Einschlafen: Ohne Rituale geht es nicht
Etwa dreissig Minuten vor dem Zubettlegen sollten Sie schon einen Gang herunterschalten und zusammen mit Ihrem Baby in den Schlafmodus kommen. Keine Aktivitäten und Unterhaltung mehr - pure Langeweile ist jetzt angesagt!
Woran merke ich, dass mein Baby müde ist?
Körpersignale richtig deuten: Wenn Ihr Baby Ihnen eines oder mehrere dieser Zeichen gibt, ist es in der richtigen Müdigkeitsphase:
Es gähnt
Es wendet den Blick von Ihnen ab und kommuniziert nicht mehr
Es saugt am Daumen, Nuggi oder Nuscheli
Die Augen werden glasig und fokussieren nicht mehr
Es verzieht das Gesicht
Es hat Schluckauf
Jetzt dürfen Sie auf keinen Fall mehr zurück in den Aktivitätsmodus gehen – oder Ihr Baby ist überdreht und will gar nicht mehr einschlafen.
Rituale sind beruhigende Reize
Auch Rituale, also gleichförmige Handlungen, lassen vor dem Zubettgehen den Strom der neuen Reize abklingen und rücken bekannte, beruhigende in den Vordergrund. So kann man ein Kind behutsam aber konsequent ans Einschlafen und Durchschlafen gewöhnen. Bei Kindern kann das Ritual ein bestimmtes Kuscheltier sein, eine Schmusedecke oder ein Nuscheli. Psychologen bezeichnen das auch als "Übergangsobjekt", wenn Mutter oder Vater losgelassen wird und dafür ein "Ding" die volle Hinwendung bekommt.
Eine Spieluhr, Musikdose oder besser noch ein Schlaflied, das die Mutter singt, dazu sanftes Streicheln oder eine flache warme Hand auf der Brust kann einem Baby den Übergang zum Schlaf erleichtern, Sicherheit geben und feste Abläufe setzen. Vor allem wiederholte Streichelbewegungen machen Babys schläfrig. Beispiel: Der Einschlaftrick mit dem Taschentuch. Ein älteres Kind mag vielleicht eine beruhigende Geschichte hören oder ein Bilderbuch anschauen.
Saugen und Trinken führt in den Schlaf
Viele Babys haben ein starkes Nuckelbedürfnis und können nur einschlafen, wenn sie etwas im Mund haben, etwa den Daumen, einen Nuggi oder die Brust. Schläft Ihr Baby während des abendlichen Stillens ein, müssen Sie es leider wecken (sanft Luft auf die Nase blasen, mit dem Händchen spielen, die Wange streicheln), denn sonst hat es zu wenig getrunken, um ein paar Stunden durchzuhalten.
Vergessen Sie das Görpsli nicht und achten Sie darauf, dass Ihr Baby beim Trinken nicht ganz flach liegt, weil dann die Gefahr einer Ohrentzündung steigt. Legen Sie Ihr Baby nie mit einer Schoppenflasche ins Bett.
Baden und Babymassage?
Hier sind die Vorlieben sehr unterschiedlich. Manche Babys können beim Baden oder einer Babymassage entspannen, andere werden dadurch nur noch munterer. Sie müssen es also ausprobieren.
Vom Arm ins Bettchen
Wenn Ihr Baby nur auf dem Arm, im Kinderwagen, im Tragetuch oder in der Babywippe einschlafen will und sofort erwacht, wenn es in sein Bettchen gelegt wird, kann es helfen, wenn Sie seine Schlafumgebung anpassen. Das Bettchen sollte leicht vorgewärmt sein, zum Beispiel mit einem Kirschkernkissen. Ihr Baby sollte schon in eine Decke gewickelt sein, die mit ihm ins Bett wandert. So ist der Übergang vom Arm ins Bett nicht zu abrupt. Manche Eltern schwören auf das leise Ticken eines Weckers im Bett, der den Herzschlag von Vater oder Mutter nachahmt.
Fester Schlafplatz
Auch wichtig: Das Baby sollte einen festen Schlafplatz haben, der dunkel und ruhig ist. Es sollte immer zur gleichen Zeit – möglichst nicht übermüdet – an diesen Ort gebracht werden. Ob das sein eigenes Bettchen oder das Familienbett ist, ist dabei unwichtig. Ziehen Sie es nicht zu warm an und achten Sie darauf, dass es nicht zu warm zugedeckt ist, hier empfiehlt sich ein Babyschlafsack. In der Neugeborenenzeit ist Pucken manchmal eine gute Einschlafhilfe.