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                              Salz in Babykost prägt Geschmack

                              Aus der Forschung

                              Kind mit Bagel in der Hand
                              ©
                              GettyImages

                              Schon die erste Babynahrung entscheidet, ob Kinder später salzreiche Kost bevorzugen oder nicht. Diese für die Gesundheit wichtige Prägung haben US-amerikanische Forscher in einer Studie mit 61 Kindern beobachtet. Diejenigen, die in den ersten Lebensmonaten weiches Brot, zerdrückte Salzkartoffeln oder andere normal gesalzene Erwachsenennahrung bekamen, assen auch als Vorschulkinder gerne Salziges. Erhielten die Kinder dagegen salzärmere Babynahrung oder Früchte, entwickeln sie diese Vorliebe nicht. Das deute auf eine wichtige Rolle der frühen Essenserfahrungen für die Salzpräferenz der Kinder hin, folgern die Wissenschaftler im Fachmagazin „American Journal of Clinical Nutrition“. So fördert frühes Füttern mit Brot oder Kartoffelbrei gesundheitsschädliche Essgewohnheiten im Erwachsenenalter.

                              „Es gibt mehr und mehr Belege dafür, dass die ersten Monate des Lebens besonders prägend für spätere Geschmacksvorlieben sind“, schreiben Leslie Stein vom Monell Chemical Senses Center in Philadelphia und seine Kollegen. Für Salz könnte dies in besonderem Masse gelten: Während Säuglinge schon von Geburt an Bitteres abwehren und Süsses mögen, reagieren sie auf Salziges zunächst eher neutral.

                              Ob sich diese ursprüngliche Reaktion verändere, hänge davon ab, was die Säuglinge in den ersten Monaten als Beikost zu essen bekämen, sagen die Forscher. Dieser Unterschied sei bereits mit sechs Monaten deutlich erkennbar: Hatten Kinder bis dahin schon salzhaltige Nahrung erhalten, nuckelten sie bereits lieber Salzlösungen als reines Trinkwasser aus ihrer Flasche. Die gleichen Kinder gaben bei einer erneuten Befragung im Vorschulalter an, lieber salzige Snacks wie Chips oder Salzstangen zu essen als Naschereien wie Schokolade oder Eis.

                              Nach Ansicht der Forscher könnte die frühkindliche Prägung erklären, warum es vielen Erwachsenen so schwer fällt, sich auf eine salzärmere und damit gesündere Ernährung umzustellen. Sollte sich das Ergebnis der Studie in weiteren Untersuchungen bestätigen, eröffneten sich auch neue Möglichkeiten, die Vorliebe für Salziges frühzeitig zu unterbinden.

                              Für ihre Studie untersuchten die Forscher Ernährung und Salzvorliebe von 61 Kindern zunächst im Alter von zwei Monaten, dann noch einmal mit sechs Monaten – nach Beginn der Zufütterung mit Brei oder anderer fester Nahrung. Rund die Hälfte dieser Kinder wurde zusätzlich noch einmal mit drei bis vier Jahren getestet. Die Wissenschaftler befragten alle Mütter dazu, was sie ihren Kindern abgesehen von Milch zu essen gaben.

                              In den Tests erhielten die Säuglinge jeweils drei Fläschchen und die Forscher testeten, wie viel die Kinder von jeder Flasche tranken. Eine Flasche enthielt reines Wasser, die zweite eine schwache Salzlösung – im Salzgehalt einer Suppe vergleichbar – und das dritte Fläschchen eine stärker konzentrierte Salzlösung.

                              Mit zwei Monaten zogen noch alle Säuglinge das reine Wasser den Salzlösungen vor, wie die Forscher berichten. Mit sechs Monaten änderte sich dies bei den 26 Babys, die bereits salzhaltige Getreide- oder Kartoffelprodukte assen: Sie tranken mehr von der schwach salzigen Lösung als vom Wasser. Die 35 nur mit Milch oder salzarmer Babykost ernährten Säuglinge zogen dagegen noch immer reines Wasser vor.

                              Aus der Forschung: Stein, L.: American Journal of Clinical Nutrition, 2011; doi:10.3945/ajcn.111.014282

                              Letzte Aktualisierung: 01.03.2021, swissmom-Redaktion