Zwei­spra­chig­keit

Eltern europäischer und asiatischer Abstammung mit Baby
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Vie­le Kin­der wach­sen heu­te in ei­ner Fa­mi­lie auf, in der meh­re­re Spra­chen ge­spro­chen wer­den, meist weil die El­tern eine an­de­re Mut­ter­spra­che ha­ben. Zwei- oder so­gar Mehr­spra­chig­keit kann für das Kind spä­ter sehr vor­teil­haft sein. Es spricht nichts da­ge­gen, sie von An­fang an zu för­dern, denn in kei­ner an­de­ren Le­bens­pha­se lernt man Spra­chen so leicht wie in der Vor­schul­zeit.

Al­ler­dings kann eine mehr­spra­chi­ge Um­ge­bung zu­nächst dazu füh­ren, dass sich der Sprach­er­werb et­was ver­zö­gert. Die Kin­der ha­ben ei­nen klei­ne­ren Wort­schatz und spre­chen ein­fa­che­re Sät­ze als ihre Al­ters­ge­nos­sen. Die­sen Rück­stand ho­len sie aber in der Re­gel bis zum Schul­ein­tritt auf.

El­tern soll­ten mit dem Kind im­mer kon­se­quent in ih­rer ei­ge­nen Mut­ter­spra­che spre­chen. So kann sich das Kind dar­auf ein­stel­len und da­von pro­fi­tie­ren. Eine Ver­mi­schung führt zu Ver­wir­rung und Über­for­de­rung. Gleich­zei­tig soll­te aber eine Spra­che als "Haupt­spra­che" in der Fa­mi­lie gel­ten, die be­nutzt wird, wenn alle Fa­mi­li­en­mit­glie­der bei­sam­men sind.

Un­ter­su­chun­gen ha­ben ge­zeigt, dass eine fremd­spra­chi­ge Haupt­be­treu­ungs­per­son (meist die Mut­ter) zu­sam­men mit Kin­der­gar­ten oder Spiel­ka­me­ra­den in der Lan­de­spra­che die un­kom­pli­zier­tes­te Sprach­ent­wick­lung zu­lässt. Ist da­ge­gen der El­tern­teil, der nur abends oder an den Wo­chen­en­den da­heim ist, aus ei­nem an­de­ren Sprach­raum, kann sich die­se Fremd­spra­che nur schwer durch­set­zen. Und eher pro­ble­ma­tisch wird von Fach­leu­ten ge­se­hen, wenn ein El­tern­teil eine an­de­re als sei­ne ei­ge­ne Mut­ter­spra­che ver­mit­teln will.

So un­ter­stüt­zen Sie die Zwei­spra­chig­keit:

  • Bie­ten Sie Ih­rem Kind viel­fäl­ti­ge Sprach­an­re­gun­gen, z.B. durch Bü­cher, Spie­le, Mär­li-CDs, DVDs und Mu­sik­kas­set­ten in der Nicht­um­ge­bungs­spra­che

  • Der El­tern­teil, der die Nicht­um­ge­bungs­spra­che spricht, soll­te re­gel­mäs­sig al­lei­ne mit dem Kind et­was un­ter­neh­men und da­bei viel er­zäh­len

  • Su­chen Sie Kon­takt mit an­de­ren Fa­mi­li­en mit Kin­dern, die die glei­che Nicht­um­ge­bungs­spra­che spre­chen

  • Ver­brin­gen Sie die Fe­ri­en im Land der Zweit­spra­che und la­den Sie Be­su­cher aus die­sem Land ein (z.B. ein Au-pair)

  • Emo­tio­na­li­tät und Wert­schät­zung bei­der Spra­chen müs­sen stim­men. Wer­ten der Va­ter oder die Spiel­ka­me­ra­den die Spra­che der Mut­ter ab (oder um­ge­kehrt), wird das Kind die­se Spra­che nicht spre­chen wol­len.

Zum The­ma Zwei­spra­chig­keit und Ba­by­zei­chen­spra­che le­sen Sie auch Zwer­gen­spra­che - Er­fah­run­gen ei­ner Mut­ter und Kurs­lei­te­rin

Letzte Aktualisierung: 08.03.2021, BH/AG

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