So fördern Sie die Bereitschaft zum Teilen

Zwei Mädchen mit einer Schachtel Pralinen
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Eltern wünschen sich sozial kompetente Kinder. Dabei ist Grosszügigkeit, also die Fähigkeit zum Teilen, ganz zentral.

Auf folgende Weise können Sie Ihre Kinder unterstützen, ohne sie zu überfordern:

  • Gefühle erklären: Es hilft, dem Kind die negativen Gefühle aufzeigen, die ein anderer empfindet, wenn er leer ausgeht. Aber auch zu beschreiben, welche positiven Emotionen eine grosszügige Geste auf beiden Seiten auslösen kann. So lernt das Kind, das Verhalten an ein Gefühl zu koppeln.

  • Nicht zum Teilen zwingen: Wenn Kinder gezwungen werden, etwas abzugeben, bekommen sie das Gefühl, auf etwas Wichtiges verzichten zu müssen. Das Teilen hinterlässt somit ein negatives Gefühl, welches für die Ausreifung von Grosszügigkeit nicht förderlich ist. Wenn Kinder sich erst einmal freiwillig, also ohne elterliche Ermahnungen, zum Teilen durchgerungen haben, zeigen sie sich später als grosszügiger.

  • Vorschläge machen: Statt seinen Nachwuchs zu zwingen, etwas ganz Bestimmtes mit seinem Spielkameraden zu teilen, machen Sie einen Vorschlag, was es stattdessen anbieten könnte. Anstelle des heiss umkämpften Traktors könnte es dem anderen Kind den schönen roten Lastwagen überlassen.

  • Zeitgefühl einkalkulieren: Kleine Kinder haben noch ein sehr unausgereiftes Zeitgefühl. Argumente wie „Du bekommst deinen Traktor ja gleich wieder zurück“, motivieren die Kleinen kaum zum Teilen, da sie diese Zeitangaben nicht einordnen können. Verlangen Sie also nicht zu viel Einsicht von Ihrem Nachwuchs.

  • Exklusiven Besitz respektieren: Kinder definieren sich stark über die Gegenständen in ihrem Umfeld. Deshalb sollten sie auch gewisse Spielzeuge besitzen dürfen, welche sie mit niemandem teilen müssen, wie z.B. ihre Lieblingspuppe oder das eben erst erhaltene Feuerwehrauto.

  • Ein gutes Vorbild sein: Obwohl im Alltag oft grosszügig geteilt wird, ist es nicht immer ganz einfach, diese Situationen einem Kind vorzuführen. Erklären Sie Ihrem Kind wann immer möglich, was Erwachsene miteinander teilen, weshalb sie das tun und welche schönen Gefühle das auslösen kann.

  • Gründe fürs Nichtteilen erfragen: Bei aller Grosszügigkeit – es gibt immer wieder Situationen, in denen ein Kind etwas partout nicht teilen will. Und oft gibt es auch einleuchtende Gründe dafür. Fragen Sie Ihr Kind, weshalb es denn den Farbkasten nicht teilen möchte. Vielleicht will es nicht, dass die Farben durcheinander geraten, oder die Spielgefährtin geht allgemein grob mit Spielzeug um. Suchen Sie zusammen mit Ihrem Kind nach alternativen Möglichkeiten, wie es mit dieser Situation umgehen könnte, z.B. indem es dem anderen Kind einen älteren Farbkasten anbietet.

  • Loben: Zu guter Letzt – Loben Sie ihr Kind, wenn es bereitwillig und ohne Druck geteilt hat. Verzichten Sie aber auf Sätze wie: „Siehst du, du kommst nicht zu kurz, wenn du etwas abgibst“.


Letzte Aktualisierung: 29.05.2017, JL