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                              Juck­reiz im In­tim­be­reich

                              Al­les über die Ur­sa­chen, Be­hand­lung und wie Sie dem un­an­ge­neh­men Juck­reiz in der In­tim­zo­ne vor­beu­gen kön­nen.

                              Frau im Kleid
                              ©
                              GettyImages

                              Juckt oder brennt es im In­tim­be­reich, spre­chen die meis­ten Men­schen nur un­gern dar­über. In al­ler Re­gel ist der Juck­reiz harm­los, wenn er durch eine fal­sche In­tim­pfle­ge ver­ur­sacht wird. Weil aber auch Krank­hei­ten da­hin­ter­ste­cken kön­nen, soll­te die Ur­sa­che im­mer ab­ge­klärt wer­den.

                              Ur­sa­chen für Juck­reiz im In­tim­be­reich


                              Häu­fig fol­gen Be­trof­fe­ne ei­nem Im­puls und krat­zen oder rei­ben sich an der ju­cken­den Stel­le. Nicht sel­ten ver­schlim­mert sich da­durch die Si­tua­ti­on und wird so­gar zur Qual, vor al­lem dann, wenn man sich in der Öf­fent­lich­keit be­wegt.

                              Die Ur­sa­chen für den Juck­reiz sind viel­fäl­tig:

                              • Über­trie­be­ne und fal­sche In­tim­pfle­ge: wenn die Wasch­rich­tung nicht von vorn nach hin­ten – von der Sym­phy­se zum Anus – oder die In­tim­pfle­ge zu häu­fig durch­ge­führt wird.

                              • Haut­rei­zung: Es wer­den Sei­fen, Wasch­lo­tio­nen, Feucht­tü­cher oder In­timsprays be­nutzt. Ent­hal­ten die­se zum Bei­spiel par­fü­mier­te Zu­satz­stof­fe, kann es zu all­er­gi­schen Re­ak­tio­nen kom­men. 

                              • In­fek­tio­nen: Eine häu­fi­ge Ur­sa­che sind va­gi­na­le In­fek­tio­nen in Form ei­nes Schei­den­pil­zes. Aber auch bak­te­ri­el­le oder vi­ra­le In­fek­te, wie zum Bei­spiel ein Ge­ni­tal­her­pes, sind mög­lich. Oft han­delt es sich um eine bak­te­ri­el­le Va­gi­no­se.

                              • Schei­den­tro­cken­heit: Schwan­ger­schaft oder die Wech­sel­jah­re be­ein­flus­sen die va­gi­na­len Schleim­häu­te ne­ga­tiv und kön­nen sie aus­trock­nen. 

                              • Häu­fi­ges Sit­zen: Die sit­zen­de Kör­per­hal­tung mit über­ein­an­der­ge­schla­ge­nen Bei­nen und das Tra­gen von eng an­lie­gen­der Klei­dung för­dert ein über­wärm­tes und feuch­tes Mi­lieu im In­tim­be­reich. 

                              • Krank­hei­ten: Stoff­wech­sel-, Haut- oder Au­to­im­mun­erkran­kun­gen ver­ur­sa­chen nicht sel­ten Ver­än­de­run­gen der va­gi­na­len Schleim­häu­te. Auch eine Schup­pen­flech­te kann dazu füh­ren.

                              • Ein­ge­wach­se­ne Haa­re: Wur­de eine In­tim­ra­sur durch­ge­führt, kann es pas­sie­ren, dass an die­ser Stel­le Haa­re ein­wach­sen. Ne­ben Rö­tun­gen kann dies auch Juck­reiz ver­ur­sa­chen. 

                              • Psy­che: Psy­chi­sche Ur­sa­chen kön­nen ein Ju­cken im In­tim­be­reich be­din­gen.

                              • Me­di­ka­men­te: Ge­wis­se Arz­nei­mit­tel kön­nen als Ne­ben­wir­kun­gen ei­nen Juck­reiz oder ein Bren­nen im In­tim­be­reich ver­ur­sa­chen. Zum Bei­spiel wird durch die Ein­nah­me von Ös­tro­gen bei der An­ti­ba­by­pil­le, be­son­ders der Mi­kro­pil­le, die kör­per­ei­ge­ne Pro­duk­ti­on von Ös­tro­gen her­ab­ge­setzt. Weil Ös­tro­gen in der Mi­kro­pil­le aber nur in klei­ner Do­sis vor­kommt, kann es zu ei­nem Ös­tro­gen­man­gel kom­men. Dies wie­der­um be­wirkt, dass das Ge­we­be im In­tim­be­reich schlech­ter durch­blu­tet ist und die Schleim­haut ab­ge­baut wird.

