Homöopathie in der Geburtshilfe
Die Homöopathie hat in vielen Geburtskliniken Einzug gefunden. Ob zu recht oder nicht, zumindest wird einigen homöopathischen Mitteln eine positive und hilfreiche Wirkung bei Schmerzen und Unwohlsein während des Geburtsgeschehens zugeschrieben, ohne dass schädliche Nebenwirkungen in Kauf genommen werden müssen.
Die Homöopathie geht von Körper, Geist und Seele als Gesamtbild des Organismus aus. Sie beruht auf der Erkenntnis von Samuel Hahnemann (Arzt, Apotheker und Chemiker des 18. Jahrhunderts), Gleiches mit Gleichem heilen zu können. Das bedeutet, man setzt als Heilmittel denselben Stoff ein, welcher bei einem Gesunden die zu behandelnde Störung (Krankheit) hervorruft, nur in winzig kleinen Konzentrationen. Der genaue Wirkungsmechanismus ist bis heute ungeklärt und lässt deshalb die Meinungen bezüglich des Nutzens dieser Methode auseinander gehen. Die Arzneimittel werden aus verschiedenen Grundstoffen gewonnen und nach einem speziellen Verfahren verdünnt. Es gibt sie in Form von Kügelchen (Globuli), Tropfen und Cremes.
Das Angebot an homöopathischen Mitteln ist ausserordentlich gross. Es gibt weit über tausend homöopathische Mittel, die bei Schwangerschaft und Geburt eingesetzt werden können. Welches Arzneimittel wann gegeben wird, ist abhängig vom Erscheinungsbild der jeweiligen Störung. Deshalb ist es manchmal recht schwierig das richtige Mittel zu finden. Auf jeden Fall ist es ratsam, sich an einen Homöopathen oder Ihre homöopathisch geschulte Hebamme zu wenden, die Sie beraten und Ihnen das passende Mittel zusammenstellen können.
Häufig verwendet werden sowohl zur Geburtsvorbereitung als auch zur Geburt Caulophyllum = Frauenwurzel (D4), Pulsatilla = Kuhschelle oder Küchenschelle (D6), Gelsemium (D4) und Belladonna (D6), die beiden letzteren v.a. zur Unterstützung der Wehentätigkeit.
Bach-Blüten-Essenzen können ebenfalls wirksam sein. Die aus Blüten, dem vitalsten Teil der Pflanzen, hergestellten Tropfen sollen die vitalen Kräfte der Frau stärken und sie den Wehenschmerz leichter ertragen lassen.