Handy als Beruhigungsmittel
Wenn die Kinder quengeln, sollte das Smartphone nur als Ausnahme helfen
Wenn Kleinkinder ihren Willen nicht bekommen, quengeln oder wütend werden, kann es für Eltern ganz schön anstrengend werden. Was früher Süssigkeiten waren, ist heute das Handy mit Videoclips oder Spielchen. Forscher warnen jedoch vor dieser „schnellen Lösung“: Den Kindern könne es nämlich dadurch später schwerer fallen, mit Emotionen selbständig umzugehen, unangenehme Situationen auch mal auszuhalten, überbordende Gefühle selbst in den Griff zu bekommen. Dies sei wichtig für den Schulerfolg und für ein erfolgreiches Miteinander mit Gleichaltrigen.
Die Wissenschaftler untersuchten bei 422 Eltern-Kindpaaren (3-5 Jahre), wie oft Geräte wie Smartphones und Tablets als Beruhigungsmittel verwendet wurden. Fatalerweise war dies bei ohnehin hyperaktiven und temperamentvollen Kindern – insbesondere Jungen, bei denen die Versuchung zum Ruhigstellen besonders gross ist – am häufigsten der Fall. Welche Alternativen zur Ablenkung gibt es? Fachleute schlagen sensorische Reize wie Knetmasse, eine Schneekugel oder ein Boxkissen und komplexe Bewegung wie zum Beispiel hüpfen vor. Und: Eltern sollten in solchen Situationen selbst möglichst ruhig bleiben und damit vermittelten, dass Gefühle normal und beherrschbar sind.