                              So beu­gen Sie dem Juck­reiz im In­tim­be­reich vor


                              Wir tun im All­tag schnell Din­ge, die sich nach­tei­lig auf den In­tim­be­reich aus­wir­ken, oft ohne uns des­sen be­wusst zu sein. Da­mit ein läs­ti­ger Juck­reiz gar nicht erst ent­steht, kön­nen Sie fol­gen­der­mas­sen vor­beu­gen:

                              • Wi­schen Sie sich nach dem Toi­let­ten­gang und bei der In­tim­pfle­ge von vorn nach hin­ten ab.

                              • Be­nut­zen Sie kein feuch­tes Toi­let­ten­pa­pier, ver­zich­ten Sie auf Sli­pein­la­gen und ver­wen­den Sie für die Mens­trua­ti­ons­blu­tung be­vor­zugt Bin­den statt Tam­pons. Wa­schen Sie aus­ser­dem wäh­rend der Mens­trua­ti­on auch vor dem Toi­let­ten­gang die Hän­de, um die ge­schwäch­te Schei­den­flo­ra zu schüt­zen.

                              • Wa­schen Sie den In­tim­be­reich zwei­mal am Tag mit lau­war­mem Was­ser. Möch­ten Sie ein Pfle­ge­pro­dukt be­nut­zen, ach­ten Sie dar­auf, dass es sich um ein In­tim­pfle­ge­pro­dukt han­delt. Es soll­te sei­fen- und par­füm­frei und der pH-Wert nicht neu­tral, son­dern eher sau­er (ca. pH 5) sein. Alle gän­gi­gen In­tim­wasch­pro­duk­te ha­ben ei­nen pH von etwa 4.5 bis 5.5.

                              • Tra­gen Sie at­mungs­ak­ti­ve Un­ter­wä­sche aus Baum­woll­fa­sern. Wech­seln Sie die­se täg­lich und wa­schen Sie sie bei min­des­tens 60 Grad.

                              • Im In­tim­be­reich be­nutz­te Hand­tü­cher und Wasch­lap­pen soll­ten alle zwei Tage ge­wech­selt und in die Koch­wä­sche ge­ge­ben wer­den.

                              • Be­ach­ten Sie die Re­geln zur Se­xu­al­hy­gie­ne: Wech­seln Sie nicht schutz­los zwi­schen Anal- und Va­gi­nal­sex, ge­hen Sie nach un­ge­schütz­tem Ge­schlechts­ver­kehr so­fort zur Toi­let­te und ver­mei­den Sie One-Night-Stands. Kon­do­me schüt­zen vor ei­ner An­ste­ckung mit se­xu­ell über­trag­ba­ren In­fek­tio­nen.

                              • Ver­su­chen Sie, Stress und al­les, was Sie psy­chisch be­las­ten könn­te, zu ver­mei­den.

                              • Es­sen Sie mög­lichst zu­cker­arm. Zu viel Zu­cker er­höht den Blut­zu­cker­spie­gel dau­er­haft, was Ent­zün­dungs­pro­zes­se im Kör­per in Gang set­zen kann. In wei­te­rer Fol­ge kann auch ein Juck­reiz im In­tim­be­reich ent­ste­hen.

                              Das hilft ge­gen harm­lo­sen Juck­reiz im In­tim­be­reich


                              Im In­ter­net fin­den Sie zahl­rei­che Tipps und Ide­en, wie Sie mit Haus­mit­teln ge­gen ei­nen Juck­reiz im In­tim­be­reich vor­ge­hen kön­nen. Ver­trau­en Sie aber nicht in je­dem Fall dar­auf, dass Ih­nen Tee­baum­öl, Knob­lauch oder ein Jo­ghurt-Tam­pon hel­fen könn­ten. Rei­ne hoch­wer­ti­ge pflanz­li­che Öle wie Ko­kos- oder Oli­ven­öl, Va­se­li­ne oder Na­tur­jo­ghurt äus­ser­lich auf­ge­tra­gen sind aber nicht ver­kehrt, ga­ran­tie­ren al­ler­dings kei­ne Bes­se­rung. Mit Pro­duk­ten aus der Apo­the­ke, wel­che der Va­gi­nal­flo­ra an­ge­passt sind, kön­nen Sie den Juck­reiz eben­falls lin­dern.

                              Juck­reiz auf­grund ei­ner all­er­gi­schen Re­ak­ti­on kann auch durch Wasch­mit­tel­rück­stän­de aus­ge­löst wer­den. Man­che Men­schen re­agie­ren zu­dem auf be­stimm­te Klei­der­stof­fe all­er­gisch. Zie­hen Sie die­se Mög­lich­kei­ten eben­falls in Be­tracht. 

