und was ist nicht rich­tig?

                              Kind streichelt Hund
                              ©
                              GettyImages

                              Vor Jah­ren ver­such­te man noch, Ba­bys so lan­ge wie mög­lich vor po­ten­ti­el­len All­er­gie­aus­lö­sern wie Erd­nüs­sen, Ei­ern, Kuh­milch oder Fisch zu schüt­zen. Heu­te geht man da­von aus, dass ein lang­sa­mes Ge­wöh­nen an die Um­welt schon im ers­ten Le­bens­jahr wich­tig ist.

                              Ein Um­den­ken hat auch bei an­de­ren gän­gi­gen Emp­feh­lun­gen und plau­si­bel klin­gen­den Rat­schlä­gen ein­ge­setzt. Irr­tü­mer ent­ste­hen, wenn et­was ein­leuch­tend klingt, aber nicht im­mer ist das auch rich­tig. Hier zehn ty­pi­sche fal­sche Aus­sa­gen zum The­ma All­er­gi­en:

                              1. Müt­ter müs­sen zur All­er­gie­vor­beu­gung auf be­stimm­te Le­bens­mit­tel ver­zich­ten.


                              Schwan­ge­re und stil­len­de Müt­ter müs­sen be­stimm­te Le­bens­mit­tel nicht weg­las­sen, um All­er­gi­en bei ih­rem Kind vor­zu­beu­gen. Dar­in sind sich alle Fach­leu­te, die sich mit der All­er­gie­ent­ste­hung und ih­ren Ein­fluss­fak­to­ren aus­ein­an­der­ge­setzt ha­ben, ei­nig. Äl­te­re Emp­feh­lun­gen rie­ten zum Ver­zicht auf häu­fi­ge All­er­gie­aus­lö­ser wie Milch, Ei, Fisch oder Soja. Wie man heu­te weiss, ist das je­doch nicht mehr nö­tig.

                              Müt­ter tun sich und ih­rem Kind et­was Gu­tes, wenn sie ab­wechs­lungs­reich und aus­ge­wo­gen es­sen, und zwar aus drei wich­ti­gen Grün­den: Für die Mut­ter gibt es kei­ne Ent­beh­run­gen, Mut­ter und Kind wer­den mit al­len wich­ti­gen Nähr­stof­fen ver­sorgt und das kind­li­che Im­mun­sys­tem kommt über die Na­bel­schnur oder die Mut­ter­milch mit ge­rin­gen Men­gen mög­li­cher All­er­gie­aus­lö­ser in Kon­takt, kann sich so sanft dar­an ge­wöh­nen, ohne all­er­gisch zu re­agie­ren.

                              2. All­er­gie­ge­fähr­de­te Ba­bys soll­ten so lan­ge wie mög­lich ge­stillt wer­den.


                              Mut­ter­milch ist in der ers­ten Zeit die bes­te Nah­rung für Ba­bys. Mehr brau­chen sie nicht, ganz gleich, ob sie all­er­gie­ge­fähr­det sind oder nicht.

                              Je nach dem Ver­lan­gen des Ba­bys kann ab Be­ginn des 5. Mo­nats mit dem Füt­tern wei­te­rer Le­bens­mit­tel be­gon­nen wer­den. So ge­wöhnt sich das kind­li­che Im­mun­sys­tem an neue Le­bens­mit­tel. Die Um­stel­lung kann lang­sam und ent­spre­chend den Be­dürf­nis­sen von Mut­ter und Kind ge­sche­hen, dar­um ist es emp­feh­lens­wert, dem Baby ne­ben Brei – der so­ge­nann­ten Bei­kost – wei­ter­hin Mut­ter­milch zu ge­ben. Das ver­bes­sert die Ver­träg­lich­keit neu­er Le­bens­mit­tel.

                              Spä­tes­tens mit Be­ginn des 7. Mo­nats soll­te der ers­te Brei auf dem Spei­se­plan ste­hen, um das Baby aus­rei­chend zu ver­sor­gen.

                              3. Kuh­milch, Wei­zen und Fisch sind im ers­ten Le­bens­jahr tabu für all­er­gie­ge­fähr­de­te Ba­bys.


                              Es ist gut, wenn Ba­bys schon im ers­ten Jahr mög­li­che all­er­gie­aus­lö­sen­de Le­bens­mit­tel ken­nen­ler­nen. Das gilt auch für all­er­gie­ge­fähr­de­te Ba­bys. Ab dem Be­ginn des 7. Le­bens­mo­nats dür­fen des­we­gen Schritt für Schritt und nach den Be­dürf­nis­sen des Ba­bys Kuh­milch, Wei­zen oder Fisch ein­ge­führt wer­den.

