Wichtige Regeln für den Umgang mit einem Schreibaby
Ein Baby muss keineswegs immer fröhlich und zufrieden sein! Jeder Mensch darf sich auch einmal unwohl fühlen und dies äussern. Dabei muss nicht jedes Bedürfnis immer gleich gestillt werden. Ein wichtiges Erziehungsprinzip: Kleine Frustrationen lassen einen Menschen - auch wenn er noch ganz klein ist - reifer werden.
Setzen Sie nicht alles daran, möglichst schnell das Geschrei abzustellen. Wichtiger ist, sich Zeit zu nehmen und darauf zu achten, was Ihr Baby Ihnen damit sagen will. Braucht es die Brust, Streicheleinheiten, eine frische Windel - oder einfach nur Ruhe?
Werden Sie nicht hektisch in Ihren Versuchen, die richtige Lösung zu finden. Wenn Sie nach Schema F einen Plan abspulen und meinen, irgendetwas müsse schon helfen, verwirren Sie Ihr Baby und es kommt erst recht nicht zur Ruhe.
Entwickeln Sie einfache Rituale, z.B. abends: Baden, ins Bett legen, streicheln, dabei leise singen.
Schreibabys brauchen einen besonders geregelten Tagesablauf mit festgelegten Mahlzeiten, Ruhezeiten, konstanten Bezugspersonen und nicht zu vielen Aktivitäten.
Lassen Sie sich entlasten und nutzen Sie die gewonnene Zeit ganz egoistisch nur für sich selbst - nicht für Hausarbeit. Ihr Partner kann die Nächte übernehmen, eine Nachbarin das Baby für eine Stunde hüten. Wechseln Sie sich mit anderen Müttern gegenseitig bei der Betreuung ab.
Sagen Sie sich selbst immer wieder, dass Sie mit Ihrem anspruchsvollen Kind besonders grossartige Arbeit als Mutter leisten. Das hat Lob verdient!
Wenn Sie die Überforderung besonders stark spüren und niemand Ihnen das Kind abnehmen kann, legen Sie es in sein Bett und gehen Sie aus dem Raum - möglichst so weit, dass Sie es nicht mehr hören. Ist das nicht möglich, setzen Sie sich einen Kopfhörer auf oder benutzen Sie Ohrstöpsel. Warten Sie fünf Minuten ab, in denen Sie Musik hören, tanzen oder singen, auf jeden Fall Abstand gewinnen - und gehen Sie dann wieder mit neuer Energie und gestärkten Nerven liebevoll zu Ihrem Baby zurück.
Was Sie auf keinen Fall tun dürfen: Ihr Baby schütteln, um es zur Ruhe zu bringen! Damit können Sie ein lebensbedrohliches Schütteltrauma bei Ihrem Baby auslösen.