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                              Schup­pen­flech­te (Pso­ria­sis) bei Kin­dern

                              Über die Ur­sa­chen, die Sym­pto­me, den Ver­lauf und die Be­hand­lung der Pso­ria­sis im Kin­des­al­ter.

                              kratzt sich am Ellebogen
                              ©
                              iStock

                              Die Pso­ria­sis ist eine erb­li­che, ent­zünd­li­che Haut­krank­heit, die bei je­dem zwei­ten bis drit­ten Pa­ti­en­ten schon im Kin­des­al­ter be­ginnt. Je nach Al­ter ist bis zu 1 % al­ler Kin­der be­trof­fen. Häu­fig gibt es schon Er­krank­te in der Fa­mi­lie: Sind bei­de El­tern­tei­le be­trof­fen, liegt das Er­kran­kungs­ri­si­ko bei 65%, ist nur ein El­tern­teil be­trof­fen, bei 28%.

                              Die Ur­sa­che ei­ner Schup­pen­flech­te


                              Die Ur­sa­che ist nicht end­gül­tig ge­klärt. So­wohl eine Fehl­funk­ti­on der Haut als auch eine ver­än­der­te Im­mun­ab­wehr schei­nen eine Rol­le zu spie­len. Die be­trof­fe­nen Kin­der ha­ben ins­ge­samt etwa dop­pelt so häu­fig wie ge­sun­de Al­ters­ge­nos­sen wei­te­re ge­sund­heit­li­che Pro­ble­me wie rheu­ma­toi­de und ent­zünd­li­che Ar­thri­tis, chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen wie Mor­bus Crohn, Herz­lei­den, Blut­hoch­druck oder psy­chi­sche Stö­run­gen (De­pres­sio­nen, Angst- und Such­ter­kran­kun­gen) und ent­wi­ckeln in der Fol­ge von Über­ge­wicht und Stoff­wech­sel­stö­run­gen auch leich­ter eine so­ge­nann­te nicht­al­ko­ho­li­sche Fett­le­ber (NAFLD). Durch re­gel­mäs­si­ge Un­ter­su­chun­gen kann die­sen Ri­si­ko­fak­to­ren vor­ge­beugt wer­den.

                              Auf­grund des er­höh­ten Ri­si­kos für Blut­hoch­druck soll­te der Blut­druck bei be­trof­fe­nen Kin­dern ab etwa drei Jah­ren re­gel­mäs­sig kon­trol­liert wer­den. Ame­ri­ka­ni­sche Ex­per­ten emp­feh­len aus­ser­dem, zwi­schen dem neun­ten und elf­ten so­wie zwi­schen dem 17. und 21. Le­bens­al­ter den Fett­stoff­wech­sel zu über­prü­fen. Bei über­ge­wich­ti­gen Kin­dern mit Schup­pen­flech­te ist den For­schern zu­fol­ge auch alle drei Jah­re ein Zu­cker­test sinn­voll.

                              Die Sym­pto­me ei­ner Pso­ria­sis


                              Bei der Schup­pen­flech­te er­neu­ern sich die Zel­len der obers­ten Haut­schicht nicht wie nor­ma­ler­wei­se alle 28 Tage, son­dern alle 4-7 Tage. Die Haut­zel­len kön­nen sich nicht rich­tig ent­wi­ckeln und la­gern sich als Schup­pen ab. Die­se sind grös­ser oder klei­ner, rund und scharf um­ran­det, weiss­lich oder silb­rig-ro­sig, und be­fin­den sich vor­wie­gend an den El­len­bo­gen oder Kni­en, auf dem be­haar­ten Kopf, auch am Rumpf (Bauch­na­bel), Steiss­bein und vie­len an­de­ren Kör­per­stel­len. Dar­un­ter liegt ge­rö­te­te Haut. Manch­mal ju­cken die be­trof­fe­nen Stel­len. Die Er­schei­nun­gen im Ge­sichts­be­reich tre­ten bei Kin­dern häu­fi­ger als bei Er­wach­se­nen auf. Ty­pisch sind auch die Na­gel­ver­än­de­run­gen: gelb-bräun­li­che Ver­fär­bun­gen (Öl­fle­cken­nä­gel), rund­li­che Del­len (Tüp­fel­nä­gel) oder Ver­di­ckun­gen mit Zer­stö­rung der Na­gel­plat­te (Krü­mel­nä­gel).

                              Bei Kin­dern un­ter zwei Jah­ren ist der Pso­ria­sis-Aus­schlag im Win­del­be­reich am häu­figs­ten und kann mit ei­ner Win­del­der­ma­ti­tis ver­wech­selt wer­den. Hier ste­hen die Chan­cen auf Hei­lung gut, näm­lich bei etwa 80%.

                              Dia­gno­se­stel­lung und Ver­lauf der Schup­pen­flech­te


                              Die Dia­gno­se wird in der Re­gel vom Haut­arzt ge­stellt. Eine Schup­pe wird mit dem Fin­ger ab­ge­kratzt. Da­bei ach­tet man auf das ker­zen­wachs­ähn­li­che Aus­se­hen nach dem Ab­krat­zen so­wie auf zu­rück­blei­ben­de Blut­punk­te.