                              Be­son­ders bei Ge­trei­de ist es so­gar sinn­voll, zwi­schen dem 5. und 7. Mo­nat mit klei­nen Men­gen zu be­gin­nen. Da­mit kann die Wahr­schein­lich­keit ge­senkt wer­den, dass ein Baby eine Un­ver­träg­lich­keit ge­gen­über dem Wei­zen­ei­weiss Glu­ten ent­wi­ckelt. Das gilt be­son­ders, wenn das Baby da­ne­ben noch Mut­ter­milch be­kommt und Fa­mi­li­en­mit­glie­der an Zölia­kie lei­den.

                              4. Rüeb­li sind für all­er­gie­ge­fähr­de­te Ba­bys nicht ge­eig­net.


                              Im Ge­gen­teil: Rüeb­li ent­hal­ten vie­le wich­ti­ge Nähr­stof­fe und sind als ers­te fes­te Nah­rung für alle Ba­bys gut ge­eig­net. Ba­bys mö­gen ih­ren süss­li­chen Ge­schmack meist ger­ne. Sie lö­sen nur in Aus­nah­me­fäl­len All­er­gi­en aus.

                              Wo­her kommt der Irr­tum, dass Möh­ren nicht ge­eig­net sind? Rüeb­li sind oft das ers­te Le­bens­mit­tel, das Ba­bys nach der Mut­ter- oder Säug­lings­milch be­kom­men. Das kind­li­che Ver­dau­ungs­sys­tem hat bei der Um­stel­lung von Milch auf Brei viel zu leis­ten und am An­fang kön­nen da­bei ei­ni­ge Schwie­rig­kei­ten auf­tre­ten. El­tern ha­ben dar­um manch­mal den Ver­dacht, dass Rüeb­li der Aus­lö­ser für alle Re­ak­tio­nen in die­ser Um­stel­lungs­pha­se sei­en. Zum Bei­spiel wir­ken Rüeb­li bei Säug­lin­gen stuhl­fes­ti­gend. Falls ab und zu Ver­stop­fun­gen auf­tre­ten, hat das je­doch nichts mit ei­ner All­er­gie zu tun.

                              Man­che El­tern ma­chen sich auch Ge­dan­ken, weil vie­le Pol­len­all­er­gi­ker kei­ne ro­hen Rüeb­li ver­tra­gen. Was vie­le nicht wis­sen: Ge­kocht (wie zum Bei­spiel in Ba­by­brei) sind Ka­rot­ten für All­er­gi­ker kein Pro­blem, denn beim Er­hit­zen ver­lie­ren sie ihre all­er­ge­ne Wir­kung.

                              5. Fell­tra­gen­de Tie­re im Haus soll­ten vor­sorg­lich ab­ge­schafft wer­den.


                              Grund­sätz­lich müs­sen Haus­tie­re nicht ab­ge­schafft wer­den, wenn ein Baby un­ter­wegs ist. Fest steht al­ler­dings, dass all­er­gie­ge­fähr­de­te Säug­lin­ge in ei­ner kat­zen­frei­en Um­ge­bung bes­ser auf­ge­ho­ben sind. Hun­de gel­ten als nicht pro­ble­ma­tisch.

                              6. Pas­siv­rau­chen der Mut­ter ist nicht pro­ble­ma­tisch.


                              Ta­bak­rauch zu mei­den, ist eine wich­ti­ge Mass­nah­me für die Vor­beu­gung von All­er­gi­en. Das gilt auch für das Pas­siv­rau­chen der Mut­ter. Eine rauch­freie Um­ge­bung in der Schwan­ger­schaft und in der Still­zeit ver­bes­sert die Start­be­din­gun­gen ei­nes Kin­des deut­lich.

                              7. Imp­fen löst All­er­gi­en beim Säug­ling aus.


                              Man­che El­tern fürch­ten, Imp­fun­gen wür­den das Im­mun­sys­tem von Säug­lin­gen über­las­ten und des­halb All­er­gi­en aus­lö­sen. Das stimmt je­doch nicht, wie zahl­rei­che Stu­di­en be­stä­ti­gen. Des­we­gen ist es sehr wich­tig, auch all­er­gie­ge­fähr­de­te Säug­lin­ge imp­fen zu las­sen.

                              8. Wenn ich bei der All­er­gie­vor­beu­gung al­les rich­tig ma­che, be­kommt mein Baby ganz si­cher kei­ne All­er­gie.


                              Ei­nen hun­dert­pro­zen­ti­gen Schutz gibt es lei­der nicht. Denn bei der Ent­ste­hung von All­er­gi­en spie­len letzt­lich die Erb­an­la­gen in der Fa­mi­lie die gröss­te Rol­le. Ei­ni­ge Mass­nah­men kön­nen je­doch dazu bei­tra­gen, dass Ba­bys sel­te­ner All­er­gi­en be­kom­men. Lässt sich eine All­er­gie nicht ver­hin­dern, leis­ten die­se Mass­nah­men trotz­dem ei­nen wich­ti­gen Bei­trag: Sie kön­nen hel­fen, den Zeit­punkt des All­er­gie­aus­bruchs zu ver­zö­gern und die Be­schwer­den zu mil­dern.

