Gibt es ein Schmerz­mit­tel, das man auch in der Früh­schwan­ger­schaft neh­men darf?

Sie dür­fen bei star­ken Schmer­zen wie Kopf­schmer­zen, Zahn­schmer­zen oder an­de­ren Be­schwer­den wäh­rend der ge­sam­ten Schwan­ger­schaft ein Schmerz­mit­tel neh­men, das den Wirk­stoff Par­acet­amol oder Acet­ami­no­phen (z.B. die Prä­pa­ra­te Da­fal­gan, Ben-u-ron, Pa­na­dol) ent­hält.

In man­chen Me­di­ka­men­ten ist Par­acet­amol mit Co­de­in kom­bi­niert; die­ses Mit­tel soll­te wäh­rend der Schwan­ger­schaft nicht ein­ge­nom­men wer­den. Co­de­in zählt zu den Opi­oi­den und wird im Kör­per zu Mor­phin um­ge­wan­delt.

Auch Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re (z.B. As­pi­rinS) ist bis ein­schliess­lich des 6. Mo­nats er­laubt. In den letz­ten zehn Wo­chen vor dem Ge­burts­ter­min soll­te man es nur noch in be­son­de­ren Fäl­len nach ärzt­li­cher Rück­spra­che ein­set­zen, weil es eine leicht blut­ver­dün­nen­de Wir­kung hat. Das kann un­ter der Ge­burt we­gen des er­höh­ten Blu­tungs­ri­si­kos mög­li­cher­wei­se zu Kom­pli­ka­tio­nen füh­ren. Aus­ser­dem hemmt Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re im letz­ten Schwan­ger­schafts­drit­tel – wie auch die häu­fig in Schmerz­mit­teln ent­hal­te­nen anti-ent­zünd­li­chen Stof­fe Ibu­pro­fen und Di­clo­fe­nac – die nor­ma­le Ent­wick­lung des kind­li­chen Her­zens, v.a. den Ver­schluss des Duc­tus ar­te­rio­sus. Die­se Emp­feh­lun­gen gel­ten al­ler­dings nur für die Do­sie­rung bis max. 2 g As­pi­rin/Tag. Die so­ge­nann­te "Low dose The­ra­pie" mit Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re (40-150 mg/Tag) ist ohne Ri­si­ko für das Kind.

Ge­gen die mit der Mi­grä­ne ver­bun­de­ne Übel­keit kön­nen Sie die Wirk­stof­fe Me­to­clo­pra­mid (z.B. Pas­per­tin), Me­clo­zin (z.B. Iti­ne­rol B6) und – wenn Sie nicht zu vor­zei­ti­gen We­hen nei­gen – auch Di­men­hy­dri­nat (z.B. Tra­well Kau­gum­mi) ein­neh­men. Alle drei Me­di­ka­men­te sol­len nicht wäh­rend dem Stil­len ein­ge­nom­men wer­den oder wäh­rend der Ein­nah­me das Stil­len aus­set­zen bzw. die ab­ge­pump­te Milch ver­wer­fen.

Mut­ter­kornal­ka­loi­de (Er­go­tamin, z.B. Ca­fer­got, Ef­for­til, Di­hy­der­got, Er­go­to­nin) wer­den häu­fig in der Be­hand­lung von Mi­grä­ne ein­ge­setzt, soll­ten aber in der Schwan­ger­schaft nicht ein­ge­nom­men wer­den, da sie zu Ge­fäss­ver­en­gun­gen und Min­der­durch­blu­tung füh­ren.

Letzte Aktualisierung: 09.01.2023, BH / AG

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