                              Die Schup­pen­flech­te ver­läuft in un­ter­schied­li­chen Schü­ben. Sie kann über Wo­chen, Mo­na­te und län­ger weit­ge­hend ru­hen, wo­bei sich dann an ei­ni­gen be­vor­zug­ten Stel­len klei­ne Schup­pen­be­zir­ke hal­ten. Zu an­de­ren Zei­ten kommt es über­ra­schend zu ei­nem Aus­brei­ten der Schup­pen auf vor­her nicht be­fal­le­nen Stel­len. Aus­lö­ser schei­nen In­fek­tio­nen, Ver­let­zun­gen, Nah­rungs­mit­tel, see­li­sche Be­las­tun­gen und Stress und be­stimm­te Me­di­ka­men­te zu sein.

                              Die Be­hand­lung der Pso­ria­sis


                              Es gibt lei­der noch kei­ne Be­hand­lung, mit der die Pso­ria­sis voll­kom­men aus­heilt. Ein be­trof­fe­nes Kind wird also sein gan­zes Le­ben mit die­ser Er­kran­kung zu­recht­kom­men müs­sen. Da­bei wird die The­ra­pie sehr in­di­vi­du­ell im­mer wie­der den neu­en Ge­ge­ben­hei­ten und dem Al­ter an­ge­passt.

                              Die Ba­sis­the­ra­pie der Pso­ria­sis be­steht vor al­lem aus täg­li­chem Ein­cre­men mit rück­fet­ten­den Cremes, milch­säu­re­hal­ti­gen Bä­dern und - ab dem Vor­schul­al­ter –  harn­stoff­hal­ti­gen Emul­sio­nen, be­gin­nend in ei­ner Kon­zen­tra­ti­on von 3%, bei äl­te­ren Kin­dern mit 5 bis 10%. Bei Säug­lin­gen und Klein­kin­dern muss auf Harn­stoff ver­zich­tet wer­den, weil er auf der Haut brennt. Manch­mal hilft auch ein Bad mit Gerb­säu­re, Schmier­sei­fe oder Bä­cker­he­fe.

                              Mit­tel zur äus­ser­li­chen An­wen­dung (Sa­li­cyl­öl oder -va­se­li­ne) wei­chen die di­cken Schup­pen auf, so dass sie vor­sich­tig ab­ge­wa­schen wer­den kön­nen. Nur so kön­nen wei­te­re Wirk­stof­fe in die Haut ge­lan­gen. Nicht krat­zen oder rei­ben! Mit­tel wie Ci­gno­lin, Pso­ra­len, Vit­amin-D3-Prä­pa­ra­te, Im­mun­sup­pres­si­va oder Kor­ti­son – nö­ti­gen­falls un­ter Ver­bän­den – sind ei­nen Ver­such wert.

                              Bei star­kem Juck­reiz kom­men An­ti­hist­ami­ni­ka zum Ein­satz. Bei äl­te­ren Kin­dern (ab 12 Jah­ren) hat sich die PUVA-The­ra­pie (Pso­ra­len bzw. teer­hal­ti­ge Prä­pa­ra­te und UV-A), evtl. in Kom­bi­na­ti­on mit Salz­bä­dern be­währt. Son­nen­licht und Be­strah­lung mit Schmal­spek­trum-Ul­tra­vio­lett­licht (UVB) wir­ken sich güns­tig aus. Auch die Kli­ma­the­ra­pie (Mee­res­kli­ma, z.B. To­tes Meer, und Hoch­ge­bir­ge) ist für je­des Al­ter un­be­denk­lich und oft sehr wirk­sam, wenn auch nicht lan­ge an­hal­tend.

                              Nur sel­ten wer­den im Kin­des­al­ter Me­di­ka­men­te (dann v.a. Kor­ti­kos­te­roi­de, sehr sel­ten Me­tho­trex­at oder Cy­clo­spo­rin) in­ner­lich ver­ab­reicht. Ins­ge­samt ist die me­di­ka­men­tö­se The­ra­pie schwie­rig, weil ein Teil der Sub­stan­zen für das Säug­lings- und Klein­kind­al­ter nicht zu­ge­las­sen ist.

                              In den letz­ten Jah­ren ist viel Hoff­nung in sog. „Bio­lo­gics“ (bio- bzw. gen­tech­no­lo­gisch her­ge­stell­te Ei­weis­se) ge­setzt wor­den, die ge­zielt das Im­mun­sys­tem be­ein­flus­sen. Bei Kin­dern sind sie je­doch noch nicht zu­ge­las­sen.

                              Hat ein Kind mit Pso­ria­sis häu­fig Strep­to­kok­ken­in­fek­te (z.B. Hals­ent­zün­dun­gen), wird meist vor­beu­gend ein An­ti­bio­ti­kum ein­ge­setzt, weil die­se of­fen­sicht­lich neue Schü­be aus­lö­sen. Bei chro­ni­schen Man­del­ent­zün­dun­gen (Ton­sil­li­tis) wird die Ent­fer­nung der Gau­men­man­deln dis­ku­tiert.

                              Letzte Aktualisierung: 23.01.2020, BH

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