                              Wer sich also an die Emp­feh­lun­gen hält, hat al­les rich­tig ge­macht, auch wenn sich eine All­er­gie ent­wi­ckelt.

                              9. Zie­gen- oder Stu­ten­milch schüt­zen Ba­bys vor All­er­gi­en.


                              Das Ei­weiss aus Kuh­milch ist in der Re­gel das ers­te frem­de Ei­weiss, wel­ches Ba­bys ken­nen­ler­nen. Da man­che Säug­lin­ge all­er­gisch dar­auf re­agie­ren, mag die An­nah­me na­he­lie­gen, dass Zie­gen- oder Stu­ten­milch für die Er­näh­rung von Ba­bys bes­ser ge­eig­net sein müss­te. Doch auch Zie­gen­milch und Stu­ten­milch kön­nen All­er­gi­en aus­lö­sen, weil ihr Ei­weiss dem von Kuh­milch äh­nelt. 

                              Aus meh­re­ren Grün­den ist es nicht sinn­voll, Säug­lin­ge mit art­frem­den Mil­chen wie z.B. Zie­gen-, Schafs-, Esel- oder Stu­ten­milch zu füt­tern. Auch Frisch­korn­milch, Man­del­milch oder Reis­milch sind für Säug­lin­ge auf gar kei­nen Fall ge­eig­net. Je nach Re­zept ist der Pro­te­in­ge­halt zu hoch oder zu ge­ring und/oder die Pro­te­in­qua­li­tät un­zu­rei­chend, was die noch un­rei­fen Nie­ren des Ba­bys über­for­dert. Aus­ser­dem be­stehen Män­gel in der Vit­amin- und Mi­ne­ral­stoff­zu­sam­men­set­zung:  Zie­gen­milch ent­hält z.B. viel zu we­nig Fol­säu­re und Vit­amin B12. Der Fett­ge­halt in Zie­gen­milch ist zu hoch, in Stu­ten­milch da­ge­gen zu nied­rig. Bei Säug­lin­gen, die auf die­se Wei­se er­nährt wer­den, sind nicht mehr zu be­he­ben­de Man­gel­er­schei­nun­gen und Ent­wick­lungs­stö­run­gen kei­ne Sel­ten­heit.

                              Säug­lings­nah­rung auf So­ja­ba­sis wird we­gen der ös­tro­gen­ar­ti­gen In­halts­stof­fe nicht emp­foh­len, kann aber in spe­zi­el­len Fäl­len (nach­ge­wie­se­ne Lak­to­se­un­ver­träg­lich­keit oder streng ve­ge­ta­ri­sche El­tern) eine mög­li­che Al­ter­na­ti­ve sein. Al­ler­dings ent­wi­ckeln ca. 10% der Säug­lin­ge mit Kuh­milch­pro­te­in-All­er­gie auch eine All­er­gie ge­gen­über So­ja­pro­te­in.

                              Fa­zit: Wenn in der Fa­mi­lie schon All­er­gi­en be­kannt sind, ist so­ge­nann­te HA-Nah­rung der bes­te Mut­ter­milch­er­satz für Ba­bys. Und wenn ein Baby be­reits all­er­gisch auf Kuh­milch­ei­weiss re­agiert, be­kommt es am bes­ten eine stark hy­dro­ly­sier­te Spe­zi­al­nah­rung.

                              10. All­er­gie­vor­beu­gung macht nur für all­er­gie­ge­fähr­de­te Ba­bys Sinn.


                              Grund­sätz­lich kann je­des Baby eine All­er­gie ent­wi­ckeln. Das gilt auch für Ba­bys aus bis bis­her all­er­gie­frei­en Fa­mi­li­en. Von ih­nen ent­wi­ckelt im­mer­hin noch je­des sechs­te bis sieb­te Baby im Lau­fe sei­nes Le­bens eine All­er­gie.
                              Wer die Emp­feh­lun­gen zur Vor­beu­gung ernst nimmt und die we­ni­gen ein­fa­chen Mass­nah­men um­setzt, senkt nicht nur das All­er­gie­ri­si­ko. El­tern för­dern da­mit auch ins­ge­samt eine ge­sun­de Ent­wick­lung ih­res Ba­bys.

                              Aus der For­schung


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