                              Lang­an­hal­ten­des Ju­cken im In­tim­be­reich 


                              Tritt der Juck­reiz über ei­nen un­ge­wohnt lan­gen Zeit­raum auf und kann mit üb­li­chen Haus­mit­teln nicht ge­lin­dert wer­den, soll­ten Sie Ih­ren Haus­arzt oder Ihre Gy­nä­ko­lo­gin auf­su­chen, um nach ei­ner ge­stell­ten Dia­gno­se ent­spre­chend be­han­delt zu wer­den:

                              • Ein Schei­den­pilz kann ne­ben dem Juck­reiz auch ein Bren­nen so­wie ei­nen va­gi­na­len Aus­fluss, der meis­tens weiss und krü­me­lig aus­sieht, mit sich brin­gen. Hier kom­men An­ti­pilz­mit­tel, so­ge­nann­te An­ti­my­ko­ti­ka, zum Ein­satz.

                              • Bei der Schei­den­tro­cken­heit hel­fen zum Bei­spiel Be­feuch­tungs­ge­le, Cremes oder Va­gi­nalz­äpf­chen mit Milch­säu­re, Lak­toba­zil­len oder Hyaluron­säu­re.

                              • Bei ei­ner bak­te­ri­el­len In­fek­ti­on ist der Juck­reiz stark aus­ge­prägt und es kommt zu ei­nem weiss-grau­en Aus­fluss, der sehr übel riecht. Ein ge­rin­ge­rer Säu­re­ge­halt (also hö­he­rer pH-Wert) in der Schei­de führt dazu, dass die Zahl der schüt­zen­den Bak­te­ri­en (Lak­toba­zil­len) sinkt, die dort nor­ma­ler­wei­se vor­han­den sind. Die Bak­te­ri­en, die In­fek­tio­nen ver­ur­sa­chen kön­nen, ver­meh­ren sich da­durch und kön­nen zu ei­ner bak­te­ri­el­len Va­gi­no­se füh­ren. Ge­gen die­se Er­kran­kung hilft ein An­ti­bio­ti­kum. 

                              • Bei be­reits be­stehen­den Grund­er­kran­kun­gen soll­ten die­se the­ra­piert wer­den, meist ver­schwin­det dann näm­lich auch der Juck­reiz im In­tim­be­reich.

                              • Sind Ne­ben­wir­kun­gen von Me­di­ka­men­ten die Ur­sa­che, kann auf Er­satz­prä­pa­ra­te um­ge­stellt wer­den. Bei hor­mo­nel­len Ver­hü­tungs­mit­teln ist zum Bei­spiel die Kup­fer­spi­ra­le eine gute Al­ter­na­ti­ve.

                              • In Be­zug auf die Wech­sel­jah­re soll­te ein Hor­mon­spie­gel er­stellt wer­den, um ei­nen even­tu­el­len Hor­mon­man­gel aus­glei­chen zu kön­nen. Oft wer­den für ty­pi­sche Wech­sel­jahr­be­schwer­den pflanz­li­che Arz­nei­mit­tel ver­ord­net. Die­se Wirk­stof­fe ha­ben aber kei­nen nach­ge­wie­se­nen Ef­fekt auf Schei­den­tro­cken­heit; da hel­fen lo­kal an­ge­wen­de­te Va­gi­nal­pro­duk­te deut­lich bes­ser.

                              • Bei im­mer wie­der­keh­ren­den bak­te­ri­el­len oder Pilz­in­fek­tio­nen ist eine Be­hand­lung des Se­xu­al­part­ners an­ge­zeigt. Eben­falls bei se­xu­ell über­trag­ba­ren Krank­hei­ten wie Chla­my­di­en, Tri­cho­mo­na­den und Go­nor­rhoe, je nach Sym­pto­men auch bei Sy­phi­lis oder Her­pes.

                              Wird kei­ne me­di­zi­ni­sche Ur­sa­che ge­fun­den, kann auch die Psy­che das Pro­blem sein. In die­sem Fall soll­ten Sie re­flek­tie­ren, ob sich Ihr All­tag durch eine hohe Stress­be­las­tung aus­zeich­net oder ob Sie see­lisch durch schwie­ri­ge Le­bens­um­stän­de be­las­tet sind. 

                              FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

                              Die Ur­sa­chen sind sehr viel­fäl­tig. Häu­fig steckt eine über­trie­be­ne oder fal­sche In­tim­pfle­ge da­hin­ter, aber auch In­fek­tio­nen mit Bak­te­ri­en oder Pil­zen, ein­ge­wach­se­ne Haa­re oder all­er­gi­sche Re­ak­tio­nen sind mög­lich.
                              Da die Be­hand­lung von der Ur­sa­che des Juck­rei­zes ab­hängt, soll­ten Sie Ihre Gy­nä­ko­lo­gin auf­su­chen. Wenn Sie ver­mu­ten, dass die In­tim­pfle­ge und/oder Pfle­ge­pro­duk­te den Juck­reiz ver­ur­sa­chen, han­deln Sie hier zu­erst. Haus­­mit­­tel ga­ran­­tie­­ren kei­­ne Be­s­­se­­rung. 
                              Letzte Aktualisierung: 07.10.2022, CSL /KM