Angst vor der Impfung
Wie Sie Ihrem Kind während der Spritze für die Impfung beistehen und es vom Stich ablenken können.
Die meisten Schutzimpfungen werden als Injektion verabreicht, was für das Kind schmerzhaft ist.
Bereiten Sie Ihr Kind auf die Impfung vor
Erklären Sie Ihrem Kind, was heute in der Kinderarztpraxis alles geschehen wird. Meist sind diese Besuche mit einer Vorsorgeuntersuchung verbunden. Viele Kinder besuchen die Praxis gern, weil das Wartezimmer und die Behandlungsräume kinderfreundlich gestaltet und mit Spielsachen ausgestattet sind.
Dass es am Ende der Untersuchung eine Impfung bekommt, sollten Sie Ihrem Kind vorher altersgerecht erklären. Seien Sie ehrlich und verschweigen Sie nicht, dass die Impfung einen kurzen Moment wehtut. Und erklären Sie ihm, warum es geimpft wird.
So unterstützen Sie Ihr Kind bei einer Impfung
Ihre eigene Haltung spielt eine grosse Rolle: Indem Sie ruhig bleiben und ihrem Kind Sicherheit vermitteln, helfen Sie ihm, die Situation weniger stressvoll zu erleben. Sind Sie selber angespannt, wird Ihr Kind dies merken und unruhig werden.
So können Sie Ihrem Kind die Situation so angenehm wie möglich machen:
Nehmen Sie Ihr Kind in den Arm oder setzten Sie es auf Ihren Schoss.
Wenn es auf einer Liege sitzt, stellen Sie sich auf die Seite, auf der nicht geimpft wird. So richtet Ihr Kind seinen Blick eher von der Spritze weg.
Während der Injektion können Sie auch stillen oder Ihrem Baby den Schoppen geben.
Bei Kleinkindern können Bücher mit ausklappbaren Figuren oder Seifenblasen helfen. Auch ein kleines Windrad, das sich dreht, wenn das Kind es anpustet, lenkt gut ab.
Bei grösseren Kindern können Sie mit Gesprächen, Geschichten oder Witzen von der Impfung ablenken. In diesem Alter können Sie Ihr Kind auch dazu auffordern, vor der Injektion tief ein- und beim Stich auszuatmen. Oder Ihre Hand so fest wie möglich zu drücken.
Sagen Sie Ihrem Kind nicht, dass es nicht wehtut und doch gar nicht so schlimm ist.
Sehr wahrscheinlich wird Ihr Kind während und nach der Impfung weinen. Nehmen Sie es in den Arm, wiegen Sie es hin und her, trösten Sie es und loben Sie es dafür, wie tapfer es war. Ein Pflaster auf der Einstichstelle kann dafür sorgen, dass es den Schmerz schnell vergisst.
Tipps für eine positive Impferfahrung
In Absprache mit dem Kinder- und Jugendarzt kann mindestens eine halbe Stunde vor dem Impftermin eine betäubende Salbe auf die vorgesehene Einstichstellen aufgetragen werden.
Ein Eisspray, der kurz vor der Impfung auf die entstrechene Stelle aufgesprüht wird, betäubt die Haut für kurze Zeit.
Wenn zwei Impfungen am selben Termin verabreicht werden müssen, sollte die diejenige, welche am meisten schmerzt, zuerst injiziert werden. Die Impfungen gegen Pneumokokken sowie diejenige gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken gelten als am schmerzhaftesten. Damit ist nicht der Einstich, sondern der Wirkstoff gemeint, der sich in der Muskulatur, in die er eingespritzt wird, Platz verschafft.
Laut einer Studie hilft es bei Kindern im Alter von unter zwei Jahren, wenn sie kurz vor der Impfung 2 Milliliter einer 25 %-igen Glukose-Lösung oder eine andere süsse Flüssigkeit trinken. Zucker soll das Schmerzempfinden reduzieren. Aus diesem Grund sollte auch die Rotavirus-Schluckimpfung immer als erstes verabreicht werden, da sie leicht süss schmeckt.